Hifi-Rack für die Dachschräge

2020 aus dem alten Blogsystem übertragen

Hifi-Rack selbstgebaut

Für unser Schlafzimmer im Dachgeschoss musste für den Fernseher noch ein Regal oder ein kleiner Unterbau her.

Nur ist die Auswahl bei Buche-Echtholz ziemlich beschränkt und da der Raum unter der Dachschräge doch recht begrenz ist passt da auch nichts herkömmliches.

Hifi-Rack für die Dachschräge

Hifi-Rack für die Dachschräge

Also wieder selber bauen…

Aus 19mm stabverleimten Buche-Arbeitsplatten passend zurechtgesägt und verleimt, 5 Rollen darunter, fertig ist der Fernsehwagen mit Platz für Receiver, Wii und Audio-Geräten.

Sägen und Fräsen

Hifi-Rack für die Dachschräge

Beim ersten Abmessen der Arbeitsplatten dann die fast übliche Feststellung daß Baumarkt-Ware einfach nix taugt. Die Platte war nicht im Winkel gesägt. Das ist natürlich für die späteren Feinarbeiten hinderlich.

Als erstes mussten daher die Winkel korrigiert werden.

Dafür war die Platte im Abverkauf schön billig – unter 20,- Euro für Buche Echtholz Stabverleimt 260x80cm ist ok.

Nervig ist es trotzdem.

Nach dem Korrigieren der Winkel und Nachmessen der Grundplatte habe ich dann mit der Kreissäge Boden und Deckel sowie Seitenwände und Mittelwand zurechtgesägt. Außerdem kleine Leisten für hinten als Anschlag damit die Hifigeräte nicht beim Reinschieben hinten wieder hinausfallen.

Die Mittelwand ist etwas kürzer, damit die Verkabelung sauber innerhalb des Wagens liegt.

Dübeln und Leimen

Hifi-Rack für die Dachschräge

Nach dem Zurechtsägen der Platten habe ich Löcher für die Dübel gefräst. Die Fräse ist ein Billig-Gerät aus dem Internet, reicht aber für Heimwerker vollkommen aus. Die Dübel sind dafür Original Lamello. Ebenfalls aus dem Internet und billiger als der Fernost-Müll aus dem Baumarkt.

Lamello-Dübel gefallen mir übrigens sehr gut weil man doch beim Montieren immer noch etwas Spiel hat und trotzdem alles gut hält.

Im TV-Wagen wurde übrigens ausser den Rollen nichts verschraubt sondern alles gedübelt und geleimt.

Hifi-Rack für die Dachschräge

Immerhin ist der Aufbau aus Echtholz und da soll man möglichst keine Schrauben sehen.

Nach dem Fräsen wurde dann alles auf Passung getestet und anschliessend verleimt.

TV-Wagen selbst gebaut

Leim trocknen

Wichtig beim Verleimen ist Sauberes Arbeiten und die Fixierung bis zur vollständigen Durchtrocknung des Leims.

Nach dem Leimen und Zusammenbau habe ich den TV-Wagen mit Zwingen fixiert (Resthölzer dazwischenlegen, sonst gibt es böse Abdrücke von den Zwingen!). Der mittige Druck ist immer etwas schwierig, aber da nehme ich einfach einen Spriess der normalerweise für den Türeinbau gedacht ist und spanne das zwischen Holz und Raumdecke.

TV-Wagen selbst gebaut

Funktioniert einwandfrei und gibt genug Druck für die Verleimung.

Wenn alle Schraubzwingen fest sind am besten mehrfach prüfen ob alles noch genau passt und nichts verrutscht ist.

Und dann erstmal ein paar Tage Pause – lieber zu lange als zu wenig, auch wenn man gleich weiterbauen will…

Schleifen, Ölen, Rollen, Fertig

TV-Wagen selbst gebaut

Nach dem Durchtrocknen des Leims steht die aufwendigste Arbeit an:

Alle Kanten werden mit Schleifpapier abgerundet, der ganze TV-Wagen sorgfältig abgeschliffen.

Danach wird nicht einfach lackiert sondern wie es sich für Echtholz gehört geölt.

Nach dem Trocknen des Öls nochmal schleifen und erneut ölen.

Mir gefallen geölte Oberflächen einfach besser als lackierte. Außerdem sind Ausbesserungen einfacher.

Ansonsten ist das eher eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Wenn alles fertig ist kann man den TV-Wagen auf den Kopf stellen und unten die Rollen anschrauben.

Die Ausführung ist natürlich abhängig vom Boden. Ich habe für unser Kork-Laminat passende Rollen gewählt.

Da wir einen 42″ Fernseher haben habe ich in der Mitte noch eine 5. Rolle mittig angeschraubt.

Nicht, dass der TV-Wagen mit der Zeit in der Mitte durchhängt.

Geölte Oberflächen sollten übrigens lange trocknen. Vor allem die Gummi-Füße am Fernseher können sonst schnell festkleben. Am besten ist es sowieso wenn man irgendeine Unterlage dazwischenlegt.

Jetzt noch passend aufstellen, Fernseher und Receiver drauf, fertig.

Jochens Wetterblog am 16.1.2020

Jochens Wetterblog am 16.1.2020

Rückblick
Für Schnee muss man zurzeit hoch hinaus. Baden-Württemberg ist weitgehend schneefrei, nur auf dem Feldberg findet sich noch ein Rest. Auf den Skipisten muss mit Kunstschnee nachgeholfen werden. Mit -3°C gab es bei uns die tiefsten Temperaturen in der Nacht zum Sonntag. Auch tagsüber war der Sonntag mit nur 3°C der kälteste Tag der Woche. Die übrigen Tage brachten eher frühlingshafte Temperaturen bis 14°C am Donnerstag. Zurzeit liegt der Januar fast 4 Grad über dem Normalwert. Am Freitag gab es 1,6l/qm Regen und an den übrigen Tagen der Woche etwas Niederschlag durch kondensierenden Nebel. Am Freitag wehte der Wind in Böen bis über 50km/h, ansonsten war die Woche ziemlich ruhig. Die Sonne schaffte es kaum durch den zähen Nebel. Nur auf den Höhen des Schwarzwaldes gab es am Wochenende Sonne von früh bis spät.

Ausblick
Bis zum Wochenende soll es deutlich kälter werden. Nach einem richtigen Wintereinbruch mit Schnee und Dauerfrost sieht es aber nicht aus. Freitag und Samstag gibt es viele Wolken und auch etwas Niederschlag. Ab Sonntag zeigt sich dann wieder öfter die Sonne, bei Temperaturen zwischen -2°C und 5°C.

Elektrisch zum Feldberg

Elektrisch zum Feldberg

Vom 10.1.2020 bis 12.1.2020 waren wir mit unserem Hyundai Kona Elektro für ein Wochenende auf dem Feldberg im Schwarzwald.

Reichweitenschätzung

200 Kilometer Strecke sollten für heutige Elektroautos auch im Winter kein Reichweitenproblem darstellen.
Unser Hyundai Kona Elektro mit 64 kWh-Akku schafft im Sommer locker 400km, im Winter sollten es mindestens 300km sein. Das hat bisher auch immer ganz gut gestimmt, wie man an den Fahrten in den Europapark in Rust sehen kann.
Auf der Autobahn kann man im Winter mit 20-22kWh pro 100km rechnen. Aber wie sieht es aus, wenn es dabei auch noch den Berg hochgeht?
Unser Ziel, das Familotel Feldberger Hof, liegt auf 1277m üNN, unser Haus auf ca. 270m üNN, die Strecke hat also einen Höhenunterschied von ziemlich genau 1000m.
Die Entfernung liegt bei 200km.
Bei der Abfahrt zeigt unser Kona bei +4°C, voll geladen, eine Reichweite von 389km an. Diese Reichweitenschätzung basiert auf der bisherigen Fahrweise und Strecke.

Auf Landstraßen ist es meistens mehr, bei Autobahnfahrt und großem Höhenunterschied wird die Reichweite vermutlich deutlich geringer sein.
Wir fuhren freitagnachmittags direkt nach der Schule los auf die A81 in Richtung Stuttgart. Es war wie immer im Großraum Stuttgart sehr viel Verkehr, aber zum Glück war auf der ganzen Strecke kein Stau.
Die Strecke führte über 150 km Autobahn und 50 km Landstraße bis an das Hotel Feldberger Hof. Auf der Autobahn schwammen wir im Verkehr mit, das heißt Tempo 100 in Baustellen und bei dichtem Verkehr. Bei freier Strecke gerne auch mal 150 km/h. Wir sind nicht gerast, aber auch nicht geschlichen, der geladene Strom sollte locker ausreichen.

Nach 2 Stunden und 20 Minuten hatten wir unser Ziel erreicht. Für die Verkehrssituation war das ein recht guter Wert. Über die Strecke von 200 km haben wir 22 kWh/100 km benötigt.
Das ist bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, Autobahntempo und einem Anstieg von 1000 Höhenmetern besser, als ich es erwartet hatte. Der Kona zeigte noch 110 km Restreichweite an.
Theoretisch müsste man anschließend testweise den Berg wieder hinunterfahren, da benötigt das Auto dann keine Energie mehr, im Gegenteil: Bei Bergabfahrt wird bei einem Elektroauto, im Gegensatz zu einem Verbrenner, wieder Energie in den Akku zurückgespeist.

Ladesituation

Vor der Fahrt hatte ich im Internet recherchiert, wo man laden kann und was die beste Ladestrategie für die Reise ist.
Ich halte die Elektromobilität für eine Technik der Zukunft und will nie wieder einen Verbrenner fahren. Auch für die Umwelt sind Elektrofahrzeuge deutlich besser, als jedes Verbrennungsfahrzeug. Aber trotz Gerede der reGIERung, wird von öffentlicher Seite viel zu wenig für die Infrastruktur getan.
Ein Verkehrsmittel taugt nur dann wirklich für Langstrecke, wenn ausreichend Versorgungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Für normale Autos gibt es an der Autobahn ungefähr alle 50 Kilometer Tankstellen. Tesla hat mittlerweile auch eine sehr gute Abdeckung mit Lademöglichkeiten, den sogenannten Superchargern.
Die restliche Autoindustrie befindet sich noch im späten Mittelalter.
Wir fahren mit unserem Hyundai Kona zu 90% Kurzstrecke, dafür ist das Auto bestens geeignet. Aber es sollte auch langstreckentauglich sein.

Mit etwas Planung ist das auch kein Problem. Aber von einer elektrischen Mobilitätslösung für die Massen ist Deutschland noch weit entfernt. Auf der ganzen Strecke gibt es nur eine Raststätte, die mehr als einen Ladepunkt hat. Dazwischen stehen ein paar vereinzelte Ladesäulen, die man erst finden und dann hoffen muss, dass sie funktionieren. Man stelle sich das für Verbrenner vor: Es gibt nur eine Zapfsäule. Einzelne Ladesäulen können dann vielleicht auch defekt sein, zugeparkt, belegt oder sonst irgendwie nicht zugänglich. Darauf verlassen, dass man dort laden kann, sollte man sich nicht.

Dieser Rasthof mit den 4 Ladesäulen liegt für uns auch ziemlich ungünstig genau in der Mitte der Strecke. Das bedeutet Laden nach 100 Kilometer, wenn der Akku noch fast voll ist oder auf dem Rückweg nach 300 Kilometer. Da sind wir dann aber an der Reichweitengrenze. Beide Optionen sind nicht besonders gut.
Ideal sind für Elektroautos sogenannte Destination-Charger, also Lademöglichkeiten am Ziel. Entspannt ankommen, Auto einstecken und wenn man zurückfährt, ist der Akku wieder voll.
Die (wenigen) Schnell-Lader an der Autobahn braucht man dann nur, wenn die Strecke länger ist als man mit einer Akkuladung fahren kann.
Ideal wäre also eine solche Lademöglichkeit auf dem Feldberg…

Elektrisch zum Feldberg

Lademöglichkeit am Hotel.

Elektrisch zum Feldberg

Der Feldberger Hof wirbt damit, das erste klimaneutrale Hotel in Deutschland zu sein. Zusätzlich wird auch viel Wert auf Umweltfreundlichkeit gelegt. Da sollte man doch auch von einer vorhandenen Ladeinfrastruktur ausgehen. Aber leider gibt es im Hotel keine brauchbare Lademöglichkeit. Im Ladestellenverzeichnis bei GoingElectric wird als Lademöglichkeit eine einzelne Schuko-Steckdose aufgeführt. Bei einer Anfrage an das Hotel per eMail hieß es, das sei keine “normale” Steckdose, sondern speziell für Elektrofahrzeuge und eine Ladung sei für pauschal 20,- Euro möglich.
Vor Ort stellt sich dann heraus, dass es doch nur eine normale Steckdose mit 230V/10A ist.
Immerhin hängt dort ein Ladeadapter, der macht die Steckdose aber nicht zu einer “speziellen” Elektroladesteckdose. “Speziell” wäre eine sogenannte Wallbox.
Zudem ist der Zugang nicht reservierbar und Laden nur zwischen 22 Uhr abends und 9 Uhr in der Früh möglich.
Kurz überschlagen reicht die angebotene Lademöglichkeit über Nacht für maximal 20kWh (10 Stunden a 2kWh). Wir benötigen aber 40kWh für die 200km Rückfahrt. Man müsste also 2x darauf hoffen, dass die Lademöglichkeit verfügbar ist und dann morgens um 8 Uhr das Auto wieder umstellen. Bei 20,- Euro pro Ladevorgang wären das 40,- Euro, also 1,- Euro pro Kilowattstunde. Das ist ein heftiger Preis.
Vermutlich wird das Hotel im Einkauf weit weniger zahlen, als den aktuellen Haushalts-Strompreis von ungefähr 30 cent pro kWh.
Eine Alternative in der Tiefgarage an “irgendeiner” Steckdose ist leider nicht verfügbar.
Ein Elektroauto lässt sich problemlos an jeder Steckdose laden, aber natürlich darf man nicht einfach ungefragt irgendwo im Hotel einstecken. Da uns diese Möglichkeit verwehrt wurde, musste eine Alternative her.
Angesprochen auf die in der Buchungsbestätigung enthaltene Parkmöglichkeit “…oder im Parkhaus gegenüber”, hieß es, dass das eigentlich nicht üblich sei.
Eine brauchbare Lademöglichkeit für Elektroautos im Feldberger Hof kann daher mit Stand 12.1.2020 als quasi nicht vorhanden bezeichnet werden.

Elektrisch zum Feldberg


Wir entschieden uns, im öffentlichen Parkhaus gegenüber zu parken, dort sind 4 offizielle Ladepunkte mit je 22kW verfügbar.
Als ich an der Rezeption bekannt gab, dass die angebotene “spezielle” Steckdose und das kurze Zeitfenster (22h – 9h), in Verbindung mit der Nicht-Reservierbarkeit der Steckdose, uns zum Laden nicht ausreichen würde und wir ins öffentliche Parkhaus umparken würden, wurde uns (nach Rücksprache mit dem Backoffice) eine Parkkarte ausgehändigt. Damit durften wir dann von Freitag bis Sonntag im Parkhaus parken, das sparte uns die 13,- Euro Tagespauschale. Eine nette Geste, aber es wäre entspannter, wenn dem Gast von Anfang an eine brauchbare Lademöglichkeit angeboten würde, zumal ich bereits vorher per Mail angefragt hatte.

Lademöglichkeit am Feldberg

Elektrisch zum Feldberg

Im Parkhaus gibt es in der 4. Ebene 2 Ladeboxen mit je 2 Anschlüssen (Typ2, 20kW).
Die Ladeplätze waren am Freitag alle frei und erfreulicherweise auch am Sonntag, trotz vollem Parkhaus, nicht zugeparkt.
Betrieben werden die Ladesäulen von Energiedienst.de / NaturEnergie und als Strom wird, wie auf einem großen Aufkleber zu lesen ist, Wasserkraft aus dem Schwarzwald verwendet. Die Ladesäulen sind mit Steuergeldern vom Land Baden-Württemberg gefördert.
Die Platzierung direkt am Ausgang zum Skigebiet ist im Winter vermutlich etwas kritisch, da laufen die ganzen Skifahrer mit Skiausrüstung vorbei.
Ich habe daher auf einem der rückseitigen Parkplätze geparkt und den Kona an die Ladesäule gesteckt. Nur leider ließ sich die Ladebox nicht mit der ENBW-App freischalten. Obwohl die Ladestation in der APP aufgeführt wird, funktionierte es nicht. Mit angestecktem Kabel meckerte die APP “Ladepunkt belegt”, will man vor dem Einstecken freischalten, dann heisst es “Ladesäule nicht erreichbar”.
Alle 4 Ladepunkte waren NICHT freischaltbar. Das ist ärgerlich.
Auf der Webseite von Energiendienst.de/NaturEnergie kann man sich registrieren und dann für 59 cent pro kWh laden. Die aufgeführte Hotline war erst wieder am Montag erreichbar. Für Ladesäulen wäre eine Erreichbarkeit auch am Wochenende wünschenswert.
Ich überlegte und schaute auch kurz in meiner Plugsurfing-App. Zu meinem Erstaunen war die Ladesäule dort aufgeführt. 2 Tage vorher bei der Streckenplanung war die Säule dort noch nicht vorhanden. Mit dem Plugsurfing-RFID-Pin ließ sich die Säule dann auch problemlos freischalten und der Kona lud mit 7kW (das Auto kann an AC nur 1phasig laden, bei 22kW Ladesäulen damit max. 7kW). Immerhin, die Ladung war gestartet.
Allerdings war es doch etwas ärgerlich, dass die ENBW-App nicht funktionierte.
Damit hätte mich eine Kilowattstunde 29cent gekostet. Mit Plugsurfing sind wir mit 59cent beim doppelten Preis.

Preis-Roulette

200 Kilometer = 40kWh, das sind dann 12,- Euro pro 100km über Plugsurfing, über ENBW wären es 6,- Euro, am Hotel 20,- Euro.
Zuhause im Kaufland 0,- Euro, mit der eigenen Solaranlage 50cent. Man muss bei Elektrofahrzeugen also immer genau schauen, wo man lädt.
Mit einem Verbrenner hätten wir auf dieser Strecke wohl 8l/100km benötigt, das wären dann 12,- Euro/100km.
Zumindest für die Umwelt war es jedenfalls gut, dank Strom aus Wasserkraft lag der CO2-Ausstoß bei 0g/km.

Immerhin lud es, aber die erste Stunde vom Wochenende war bis zu diesem Punkt schon weg. Erholung ist etwas anderes.
Später hatte ich über die ENBW-App noch die ENBW-Ladekarte bestellt, vielleicht sind die Karten mit RFID zuverlässiger als die Apps auf dem Smartphone. Das kann ich dann das nächste Mal ausprobieren.

Volle Ladung

Elektrisch zum Feldberg

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, holten wir den Schlitten aus dem Auto und erleichtert registrierte ich, dass der Akku über Nacht voll geladen worden war.
Ich parkte das Auto um, damit auch andere laden konnten. Wir waren noch 3x am Wochenende am Auto (Schlitten ins Auto/aus dem Auto), dabei waren die Ladeplätze fast immer leer.

Einen eGolf habe ich an der Ausfahrt gesehen, ein belgischer Plugin-Hybrid stand am Sonntag neben einem Tesla an der Ladesäule.
Die Plugsurfing-App zeigt mittlerweile 45,6 kWh für 23,93 Euro an. Das ist ein stolzer Preis, mit der ENBW-App hätte es 13,25 Euro gekostet.
Es wären natürlich keine 45kWh nötig gewesen. Der Akku war ja nicht ganz leer, aber dann hätte man mitten in der Nacht (morgens zwischen 3 und 4) zum Auto müssen, das war es mir dann nicht wert.

Im Vergleich zu den 40,- Euro für 2x aufwändig im Hotel laden, war es trotzdem noch günstiger und auch deutlich komfortabler.
Vielleicht hätte das Hotel ja auch nur 1x laden berechnet, aber im Urlaub will ich nicht über den Preis verhandeln müssen, daher gehe ich von den 40,- Euro aus.
Da das Hotel ansonsten einen sehr angenehmen Aufenthalt mit allem Komfort bietet, ist das für Elektroauto-Fahrer doch recht enttäuschend, auch wenn es am Ende dann doch noch mit dem Laden funktioniert hat.
Für Service, Freundlichkeit und Erholungswert kann man dem Feldberger Hof glatte 100 Punkte geben. Aber nur, wenn man nicht mit dem Elektroauto anreist.

Es geht nicht darum, irgendetwas gratis abzustauben. Es fehlt einfach nur eine Möglichkeit, sein Auto zu laden. Das ist ein Service, der 2020 in jedes Hotel gehört. In ein 4 Sterne Hotel, das mit Umweltfreundlichkeit Werbung macht, auf jeden Fall.
Man braucht ja keine spezielle Steckdose. Für ein Hotel dieser Größe wären 10 herkömmliche Steckdosen in die Tiefgarage ausreichend. Damit wären mit “Ladeziegel” bei 2kW (das entspricht der Leistung eines Föhns) bei allen Elektroautos nach einem Tag die Akkus voll – ohne Umparken. Für die entsprechenden Parkplätze könnte man dann auch 10-20 Euro extra für das Laden verlangen. Aber die Einschränkung auf 22h Abends bis 8h in der Früh und dann nur eine Steckdose für das ganze Hotel, das ist schade.

Die Heimfahrt

Elektrisch zum Feldberg

Sonntagmittags ging es dann wieder in Richtung Heimat. Bei der Abfahrt aus dem Parkhaus machte sich dann recht schnell die Tatsache bemerkbar, dass man ein Elektroauto nicht oben auf dem Berg komplett voll laden sollte.
Immer wieder kam die Meldung “Rekuperation nicht möglich – Akku voll”.
Das ist natürlich kein Fehler, aber ein Hinweis, dass man Bergab jetzt wie bei einem Verbrenner mit den Bremsen sinnlos Energie vergeudet, anstatt diese, wie bei einem Elektroauto üblich, in den Akku zurückzuladen. Der Motor arbeitet in einem solchen Fall normalerweise beim Bremsen als Generator (Fachbegriff Rekuperieren).
Trotz dieser Energieverschwendung hatten wir auf den ersten 50km vom Feldberg bis hinab ins Tal und über die Landstraße zur Autobahn einen Verbrauch von 11kWh/100km erzielt.
Mit Rekuperation wären es vermutlich deutlich unter 10kWh gewesen. Hier sieht man deutlich den Vorteil eines Elektroantriebs bei Berg- und Talfahrt. Der Mehrverbrauch bergauf wird später bergab wieder eingespart.

Bei freier Autobahn und vollem Akku hatte ich dann auch keine Lust auf langsame Fahrt. Der Kona hat mit 395Nm ausreichend Drehmoment und zieht souverän bis 178km/h laut Tacho. Dann schlägt die Geschwindigkeitsbegrenzung deutlich spürbar zu. Schneller will das Auto nicht. Macht aber nichts, außer in Deutschland darf man so schnell sowieso nirgends fahren. Meistens ist das auf den vollen Autobahnen auch gar nicht möglich.

Kurz vor Böblingen war dann auch wieder auf 120 begrenzt und der Rest der Strecke erlaubt verkehrstechnisch kaum noch Geschwindigkeiten über 100km/h. Stuttgart ist umsonst die Stau-Hauptstadt Deutschlands.

Für 197km in 2:10 Stunden im Winter bei 0°C – 4°C Aussentemperatur sind 17,8kWh ein sehr akzeptabler Verbrauch. Das sind in Dinopampe (Benzin) umgerechnet ungefähr 1,8l/100km.

Fazit

Anfang 2020 ist Elektromobilität leider noch Nichts für die breite Masse. Ältere oder technisch unbedarfte Menschen wären vermutlich spätestens im Parkhaus an der Freischaltung der Ladesäulen gescheitert. Hier fehlt eindeutig eine einfache und überall identische Freischaltmöglichkeit. Es kann nicht sein, dass jeder Anbieter sein eigenes Ding macht.

Es geht auch anders.
Wer oft Langstrecke fährt, für den geht auch 2020 kein Weg an Tesla vorbei. Mit Elektroautos anderer Marken muss man eben vorab planen.
Für gelegentliches Reisen ist das durchaus möglich (und es soll immer besser werden – sagt die Industrie seit 5 Jahren).
Wir haben aber bewusst den Kona gekauft und keinen Tesla, denn hier im Großraum Stuttgart und bei Kurzstrecken kann der kompakte Hyundai Kona in den engen Parkhäusern seine Vorteile ausspielen.
Am Montag nach dem Ausflug gab es dann gratis Strom im Kaufland am DC-Schnell-Lader. Nach 30 Minuten wieder genug im Akku für die nächsten 2 Wochen.
Das Kaufland hat übrigens auch etwas davon: Seit dort die kostenlose Ladesäule steht, sind wir viel seltener bei Rewe, Lidl und Co. Effektiv verdient Kaufland also sicher an diesem Angebot.

An vielen Hotels fehlt vermutlich einfach nur das Wissen, wie man mit dem Wunsch nach Strom umgehen sollte. Dabei wird das Thema immer wichtiger und dürfte sicher auch die eine oder andere Hotelwahl beeinflussen.

Für den Sommer haben wir eine Ferienwohnung an der Ostsee gebucht. Da wurde uns bereits ein Parkplatz versprochen, an dem wir laden dürfen. Man habe das zwar bisher noch nie getestet, sei aber gespannt, wie das funktioniert und der Hausmeister würde das auf jeden Fall möglich machen. Dann muss nur noch die Strecke geplant werden, das werden schlappe 800 Kilometer quer durch Deutschland, also mindestens 3x Ladepause.
Ich werde berichten.



3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

Nachdem mein erstes Projekt mit dem Luftfilter-Adapter so hervorragend geklappt hat, habe ich natürlich gleich einen weiteren Versuch gestartet.

Projekt diesmal:

Eine Abdeckung für die Absaugöffnung meiner Meltem Raumbelüftung.

Für mein Büro verwende ich eine Raumbelüftung von Meltem. Dabei wird in einem Raum die frische Luft eingesaugt und über einen anderen Raum verbrauchte Luft abgesaugt. Die Räume sind offen miteinander verbunden und in der Lüftungsanlage wird über einen Kreuzwärmetauscher Wärmeenergie zurückgewonnen.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter
3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter
Lüftungs-Abdeckung

Das funktioniert in der Praxis sehr gut.

Was mich aber schon immer etwas irritiert hat, war die Tatsache, dass die Original-Abdeckung für die Absaugöffnung vorne geschlossen ist. Das heißt, mit dem Deckel gibt es nur einen umlaufenden, ca. 5 mm breiten Spalt, über den die Abluft abgesaugt wird. Das ist meiner Meinung nach etwas wenig.
Vielleicht soll der Deckel verhindern, dass im Raum ein Luftzug entsteht. Direkt aus dem Raum angesaugte Luft könnte zu einem Luftzug vor der Absaugöffnung führen und in Wohnräumen unangenehm sein. Bei den in modernen Häusern verbauten Lüftungsanlagen sind zwar auch Deckel auf den Absaug-Öffnungen, aber die Luft wird immer von vorne angesaugt, nicht seitlich an der Tapete vorbei.

Die seitliche Anströmung führt dazu, dass die Tapete um die Öffnung durch die Abluft recht schnell schmutzig wird. Das gefällt mir nicht.
Ich habe die Lüftung daher recht lange ohne Abdeckung betrieben. Das sieht aber hässlich aus. Eine Lösung muss her. Und dafür ist der 3D-Druck bestens geeignet.

Lüfterabdeckung im 3D-Druck

Zuerst muss man von der Originalabdeckung die Maße abnehmen. Dafür eignet sich am besten ein Messschieber. Millimeter reichen hier, 1/10mm braucht es nicht unbedingt.
Ich habe einen elektronischen Messschieber verwendet, den kann man einfacher ablesen. Aber im Prinzip sollte es ein 5,- Euro – Teil aus dem Baumarkt tun. Zur Not auch ein Lineal oder Meterstab, die Genauigkeit sollte im Millimeter-Bereich liegen.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter
Bild: alte Abdeckung links, neue, selbst gedruckte Abdeckung rechts

Die neue Abdeckung soll etwas größer werden, ich habe sie auf 14x14cm geplant. Für die Aufnahme an der Wand habe ich die Zapfen vom Original abgemessen und etwas länger nachgebaut, damit kann die Abdeckung etwas weiter von der Wand abstehen.

Das 2. Projekt ist eigentlich nicht viel schwieriger, als das erste (Lüfteradapter für Raumluftfilter), aber ich habe gleich ein paar zusätzliche Funktionen von FreeCAD ausprobiert.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

Zuerst also wieder FreeCAD gestartet, einen Basiskörper als Rechteck konstruiert, mit 14×14 cm Kantenlänge und 3 mm Dicke.
Das ist die Grundform für den Deckel der Absaugöffnung.
Als Nächstes die Zapfen für die Wandbefestigung genau abgemessen und auf das eigene Modell übertragen. Hier habe ich gleich eine neue Funktion ausprobiert. Da die Zapfen sehr filigran sind, habe ich unten in der Verbindung zur Basisplatte eine Abschrägung als Verstärkung eingebaut. Das stützt den Zapfen am Übergangspunkt.
Für die Öffnungen im Lüftungsgitter habe ich mir Abmessungen überlegt, die mir als Passend erschienen und dann habe ich davon 2 nebeneinander gezeichnet. Die beiden Rechtecke dann in der 3D-Ansicht wieder als Vertiefung ausgeführt, damit sind schon mal 2 durchgehende Lüftungsöffnungen in der Platte.
Man könnte jetzt natürlich jede Öffnung einzeln zeichnen, aber wenn man einen Computer hat, dann lässt man den so etwas machen. Das geht schneller und einfacher.

Die Funktion in FreeCad dazu heisst “Erzeugung eines Linearen Musters”. Damit kann man beliebig viele Kopien eines Objektes anfertigen. Für mein Lüftungsgitter haben mir 11 Wiederholungen am besten gefallen. 2 Öffnungen nebeneinander x11 gibt 22 Luftschlitze.
Ich habe die Öffnungen auf 2 Bereiche verteilt, um mittig einen festen Steg stehen zu lassen, durchgehende Öffnungen wären natürlich auch möglich, das mindert aber die Stabilität der Platte deutlich.
Im fertigen Design fand ich dann die Ränder zu groß, daher habe ich seitlich zwischen den Zapfen noch jeweils eine Öffnung eingefügt.
Fertig ist die Abdeckung.

Verschönerung

Damit der Deckel schöner aussieht, habe ich dann noch ein paar Optimierungen eingebaut. Die wären nicht nötig, aber erstens wollte ich noch ein wenig mit FreeCad experimentieren und zweitens sollte es ja perfekt ausssehen.
Daher habe ich die Ecken der Platte noch zusätzlich abgerundet. Auch die umlaufenden Kanten sind ganz leicht gerundet.

Druck und gut!

Danach gespeichert, exportiert und in Ultimaker Cura für den Anycubic i3 Mega aufbereitet.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

Als Filament habe ich transparentes PETG verwendet. Durch die Struktur der Füllung ist das Material später NICHT transparent, sondern sieht eher nach Milchglas aus, gefällt mir aber ganz gut.
Durch die Abdeckung sieht man den Filter und kann gut erkennen, wenn dieser dunkel wird und ausgewechselt werden muss.
Statt dem Originalfilter, den man in kleinen 10x10cm für teures Geld bekommt, habe ich eine Filtermatte mit 1m² gekauft und schneide mir davon passende Stücke heraus. Das sollte fast ewig ausreichen.

Funktionell gibt es an der neuen Abdeckung nichts auszusetzen, mir gefällt das Teil deutlich besser, als die Originalabdeckung. Im Nachhinein hätte ich wohl die Lüftungsöffnungen eher quer drucken sollen. Das ist aber nur ein optisches Problem und hat nichts mit der Funktion zu tun. Vielleicht hätte man unten noch eine kleine Nase nach hinten einbauen sollen, die die Filterwatte hält. Aber es funktioniert auch so ganz gut. Bisher hält alles.

Man sieht hier auch schön, dass man mit 3D-Druckern durchaus auch praktische Dinge drucken kann, nicht nur Spielzeug.

Es hat jedenfalls Spass gemacht, weitere Druckobjekte werden folgen.



Jochens Wetterblog am 9.1.2020

Jochens Wetterblog am 9.1.2020

Rückblick

Der Winter kommt nicht in Schwung. Nachts gab es zwar teilweise Frost bis unter -3 °C, aber tagsüber stiegen die Temperaturen bis auf Werte um die 8 °C. Nachdem sich der Feinstaub der Böllerei am Neujahrsmorgen verteilt hatte, begann das neue Jahr mit knapp 7 Sonnenstunden recht freundlich. Ab Donnerstag wurde es dann trüber und es zeigten sich mehr Wolken am Himmel. Am Montag verzogen sich die Wolken vorübergehend und das Wetter zeigte sich schon fast frühlingshaft. Nachts kühlte es dann wieder auf -3 °C ab und am frühen Dienstagmorgen regnete es auf den gefrorenen Boden. Es bildete sich teilweise Blitzeis und im Landkreis gab es dadurch viele Verkehrsunfälle. Tagsüber stiegen die Temperaturen dann wieder bis auf 8 °C. Der Wind war zum Jahreswechsel nur schwach. Samstag und Sonntag gab es mehr Luftbewegung und Böen bis an die 50 km/h, ab Montag wurde es dann wieder ruhiger.

Ausblick

Winterwetter gibt es auch die nächsten Tage nicht. Bis 13 °C soll das Thermometer steigen. Dazu wird es bis Freitag überwiegend bedeckt und es kann auch etwas Niederschlag geben. Am Wochenende wird es sonnig, teilweise kann es aber auch den ganzen Tag neblig bleiben. Dabei sinken die Temperaturen etwas ab. Für die nächste Woche geht es dann wieder mit vielen Wolken weiter. Schnee ist nicht in Sicht.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Wie vermutlich fast jeder Besitzer eines 3D-Druckers, habe ich Anfangs eigentlich nur fertige Objekte aus dem Internet gedruckt, vor allem von thingiverse.com.

Irgendwann wird das aber langweilig und eigentlich will man ja was Eigenes drucken. Vor dem Druck steht aber die größte Hürde: Die Konstruktion.

Für mein erstes Projekt habe ich ein ganze einfaches Objekt gefunden, das dennoch für mich sehr viel Nutzen bringt:

Einen Lüfter-Adapter für einen Raumluftfilter

Bevor man ein 3-D-Objekt drucken kann, muss man es erst einmal erstellen. Dazu benötigt man eine Software.
Zum Glück gibt es die Software recht günstig und teilweise sogar gratis.
Beispielsweise Fusion 360, Tinkercad oder ähnliche.

Ich bevorzuge aber lokale Anwendungen und habe gewisse Vorbehalte gegen CLOUD-Lösungen. Meine Wahl fiel daher auf FreeCAD.

Freecad ist eine kostenlose Software und läuft bei mir perfekt unter Linux Mint. Der Funktionsumfang erschlägt einen am Anfang.
Nachdem ich erst einmal nichts auf die Reihe gebracht habe, bin ich auf Empfehlung zu Tinkercad gewechselt. Damit kann man aber nur “malen”, richtiges Zeichnen funktioniert damit nicht. Daher bin ich schnell wieder zurück zu FreeCAD.
Nachdem ich einige Tutorials angeschaut habe, bin ich dann tiefer in das Programm eingestiegen.
Für den Anfang sollte man sich ein einfaches Objekt konstruieren.
Ich habe dafür ein Tutorial gewählt, das meinem Zielobjekt von den benötigten Arbeitsschritten recht nahe kam. Dann habe ich angefangen zu konstruieren. Nach 2 Stunden war ich fertig.
Als ich das Objekt spaßeshalber noch einmal konstruiert habe, war ich in 5 Minuten fertig. Aller Anfang ist schwer.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Mein erstes 3D-Objekt

Bei mir arbeiten mehrere Druckmaschinen, das gibt Papierstaub und auch Ausdünstungen von sogenannten VOC (das sind Lösemitteldämpfe, nicht unbedingt gesund).
Ich habe eine Belüftungsanlage und nebenbei mit einigen Raumlüftern experimentiert. Die Dinger sind alle laut und teuer. Am besten gefiel mir der Xioami Air Purifier. Davon habe ich mir auch gleich ein Modell gekauft. Den Rundfilter halte ich für sehr praktisch. Das Gerät ist aber wie alle anderen Luftreiniger nicht ganz billig. App-Steuerung, WLAN-Anbindung und so einen Quatsch benötige ich nicht.
Die Alternative war ganz einfach:

Man nimmt diesen Rundfilter aus dem Xioami Air Purifer und bastelt sich einen Lüfter obendrauf. Fertig ist ein perfekter Raumluftfilter.

Passende Lüfter habe ich genug im Keller, zu Weihnachten gab es aber eine Aktion mit 5 Lüftern Arctic F14 – 140mm zum Preis von 11,- Euro.
Vielleicht ein Preisfehler? Jedenfalls habe ich zugeschlagen.

Fehlt nur noch ein passender Adapter. Und damit mein erstes eigenes 3D-Objekt.

Konstruiert in FreeCAD

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Für einfache Objekte reicht ein Meterstab oder Lineal, besser ist aber ein Meßschieber. Zuerst muss man nämlich die benötigten Maße bestimmen.
Der Luftfilter des Xioami Air Purifiers hat einen Durchmesser von 200mm. Daher habe ich einfach zuerst einen Kreis mit 204mm Durchmesser in FreeCAD gezeichnet, die 4mm Überstand sind wichtig!

Kurz überlegt und entschieden, dass der Deckel 15mm mit dem Filter überlappen soll. Daher die Dicke des Kreisobjekts auf 17mm gesetzt.

Damit habe ich einen Kreiskörper, der den Filter auf jeder Seite um 2mm überlappt. Nächster Schritt: einen weiteren Kreiskörper mit 200mm und 15mm als Vertiefung aus dem ersten Körper ausgespart.
2mm Rand bleiben stehen. Damit haben wir einen Deckel für den Lüfter.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Jetzt einfach noch den Lüfter abmessen – die Öffnung des Lüfters ist 135mm im Durchmesser. Also noch einen Körper erstellt mit 135mm x 17mm und wieder als “Vertiefung” eingesetzt. damit wird der erste Körper in der Mitte komplett entfernt. Es bleibt ein Körper mit 204mm Durchmesser stehen, mit 2 umlaufendem Rand und 2mm Bodenfläche, in der in der Mitte ein 135mm Loch ausgespart ist.

Letzter Schritt: Die 4 Bohrlöcher abmessen und einzeichnen, auch wieder als Vertiefungen und mit 5mm Durchmesser, passend zu den Lüfterschrauben.

Sieht doch ganz gut aus. Das ganze als STL exportiert und in Cura wieder importiert.
Cura ist ein sogenannter Slicer, eine Software, die aus meiner Konstruktionsdatei eine Druckdatei erstellt. Dabei wird das Objekt in Schichten (Slices) zerlegt, der 3D-Drucker druckt ja Schicht für Schicht übereinander.

Cura hat meine Datei ohne Beanstandung bearbeitet und für meinen 3D-Drucker aufbereitet. Jetzt kommt der spannende Teil: der Druck mit meinem Anycubic i3 Mega 3D-Drucker.

Unheimlich spannend ist das vor allem deshalb, weil der 3D-Druck so langsam ist. Mein erstes Objekt ging dann mit 204mm Durchmesser auch gleich an die Grenze des Machbaren, der Drucker kann bis 210x210mm drucken.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Nach 4 Stunden konnte ich dann das fertige Objekt entnehmen. Es hat auf Anhieb perfekt gepasst. Mit leichtem Druck ließ sich der Deckel auf den Filter stecken und die Passung war so genau, dass man den Filter am gedruckten Deckel anheben konnte. Das war besser, als erwartet.

Damit der Lüfter dicht anliegt, habe ich noch dünne Schaumstoffstreifen aufgeklebt. Danach den Lüfter mit den beiliegenden Schrauben vorsichtig angeschraubt.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Beim Anschrauben muss man auf die Blasrichtung des Lüfters achten, dafür sind auf dem Lüfter immer Pfeile angebracht, die sind aber oft schwer zu erkennen. Bei diesem Projekt soll die Luft unten seitlich in den Filter eingesaugt und nach oben ausgeblasen werden.

Für die Stromversorgung habe ich einfach ein altes 12V-Netzteil verwendet. Davon habe ich noch eine ganze Kiste voll im Keller.

Man kann alternativ natürlich auch 7V-Netzteile verwenden oder eine Lüftersteuerung, damit der Lüfter leiser läuft. Da kann man noch viel optimieren. Mir reicht ein einfacher Lüfter.
Gedruckt habe ich das Objekt mit PETG, das ist haltbarer und stabiler als PLA. Zwar ist es etwas schwieriger zu drucken, gefällt mir aber insgesamt einfach besser.

Materialkosten: 2,50 Euro für den Lüfter, 2,50 Euro für Druck und Druckmaterial, Netzteil gratis aus der Schrottkiste.
Gesamt also um die 5,- Euro. Da kann man nicht meckern.
Der Filter kostet natürlich extra. Die einfachen Modelle sind ab 20,- Euro erhältlich, die besseren mit Aktivkohle kosten um die 35,- Euro.

Serienproduktion

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger


Mit 3 Filtern riecht man beim Betrieb meiner Maschinen nichts mehr.
So gefällt mir das.

Ich habe auch gleich einen Filter in den Vorratsraum im Keller gestellt.
Eigentlich wollte ich Staub und Pilzsporen einsammeln.
Das Haus ist alt, der Keller kämpft mit Luftfeuchte um 60%, da muss man aufpassen, dass nichts schimmelt.

Luftentfeuchter kosten Strom, Lüften ist aufwändig. Der Filter war als zusätzliche Maßnahme gedacht.
Interessanterweise ist die Luftfeuchte auf 50% gefallen, seit der Lüfter im Raum steht. Ich vermute, dass die Luftbewegung einen Luftaustausch mit dem Treppenhaus erzeugt und damit Feuchtigkeit abtransportiert wird.
Mittlerweile habe ich 4 Luftreiniger gedruckt, alle funktionieren perfekt.

Die Filter gibt es in Grün, Blau und Lila, je nachdem, welche Filterstufe man benötigt. Die Lila Filter haben sogar noch eine antibakterielle Beschichtung und töten Viren und Bakterien ab.
So einen stelle ich dann auch noch ins Schlafzimmer.
Die Lüfter haben weniger als 2W Leistungsaufnahme, das lässt sich verkraften.
Die verwendeten Arctic F14 140mm-Lüfer haben einen Luftstrom von 126m³/h. Mit dem vorgebauten Filter natürlich deutlich weniger. Aber wenn noch 50m³/h übrig bleiben, dann reicht das für viele Anwendungen. Ein Raum sollte min 1x pro Stunde umgewälzt werden. Für Produktionsräume habe ich im Internet Angaben von 5x gefunden.
Mein Produktionsraum hat knapp 30qm, bei 2,3m Höhe wären das ungefähr 70m³.
Die benötigte Mindest-Umwälzung wäre damit 70m³/h, optimal 350m³/h.
Mit 3 selbst gebauten Raum-Reinigern liege ich irgendwo zwischen 150m³ und 200m³, also ganz passabel. Zusätzlich arbeitet ja auch noch meine Absauganlage, die die Raumluft über einen Wärmetauscher durch Aussenluft ersetzt.
Wenn die Drucker gearbeitet haben, dann hat man das bisher nach einiger Zeit deutlich riechen können. Die Hersteller behaupten zwar, das sei alles ungiftig, aber so ganz vertraue ich dieser Aussage nicht. Seit die 3 Raumreiniger laufen, ist kein Geruch mehr feststellbar.

Der Lüfteradapter ist problemlos in FreeCAD konstruierbar.
Auf Wunsch stelle ich aber gerne die Dateien zur Verfügung, falls jemand selbst so einen Adapter drucken möchte.

Das erste Projekt ist damit erfolgreich abgeschlossen.
Weitere Projekte folgen natürlich bald.

Update:

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Ich bin auf Arctic P14 Lüfter gewechselt. Die sind besser für den Betrieb mit Filtern geeignet.
Interessant: nach 3 Tagen Betrieb sieht man an der Außenseite des Filters Staub, bei den F14-Lüftern ist der Luftdurchsatz schwächer, da sieht man auch nach 3 Wochen keinen Staub am Filter. Mit P14 hat man also nicht nur einen Luftfilter für Feinstaub, sondern auch gleich einen “Staubsauger”.
Falls jemand noch andere Lüfter empfehlen kann/will, bin ich für weitere Vorschläge offen.

Mich stören die Lüfter im Büro optisch nicht, aber wenn man die Dinger verstecken will, dann kann man einfach einen Gitter-Papiermülleimer von Ikea nehmen. Entweder einfach reinstellen oder den Mülleimer umdrehen, Loch in den Boden schneiden und schon hat man einen stylischen Lüfter 🙂
Früher gab es die Papierkörbe bei Ikea auch in rund, aktuell konnte ich nur einen eckigen finden. Das sieht in Natura aber garnicht so durchscheinend aus, wie auf dem Foto.
Auf dem Foto sieht man die Version im Test mit 2 Lüftern. Mit einem Lüfter passt der Filter perfekt in den Ikea-Papierkorb. Man könnte sich sogar oben noch eine Abdeckung basteln.
Dafür ist mein aktueller 3D-Drucker aber leider zu klein.

Filterparade

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger
Xiaomi Air Purifier Filter in Grün, Blau, Lila und Schwarz

Der Vollständigkeit halber, habe ich hier mal alle Filter zusammengestellt, die es aktuell für den Xioami Air Purifier gibt. Die Teile sind von den Abmessungen identisch und unterscheiden sich nur in der Filterleistung.
Blau = Originalversion, der erste Filter für die Luftreiniger. Mit Aktivkohle-Filter
Grün = Enhanced Version mit verstärktem Filter und Aktivkohle-Schicht
Lila = Antibakterielle Version. Hat zusätzlich noch eine Beschichtung, die Viren und Bakterien abtöten soll.
Grau = mit integriertem Hepa-Filter, wobei ich hier nicht ganz sicher bin, was der Unterschied zu den anderen Filtern ist.
(Der graue ist ganz neu und noch eingetütet. Man soll die erst auspacken, wenn man sie verwendet)
Welchen Filter man verwendet, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wichtig: es gibt auch Fake-Filter, nachgebaute Filter von Drittanbietern. Also aufpassen, ich hatte einen nachgebauten Filter erwischt. Der war als Original angeboten, war aber mangelhaft (seitlich am Rand war der Filter nicht ganz dicht, mein selbstgedruckter Adapter passte auch nicht, weil der Filter etwas dicker war)
Im Zweifelsfall sind die Originale am Besten. Es gibt immer wieder Aktionen, daher auf Schnäppchen warten und zuschlagen, wenn die Originale günstig sind.

Für alle Luftfilter-Selberbastler

Die Druckdatei habe ich bei Thingiverse eingestellt:
https://www.thingiverse.com/thing:4156705

Viel Spass beim Nachbasteln
Würde mich auch über Feedback freuen.

Hilft das Ding gegen Corona / Covid-19, Influenza und anderes Zeug?

Leider muss man in 2020 an solche Dinge denken.
Sicher helfen die Luftfilter nicht gegen eine Ansteckung. Aber generell filtern die Geräte Schadstoffe aus der Luft und die Lila Version soll auch gegen Viren helfen! Wenn die Ansteckung tatsächlich über die Luft erfolgt, dann kann ein Filter immerhin ein bisschen zusätzlichen Schutz bieten.

Leider gibt es zu diesem Thema viele widersprüchlichen Informationen und Halbwahrheiten im Netz. Angeblich benötigt man einen Hepa-Filter der Klasse H13 oder 14, da Viren kleiner als 1µm sind.
Xioami wirbt mit einer guten Filterleistung bis 0,3µm schon beim grünen Filter.
Der graue Filter oder gar der Lila haben eine noch höhere Filterleistung.
Da ich die Dinger sowieso im Büro stehen habe, hoffe ich, dass die Filter auch ein paar Viren aus der Luft filtern können. Im Wohnzimmer steht der Original Xioami Air Purifier, im Schlafzimmer eine selbstgebastelte Version mit Lila Filter.
Ob es was nutzt? Gegen Pollen, Hausstaub, Staubmilben und sonstiges lästiges Zeug auf jeden Fall. Gegen Viren und Bakterien? Keine Ahnung. Der Hersteller behauptet es.


Schaden kann es jedenfalls nicht.

Update 12.2020 – es funktioniert!

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Nach Weihnachten ist das Büro geschlossen, Zeit zum Putzen und aufräumen.
Im Packraum – da, wo ich meine Ware verpacke, stand seit 6 Monaten ein selbstgebastelter Raumluftreiniger mit Xiaomi-Filter.
Durch die Kartonage und Papiere fällt sehr viel Staub an. Der Luftfilter wird hier mit 2x 14cm-Lüfter (übereinander) betrieben. Ganz offensichtlich funktioniert das Teil wunderbar, es wurde extrem viel Staub angesaugt.

Zur besseren Visualisierung habe ich mit dem Staubsauger senkrecht über den Filter eine Linie abgesaugt.

Je nach Raum gibt es verschiedene Anforderungen an die Luftfilter. Im Packraum soll eigentlich nur der Staub eingesaugt werden. Das funktioniert super. Hier kann man die Filter problemlos absaugen und dann nochmal verwenden.
In anderen Räumen werden allerdings Aktivkohle-Filter gegen Ausdünstungen der Drucker (VOC – flüchtige Organische Stoffe) benötigt. Die Aktivkohle verbraucht sich mit der Zeit, da bringt Absaugen nichts.
Im Hobbyraum ist es dann eher Grobstaub, durch Sägen, schleifen und sonstige Basteleien. Da tut es auch ein gebrauchter Filter.

Daher werde ich die Filter zuerst im Druckerraum einsetzen, danach absaugen und im Packraum und dann nochmal absaugen und in der Werkstatt einsetzen. Danach werden die Filter entsorgt.

Für den Druckerraum gibt es mittlerweile etwas neues – mit viel Aktivkohle. Aber das gibt einen extra Beitrag 🙂

3D-Drucker: Anycubic i3 Mega

3D-Drucker: Anycubic i3 Mega

Mein Creality CR-10 3D-Drucker war ein feines Teil.
Vor allem der vergleichsweise große Druckraum hat mir gefallen.
Allerdings hatte das Gerät auch ein paar Nachteile, die mich teilweise ziemlich genervt haben. Durch die Größe und die wackelige Führung war der Druck oft etwas unsauber. Besonders nervig war aber das Druckbett. Dauernd musste man nachjustieren und trotzdem klappte es oft nicht mit der Haftung.

Ganz anders der Anycubic i3 Mega.
Nachdem mir das Gerät empfohlen worden war und ich ein paar Testdrucke davon gesehen hatte, habe ich mir den Drucker einfach bestellt. Wirklich teuer sind die Geräte ja nicht. Für den Anycubic i3 Mega habe ich nur 230,- Euro bezahlt.

Nachteil gegenüber dem Creality CR-10: deutlich kleinerer Druckraum.
Ansonsten ist das Gerät in allen Belangen einfach nur besser.
Die Drucke sind um einiges feiner. Die Führungen laufen besser und die Ultrabase ist (fast) perfekt. Einmal ganz am Anfang nivelliert, seither läuft der Drucker. In über einem Jahr gab es noch keine Druckjobs, bei denen irgendwelche Haftungsprobleme aufgetreten sind.

3D-Drucker: Anycubic i3 Mega

Nach dem Abkühlen des Drucks lassen sich die Objekte einfach von der Druckplatte herunternehmen. Die Konstruktion des Anycubic i3 Mega ist sehr stabil, da wackelt nichts.

Mittlerweile habe ich den Creality CR-10 verkauft und drucke nur noch mit dem Anycubic i3 Mega:
Drucker einschalten, Druckjob starten, kurz schauen, ob der Druck sauber startet und dann nach ein paar Stunden (3D-Drucke dauern leider immer ziemlich lange) kann man das Druckobjekt vom Drucker nehmen.
Anfangs habe ich nur PLA gedruckt, da der Drucker offiziell nicht für PETG freigegeben ist. Irgendwann habe ich es dann aber doch gewagt und kann sagen, dass das Gerät einwandfrei mit PETG funktioniert.
PETG ist deutlich temperaturstabiler als PLA, witterungsbeständiger und sehr UV-beständig.
Es eignet sich daher deutlich besser für Objekte im Außenbereich. Außerdem ist es angeblich lebensmittelecht. Geschirr möchte ich damit zwar nicht drucken, aber diese Eigenschaft könnte für manche Anwendungen durchaus interessant sein.

Angeschlossen ist der Anycubic i3 Mega über USB an einen Raspberry Pi Model 3B, auf dem Octoprint läuft. Das Zusammenspiel funktioniert perfekt.
PETG drucke ich mit 228°C, Druckbett auf 70°C
Das muss aber bei jedem Drucker und bei jedem Filament einzeln eingestellt werden, da gibt es leider ziemliche Schwankungen im Material und bei den Sensoren.

Das größte bisher gedruckte Objekt hatte einen Durchmesser von 202mm, da kommt der Drucker schon nah an seine Grenzen. Die üblicherweise von mir verwendeten Skirt-Linien konnten dabei nicht mehr verwendet werden. Die maximale Druckgröße des Anycubic i3 Mega liegt bei 210x210x205mm.

Wenn man den großen Bauraum des Creality CR-10 nicht benötigt, würde ich auf jeden Fall den Anycubic i3 Mega vorziehen. Das Gerät ist viel zuverlässiger beim Druck, die Druckqualität ist deutlich besser und vor allem die Haftung auf dem Druckbett funktioniert einfach.

Ich hatte für den Creality CR-10 noch eine Ultrabase gekauft, die gibt es auch mit 30x30cm. Damit funktioniert auch der CR-10 recht gut. Aber insgesamt ist der Anycubic i3 Mega einfach zuverlässiger und macht einfach das, was er soll: Drucken.
Beim Creality CR-10 lag das Verhältnis zwischen Wartung und Druck ungefähr bei 50:50, beim Anycubic i3 Mega gab es seit der Inbetriebnahme mit dem ersten Leveln des Druckbetts keinerlei Wartungsbedarf – mit Ausnahme von gelegentlichen Filament-Wechseln.

Man kann mit 3D-Druckern basteln oder einfach nur damit drucken.
Ich bevorzuge das Drucken, daher ist für meine Zwecke der i3 Mega einfach das besser geeignete Gerät.

Nachdem ich Anfangs überwiegend fertige Objekte von Thingiverse.com und anderen Webseiten gedruckt habe, arbeite ich mich mittlerweile in die Erstellung eigener Drucksachen ein. Dazu gibt es natürlich einen weiteren Blogbeitrag auf www.bastel-bastel.de

Jochens Wetterblog am 2.1.2020

Rückblick

Jochens Wetterblog am 2.1.2020

Die letzte Woche des Jahres war deutlich kälter als vorhergesagt. Am Mittwoch war es windig und nass, bei Höchstwerten bis an die 9 °C. Ab Donnerstag beruhigte sich das Wetter und es wurde kälter. Nachts gab es Frost bis knapp -5 °C, tagsüber stiegen die Temperaturen nur noch bis auf Werte um 5 °C. Die Sonne versteckte sich von Mittwoch bis Freitag hinter Wolken. Ab Samstag wurde es aber nach Auflösung der Frühnebel recht sonnig und es gab schönes Winterwetter mit täglich 6-7 Sonnenstunden.  Der Dezember war über 2 °C zu warm. Auch das Gesamtjahr 2019 war mit +2K deutlich wärmer als der Normalwert. Zum Jahreswechsel stieg die Feinstaubbelastung extrem an. Obwohl rund um die Wetterstation im Abstand von 100 Meter keine Raketen gezündet wurden, stiegen die Werte von durchschnittlich 60 µg/m³ auf über 500 µg/m³ um Mitternacht.

Jochens Wetterblog am 2.1.2020
Feinstaubbelastung zum Jahreswechsel 2019/2020

Ausblick

Für Freitag ist ein Anstieg der Temperaturen bis auf 8 °C angekündigt, dazu soll es regnen. Am Samstag soll es windig werden. Auch in der neuen Woche bleibt es ähnlich. Nachts leichter Frost, tagsüber 5 °C – 8 °C bei einem Mix aus Sonne und Wolken. Schnee ist bis auf Weiteres nicht in Sicht.

Heimkino3: Endlich Kino

Heimkino3: Endlich Kino

Das Fernsehzimmer war natürlich immer noch weit von einem Heimkino entfernt.
Leider erwies sich das Provisorium aus zeitlichen und finanziellen Gründen doch als ziemlich langlebig.

Zwischenzeitlich habe ich noch ein paar Bilder aufgehängt.

Auf dem Bild sieht man auch den geschlossenen Beamerkasten (zwischenzeitlich mit einem Sanyo Z4 bestückt).
(Update: seit 2017 mit einem Epson EH-TW6700)

Auf den Fliesen liegt mittlerweile ein dicker, flauschiger Teppich und für das linke Fenster habe ich einen Stoff, der beim Film-schauen angebracht wird, um Reflexionen zu vermeiden.
Aber so wirklich “Heimkino” ist das immer noch nicht.
Daher habe ich etwas mehr umgebaut…

Heimkino3: Endlich Kino

Beamer-Aufhängung

Heimkino3: Endlich Kino

Als Erstes musste die Kiste für den Beamer dran glauben.

Denn zwischenzeitlich hatte ich einen neuen Projektor, der deutlich leiser war und auch ohne Gehäuse, mitten an der Decke über dem Sofa hängend, nicht mehr störte.

Außerdem hatten wir mittlerweile das Dach über dem Heimkino ausgebaut und dabei war die Lüftung des Beamergehäuses durch die Decke im Weg.

Heimkino3: Endlich Kino

Ohne Lüftung musst die Beamer-Kiste aber sowieso offen sein und ich hatte auf der Rückseite 2 große Löcher hineingesägt (nicht sichtbar) und mit Lautsprecher-Gittern abgedeckt. Optisch nicht so ganz der Bringer.

Inzwischen war HDMI der Anschluss der Wahl und ich hatte Anfangs nur VGA und S-Video verlegt. Deswegen mussten neue Kabel verlegt werden.

Also weg mit der Beamer-Kiste. Anschließend habe ich neue Kabel eingezogen und gleich noch einen Kabelkanal verlegt, man weiß ja nie, was in der Zukunft noch an neuen Kabeln dazukommt.

Die Kabel laufen vom Beamer durch den Rolladenkasten in den Kabelkanal und dort hinter dem noch zu bauenden Regal nach unten bis zum Receiver.

Die neue Halterung ist aus stabverleimter Buche (geölt), die obere Platte wurde mit starken Schrauben an der Decke verankert und hat 4 Einschlagmuttern eingebaut. In diese Muttern habe ich von unten 4 M8-Gewindestangen eingedreht und damit unten eine Bodenplatte für den Beamer eingehängt. Mit den Gewindestangen kann man problemlos Unebenheiten der Decke ausgleichen und den Beamer perfekt zur Leinwand ausrichten.

Damit die Wand hinter dem Beamer nicht durch die Abluft mit der Zeit schwarz wird und auch um die Kabeldurchführungen in der Wand zu verdecken habe ich hier einfach noch eine weitere Buche-Platte angebracht.
Fertig ist die Do-It-Yourself-Beamerhalterung.

Eigenbau-Leinwand

Besonders störend im bisherigen Heimkino-Provisorium war der mäßige Klang. Bedingt durch die Abmessungen des Raumes war das Kino sehr anfällig für Dröhn- und Störfrequenzen. Da man Filme doch gerne mal mit lauterem Ton anschaut, war das schon extrem nervig.

In der Rollo-Leinwand störten zudem einige Wellen, die sich mit der Zeit gebildet hatten. Besonders bei Kamera-Schwenks trat das ziemlich unangenehm in Erscheinung. Das war extrem nervig, wenn z.B. ein Raumschiff quer durch das Bild flog und dabei Falten warf. Das ging einfach gar nicht.
Nach meinen Recherchen gibt es so gut wie keine Rollo-Leinwand, die nicht irgendwann Falten wirft.

Daher wollte ich erst eine Leinwand mit Spannrahmen bauen. Nach einigem Hin und Her wollten wir dann das Experiment wagen und die Leinwand direkt auf die Wand malen – Gipskarton-Platten sauber verspachteln, streichen, fertig!

Heimkino3: Endlich Kino

Damit konnte man auch gleich das Ton-Problem etwas verbessern.

Die alte Leinwand wurde abmontiert und direkt an die Wand wurden Metallständer aufgestellt. Die Zwischenräume wurden mit Akkustik-Dämmwolle gefüllt und darauf Gipskartonplatten geschraubt.

Das Streichen, Spachteln und Schleifen der Leinwand war ziemlich aufwendig, es sollte ja alles sehr glatt sein. Hat aber schlussendlich recht gut funktioniert. Die Farbe hat einen ganz leichten Grauton und ist ganz normale Wandfarbe.

Schwieriger war es, schwarze Farbe zu bekommen, im Baumarkt gab es die nur als Abtönfarbe, nicht aber in Tief-Schwarz für das Streichen ganzer Wände. Anscheinend macht das sonst kaum jemand.

Ich wollte aber die störenden Reflexionen an den Wänden und Decken beseitigen. Daher hab ich den Bereich bis 2 Meter vor der Leinwand einfach tiefschwarz gestrichen.

Fertigstellung meines Heimkinos

Heimkino3: Endlich Kino

Die selbstgebastelte Leinwand ist einwandfrei und zeigt ein Super Bild. Dazu war sie auch extrem günstig.

Theoretisch könnte man vor die Wand auch jederzeit eine richtige Leinwand hängen, aber das ist überhaupt nicht nötig.

Und wenn der Raum doch mal für was anderes genutzt werden soll, kann man die Ständerwand rückstandsfrei wieder entfernen.

Heimkino3: Endlich Kino

An der vorderen Wand habe ich unterhalb des Bildbereichs ein kleines Podest gebaut in dem die Lautsprecher (Links, Mitte, Rechts und Subwoofer) und die Verstärker verschwinden.
Der Subwoofer ist 170cm breit, daneben war noch Platz für Equalizer und Endstufe. Damit werden Explosionen im Film fühlbar und bei vorbeifliegenden Raumschiffen wackelt das Sofa.
In der 2. Ebene sind die Lautsprecher für Links, Rechts und Center versteckt.
Die Bildfläche hat eine Diagonale von genau 3 Metern, mehr ging leider nicht.

Das Podest ist einfach aus Dachlatten zusammengeschraubt, die obere Platte ist eine Spanplatte, die ich mit schwarzem Filz beklebt habe. Anfangs hatte ich etwas Bammel, ob ich das sauber hinbekomme, war dann aber doch recht einfach und sieht fast professionell aus.

Den vorderen Abschluss habe ich mit geölten Buchen-Brettern abgedeckt, das gefällt mir besser, als eine durchgehend schwarze Front.

An der Vorderseite habe ich 3 Rahmen nach Art meiner Drempeltüren gebastelt: Holzrahmen mit Querverstrebung, schwarzen Akkustik-Stoff darüber gespannt und in den Holzrahmen eingepasst. Als Halter habe ich dabei einfach Klett-Bänder verwendet. Hält einwandfrei und lässt sich bei Bedarf jederzeit abnehmen.

Auf dem Boden liegt ein schwarzer Flauschteppich, den ich geschenkt bekommen habe (schwarz scheint nicht so in Mode zu sein).

Nicht im Bild: links und rechts die Glasfenster (links mit einem schwarzen Stoff abgedeckt) bekommen noch kleine Vorhänge damit das Glas beim Film schauen nicht störend reflektiert. Dann ist der Bereich um die Leinwand dunkler als im Kino. Und das merkt man beim Bild wirklich extrem – je dunkler, desto besser!

Der Front-Bereich ist für die gegebenen Verhältnisse damit optimal ausgebaut.

Heimkino3: Endlich Kino

Ein richtiger Heimkinoraum wäre zwar noch toller, aber da der Raum seitlich zu meinem Büro offen ist, passt es so recht gut und ist unauffällig.

Und hinten?

Das vorhandene Sofa blieb bestehen, super bequem und ausreichend für 3-4 Kinozuschauer.

Die neue Beamer-Aufhängung kann man im Bild auch gut sehen und für die Ecke habe ich mir noch ein kleines Regal gebastelt – für Bücher, DVDs und für den Receiver bzw. Blu-Ray-Player.

Sieht vielleicht komisch aus, aber mir war einfach nach Basteln zumute und da habe ich einfach mal mit dem Tisch unten angefangen und oben ein Regal daraufgestellt – einfach so, ohne Plan, nur mit einem Bild im Kopf.

Heimkino3: Endlich Kino

Unter dem Tisch ist übrigens ein Platten-Absorber, oben das Teil mit den Löchern ist ebenfalls ein Akkustik-Element.

Die gelochte Frontplatte des Akkustik-Elements ist von hinten mit einem schwarzem Stoff bezogen und innen mit Dämmwolle gefüllt.

Gebaut habe ich das Regal aus den bereits mehrfach erwähnten Billigst-Buche-Platten aus dem Baumarkt.

Was soll ich sagen – nach der Renovierung macht das Heimkino viel mehr Spaß, Bild und Ton sind deutlich besser und gemütlicher ist es auch

Update 12/2019
Dieser Heimkino-Bericht ist ein Übertrag aus meiner alten Webseite.
Seit 2017 arbeitet im Heimkino ein Epson TW-6700 Beamer. Als Zuspieler wird eine X-BOX One S verwendet.
Bild- und Tonqualität sind super. Für die Zukunft ist trotzdem ein Update auf 4K in Planung. 1x wöchentlich ist Kino-Tag mit Freunden und der Junior weiß das Heimkino mittlerweile auch zu schätzen. Die Auslastung steigt.

Und die Zeit rast dahin – schon wieder ein Update – Besseres Bild inclusive 4K und mehr Bass!
Heimkino – Big meets Bigger… 🙂

Banking kaputti!

Banking kaputti!
Früher war Banking noch einfach

Irgendetwas läuft gewaltig schief beim Internet-Banking!

Seit weit über 30 Jahren nutze ich den Kontozugriff über die Telefonleitung. Anfangs noch via BTX, später über das Internet.
Mit Pin/TAN auf Papier oder HBCI per Chipkarte.
Über die Banken-Webseite oder am liebsten mit speziellen Programmen, wie Wiso Mein Geld, StarMoney, Quicken und ähnlichen.
Das hat alles gut funktioniert und war auch hinreichend sicher.

Banking kaputti!

Bis zu dem Zeitpunkt, als die Banken wegen PSD2 in Panik gerieten.
Seither ist alles anders. Es funktioniert nichts mehr und in der Online-Banking-Welt herrscht das totale Chaos.
Allerdings habe ich auch den Eindruck, dass das von gewissen Kreisen in der EU so gewollt ist.
Bankster sind überall!

Online-Banking mit PIN/TAN auf Papier war technologisch ausreichend sicher. Das einzige Problem sind die Benutzer, die gedankenlos überall drauf klicken. Da ist dann mal ein PC Viren-verseucht oder man ist so naiv und gibt auf Anfrage von angeblichen Bank-Sicherheitsberatern seine PIN und die Tanliste auf einer Webseite ein oder verschickt diese per eMail.

Um die Benutzer zu schützen, haben die Banken alternative Wegen eingeführt, TANs via Handy-App, SMS oder mit einem kleinen Lesegerät, das man an den Bildschirm halten musste und das per Blink-Code eine TAN generiert hat.
Auch das ist technisch ausreichend sicher. Der “Schwachpunkt MENSCH” bleibt aber und daher kann auch dieses System ausgehebelt werden.

Banking mit HBCI und Chipkarte war sehr komfortabel und sicher.
Verschlüsselte Kommunikation über spezielle Kanäle, Anfangs über ISDN, später auch über das Internet. Tolle Lösungen mit bankeigenen Programmen wie z.B. SFIRM, aber auch mit universellen Bankingprogrammen wie oben genannt. Aber aus irgendwelchen Gründen war das offiziell nur für Firmen und wurde von den Banken kaum verbreitet.

Diese gut funktionierende Banking-Welt wurde mit PSD2 im Auftrag der EU eingerissen. Seither funktioniert nichts mehr wie zuvor.
Bei der einen Bank funktioniert keine Überweisung mehr über HBCI, die andere schafft das System gleich ganz ab. Wieder eine andere Bank führt ein System ein, das eine andere gerade abgeschafft hat.
Totales Chaos.

Man soll jetzt über die Webseite der Bank arbeiten, Bankingprogramme am PC sind nicht mehr modern genug. Das Tolle am Webseiten-Banking ist natürlich, dass die Banken einem bei jedem Login Werbung präsentieren können. Da freut man sich richtig, wenn man sich erst mal bis zu seinem Konto durchklicken darf.

Besser noch ist das Banking per App.
Wer glaubt, dass die Bank-Apps sicher sind, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Bankprogramme, die über HBCI mit Chipkarte über einen verschlüsselten Kanal mit dem Bankrechner kommuniziert haben, waren schon immer sicher.
Irgendwelche von der Bank zusammengestückelte APPS auf einem Handy, das schutzlos dauerhaft im Internet hängt und vielleicht seit 2 Jahren keine Sicherheitsupdates mehr erhalten hat, sind es definitiv NICHT!
Ist es besonders sinnvoll, dass jede Bank eine eigene APP hat?
Alle Apps werden unterschiedlich bedient, sind vielleicht von verschiedenen Softwareklitschen programmiert, von denen man sonst noch nie gehört hat. Einen Standard gibt es nicht. Das soll sicher sein?

Wieso muss man bei manchen Banken alles über oder zumindest mit Hilfe einer Handy-App erledigen?
Zugegeben, die Apps sind meistens recht bequem, das ist aber auch schon alles.
Benötigt man wirklich immer und überall, auch unterwegs, Vollzugriff auf sein Konto?
Ein Handy kann herunterfallen, geklaut oder gehackt werden, geht verloren, wird zerstört. Dann ist der Zugriff auf das Konto weg.
Aber die sicheren System sind einfach nicht mehr modern genug. Veraltet, langweilig, unerwünscht.

Banking kaputti!

Beispiele

DIBA:
Wieso sollte man auf der Mini-Tastatur am Handy eine IBAN eintippen? Das geht doch theoretisch komfortabler am PC!
Mit WISO Mein Geld ging das bisher problemlos, mittlerweile ist aber über HBCI nur noch der Kontoabruf möglich, Überweisungen funktionieren nicht mehr, das wurde einfach abgeschaltet.

Der moderne Weg am PC geht so:
Für eine Überweisung geht man auf die Webseite der Bank, geniest die Werbung, loggt sich ein:
Zugangsnummer, Internetbanking PIN, dann im nächsten Feld den DIBA-KEY. Dann das Handy zur Hand nehmen, um das Login zu bestätigen. Anmelden am Handy, App laden, Banking-PIN eingeben.
Anmeldung am PC bestätigen. Zur Bestätigung nochmal die PIN eingeben. Warten. Werbung anschauen. (Beim Schreiben dieses Textes auf dem Handy für “FONDSHELDEN”, am PC irgendeine “ANALYSE”)
Klick auf das Girokonto, Überweisung starten, umschalten zum Handy, Freigabe mit Banking-PIN. Puh, fertig.
Das ist ja super komfortabel – NICHT!

Gleiches bei der N26
Eine lokale Volksbank wurstelt anscheinend weiter wie bisher, die Sparkasse führt ein System ein, das eine andere Volksbank gerade wegen PSD2 abgeschafft hat.
Bei der Comdirect benötigt man eine APP als TAN-Generator.
Alles schön auf dem Handy.

2-Faktor Authentifizierung in einer App?

Seltsamerweise wird der 2. Faktor, also die Auftrennung auf 2 Wege für die Sicherheitsfreigabe, auf dem Handy einfach abgeschafft.

Früher gab es PIN und TAN auf Papier, dann die TAN mit TAN-Generator oder SMS. Getrennte Medien für die Übertragung. Alles hinfällig.

Die APPS machen das alles intern, die haben die Sicherheit ab Werk verbaut und sind sicher. Kann man glauben oder auch nicht.
Mit den meisten Banking-Apps hat man vollständigen Kontozugriff, sobald man sich angemeldet hat.

Jedenfalls herrscht aktuell totales Chaos.

Zweithandy fürs Banking

Ich wollte niemals meine gesamten Bankdaten auf dem Handy mit herumtragen.
Deswegen habe ich mir ein billiges Handy zugelegt, bei einem Hersteller, der regelmäßig Updates verteilt.
Dieses Handy hat eine Prepaid-SIM-Karte von Netzclub (günstigste Lösung für sowas). Es bekommt KEINEN mobilen Datenzugriff und liegt nur zuhause. Damit kann es schon mal nicht verloren gehen.
Außerdem laufen alle Internet-Zugriffe über das hausinterne Netz und können per Firewall und mit verschiedenen Tools einigermaßen gesichert werden. Das Handy ist nur für das Banking zuständig.

Open Banking

Ein “nettes” Feature, welches mit PSD2 eingeführt wurde, ist das “open banking”. Damit müssen Banken Drittanbietern Zugriff auf die Konten ermöglichen. Hört sich komfortabel an, wenn mit einer App die Konten aller Banken auf dem Handy sind. Aber ganz ehrlich – wer ist so bekloppt und gibt irgendeiner unbekannten Firma seine Kontozugangsdaten?
Da bastelt ein Startup eine App, meldet eine GmbH an und bietet ganz tolle Finanzdienstleistungen.
FINTECHS nennt man diese modernen, hippen Firmen.
Superduper Dienstleister, das braucht jeder, ohne sowas ist man hoffnungslos veraltet.
Falls da jetzt irgendein krimineller Mitarbeiter mal eben die Kundenkonten leerräumt, dann ist das halt dumm gelaufen. Man hat ja freiwillig seine Kundendaten weitergegeben.
Tja, denkste, der letzte Satz war eher ein Traum!
Der Witz am “open banking”: man muss da nicht mal wirklich seine Einwilligung geben, die Bank darf das nicht einmal prüfen. Sie muss anfragenden Dienstleistern den Zugriff gewähren. Also irgendein Dienstleister kann problemlos auf ein Konto zugreifen, ohne dass der Kontoinhaber das mitbekommt. Das ist natürlich total im Sinne der DSGVO.

Man stelle sich vor:
Firma XYZ fragt bei der Bank Kontodaten ab, ohne dass der Kontoinhaber zustimmen muss und die Bank muss diese Abfrage ausführen. Das ist ja toll!
Wer das nicht glaubt, darf gerne die PSD2-Richtlinien durchlesen.
Das machen vermutlich die Wenigsten, wie sonst ist zu erklären, dass es noch keinen Aufschrei gibt?

Ich hatte ja schon Probleme mit meinem Prepaid-Handy-Vertrag.
Gerne hätte ich die automatische Aufladung, aber dafür muss ich bei Vodafone “aus Sicherheitsgründen” die erste Ladung per Überweisung über einen Dienstleister durchführen, dem ich PIN und TAN für mein Konto geben soll.
Wie bekloppt ist das denn? Die können (und machen das auch, zumindest nehmen sich die Firmen das Recht per AGB und Datenschutzhinweis – das liest ja auch niemand) erst mal die Kontobewegungen der letzten Wochen und Monate abrufen und ein Profil erstellen, während sie die Überweisung durchführen.

Außerdem: Früher war es mal verboten, PIN und TAN für andere Zwecke als direkt bei der kontoführenden Bank zu verwenden. Heute sehen die Konzerne das nicht mehr so genau. Den Ärger hat ja im Zweifelsfall der Kunde.
Mit PSD2 wird das jetzt alles legalisiert, ausgebaut und sogar zwangsweise eingeführt.

Also nicht wundern, wenn irgendwann mal das Konto leer ist.
Das ist alles nur zum Wohle der Kunden.

Schöne neue Banking-Welt.

Banking kaputti!

Kleine Anekdote:
Der Sparplan unseres Juniors ist ausgelaufen. Ich bin daher mit einer fertig geschriebenen Kündigung zur Bank, habe dort den Schrieb und das Sparbuch übergeben, der Bankmitarbeiter hat alles angeschaut und dann erklärt, es sei soweit ok.
Das Geld würde wie gewünscht nach Ende der Kündigungsfrist auf das angegebene Konto überwiesen.

Er war ganz erstaunt, dass ich eine Quittung wollte. Immerhin hatte ich ihm das Sparbuch übergeben und damit keinerlei Nachweis mehr über das Eigentum am Konto.
Er hat mir dann auf einer Kopie meines Schreibens den Erhalt des Sparbuchs bestätigt, mit mehreren Stempeln und Unterschrift.
Fertige Belege oder Bescheinigungen gibt es bei der Bank dafür nicht, anscheinend ist es nicht vorgesehen, dem Bankkunden eine Quittung auszustellen. Da muss man der Bank schon vertrauen.

Sollte man der Bank wirklich so weit vertrauen, um so etwas ohne Beleg durchzuführen?

Ich vertraue niemandem. Zumindest keiner Bank!