Wetter-Lexikon B

Bar

(veraltete) Druckeinheit. In der Meteorologie wurde früher meist Milibar (1mbar = 1/1000bar) verwendet.

Der Druck wird heute in der SI-Einheit Pascal (Pa)  angegeben. Pascal beschreibt den Druck in Newton pro Quadratmeter.

1 Bar entspricht 100.000 Pascal oder 1000 HektoPascal (hPa)

1 Hektopascal (1hPa) = 100 Pascal (Pa) = 1 mbar

Der Mittlerer Luftdruck der Atmosphäre auf Meereshöhe ist 101325 Pascal = 101,325kPa = 101325N/m² = 1,01325 bar = 1atm

Barometer

Meßgerät zur Bestimmung des Luftdrucks (atmosphärischer Druck).

Der Luftdruck ist eine wichtige Größe zur Wettervorhersage. Fallender Luftdruck deutet im Sommer oft auf nahende Gewitterfronten, im Winter auf heranziehende Sturmtiefs hin.

Bauernregel

Unter einer Bauernregel versteht man volkstümliche Formulierungen regelmäßiger Wettererscheinungen. Bauernregeln basieren auf Wetterbeobachtungen und haben oft einen wahren Kern. Allerdings sind viele dieser Regeln auf Regionen beschränkt und können durch Kalenderreformen verschoben oder durch Klimaverschiebungen überholt sein.

Beaufort-Skala

Admiral Sir Francis Beaufort (1774-1852) entwarf die nach ihm benannte dreizehnteilige Skala für Windstärken.

Die Beaufort-Skala beginnt bei Windstille (0 Beaufort) und erstreckt sich bis zum Orkan (12 Beaufort).

In der Beaufort-Skala sind ausserdem die Beziehungen der einzelnen Windstärken zur Windgeschwindigkeit festgelegt und ihre Auswirkungen an Land und zur See. 1949 wurde die Skala bis auf Windstärke 17 (Windgeschwindigkeit >202km/h) erweitert.

Bedeckung

Mit der Bedeckung wird angegeben wie groß der Anteil des bedeckten Himmelsgewölbes ist. Die Angabe erfolgt in Achtel. Dabei lauten die Stufen wie folgt: 0/8 = Wolkenlos, 1/8 = Sonnig, 2/8 = heiter, 3/8 = leicht bewölkt, 4/8 = wolkig, 5/8 = bewölkt, 6/8 = stark bewölkt, 7/8 = fast bedeckt, 8/8 = bedeckt. Dabei muss ein Standort gewählt werden bei dem der gesamte Himmel einsehbar ist, beispielsweise ein Feld oder Hügel. Nebel wird dabei nicht zur Bewölkung gezählt.

Bewölkung

Bewölkung oder Bedeckung bezeichnet in der Meteorologie die am Himmel sichtbare Ansammlung von Kondenswasser in der Atmosphäre.

Einzelne Elemente der Bewölkung sind Wolken. Bei mehr als 90% Wolken spricht man von bedecktem Himmel. Sind keine Wolken sichtbar spricht man von Wolkenlos.

Der Bewölkungsgrad wird geschätzt oder mit speziellen Kameras gemessen. Im Unterschied zu Wolken haben Nebel oder Dunst Kontakt mit dem Erdboden.

Biowetter

Unter Biowetter sind alle Wettereinflüsse zusammengefasst die sich auf das Befinden und die Gesundheit des Menschen auswirken.

Vor allem die UV-Strahlung der Sonne, die thermische Belastung (Hitze und Kälte), und der Pollenflug haben großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Ausserdem wird im Biowetter die Gesamtwirkung aller Wetterelemente auf den Menschen betrachtet.

Blitz

In Gewitterwolken werden durch starke Auf- und Abwinde Wassertröpfchen durcheinandergewirbelt und laden sich dabei elektrisch auf.

Durch die unterschiedliche Masse sammeln sich die positiv geladenen Teilchen im oberen Teil der Wolke, die negativ geladenen Teilchen im unteren Teil.

Dadurch kann sich ein Spannungsfeld aufbauen das sich durch einen Blitz innerhalb der Wolke oder zwischen Wolke und Erdboden entlädt.

Dabei können Spannungen bis zu mehreren hundert Millionen Volt auftreten. Die Luft im Blitzkanal erhitzt sich in Sekundenbruchteilen  bis auf 30.000 °C und dehnt sich dadurch explosionsartig aus. Diese Ausdehnung breitet sich in Form von Schallwellen aus und wird als Donner wahrgenommen der dem Blitz folgt.

Da sich das Licht des Blitzes mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, der Donner aber nur mit Schallgeschwindigkeit kann man die Entfernung des Blitzes abschätzen indem man die Schallgeschwindigkeit von ca. 300m/s mit der Zeit zwischen Blitz und Donner multipliziert. Die berechnete Zahl ist die Entfernung des Gewitters in Meter.

Bodennebel

Bodennebel entsteht durch Abkühlung. Er liegt direkt über dem Erdboden und steigt nicht mehr als ungefähr einen einen Meter an. Darüber nennt man den Nebel Hochnebel.

Bodennebel entsteht meistens  in Niederungen während ruhiger Wetterlagen mit klarem Himmel. Die Ausstrahlung des Bodens muss groß sein damit eine rasche Abkühlung der untersten Luftschicht möglich ist und die Temperatur dort unter den Taupunkt fällt.  Häufig entsteht Bodennebel über Seen oder Tümpeln.

Als Bö (auch Böe oder Boe geschrieben) bezeichnet man einen starken Windstoß während eines Windereignisses oder Sturms. Böen können deutlich stärker auftreten als die durchschnittliche Windgeschwindigkeit. So kann beispielsweise der Wind nur mit 30km/h wehen während einzeln Böen bis 90km/h oder mehr erreichen.

Windböen können deswegen auch sehr gefährlich werden, da sie unmittelbar einsetzen und nicht lange andauern.

Von einer Böe spricht man wenn der 10-Minuten-Mittelwert der Windgeschwindigkeit innerhalb weniger Sekunden um mindestens 5m/s überschritten wird.

Bodenfrost

Von Bodenfrost spricht man wenn die Temperatur unmittelbar über dem Erdboden knapp unter den Gefrierpunkt absinkt, während in der offiziellen Messhöhe von 2 Metern noch kein Frost herrscht. Bodenfrost entsteht vor allem in klaren Nächten durch starke Ausstrahlung bei windschwachen Hochdrucklagen.

Eine zuverlässige Bodenfrostvorhersage ist vor allem für die Landwirtschaft wichtig da durch Nachtfröste im Frühling frostempfindliche Pflanzen, Obstblüten und Setzlinge erheblich Schaden nehmen können.