Wärmepumpe im Altbau – Teil 5: Heizsaison

Wärmepumpe im Altbau

Die Heizsaison läuft und wir schauen gespannt auf den Energieverbrauch unserer Wärmepumpe im Altbau.

Bringt eine Wärmepumpe einen Vorteil gegenüber einer Gasheizung?
Ist eine Wärmepumpe für den Altbau überhaupt geeignet?
Schauen wir auf die Verbrauchsdaten – das ist das, was zählt!

Wärmepumpe im Altbau - Teil 5: Heizsaison

November 2022 – fast 90% gespart!

Im November habe ich angefangen, die Heizungsanlage zu optimieren.
Vorher war es einfach nicht kalt genug. Die Optimierung geht nur, wenn die Anlage auch läuft.

KEINE Einzelraumregler!
Mittlerweile haben wir im EG ALLE Einzelraumregler entfernt!
Die reGIERung will, dass alle Heizungen mit „intelligenten“ Thermostaten ausgerüstet werden und wir entfernen die Dinger ganz. Das ist böse!
Bei einer hydraulisch korrekt abgeglichenen Heizung geht es (von bestimmten Räumen abgesehen) auch ohne!
(Ich schreibe hier von einem Einfamilienhaus, bei Wohnanlagen kann es natürlich anders sein!)

Ausnahmen sind bei uns:
der Keller – der wird nur sporadisch beheizt, wenn jemand dort am Werkeln ist. Dafür benötigt man einen Thermostat (aber keinen smarten).
mein Druckerraum im Büro – Die Drucker heizen beim Drucken, dadurch wird es ziemlich warm. Wenn aber mal nicht gedruckt wird, muss geheizt werden. Das geht nicht ohne Thermostat.

Anständig gedämmt

Wärmepumpe im Altbau - Teil 5: Heizsaison
So dämmt der Heizungsbauer – der Laie dämmt nach!


Ich habe die Heizungsrohre nachgedämmt.
Das bringt schon einiges, denn die Heizung läuft 24 Stunden am Tag und Lecks geben 24 Stunden am Tag Wärme ab – die Dämmung muss vollständig sein!


Die Verbrauchsdaten im November

Wie ich in Teil 3 meiner Heizungsreihe bereits geschrieben habe, hat die Gas-Brennwertheizung im November die letzten Jahre durchschnittlich knapp 5000 kWh Energie benötigt.

Mehr sollte die Wärmepumpe natürlich auch nicht benötigen.
Bei einer Arbeitszahl von 3, die ich als Minimum akzeptieren würde, dürfte die Anlage damit knapp 1700 kWh Strom für Heizung und Warmwasser im November verbrauchen.

Die Messwerte:
Die Anlage hat im November insgesamt 565 kWh Strom gezogen!
Davon 473 kWh für die Heizung und 91 kWh für Warmwasser
Es wurden 2130 kWh Wärmeenergie erzeugt.
Daraus ergibt sich eine Arbeitszahl von 2130 kWh (Wärmeenergie) / 565 kWh (Strombezug) = 3,77

Es wurde aber auch weniger als die Hälfte an Heizenergie insgesamt benötigt.
Liegt das nur an der Auftrennung Einrohr OG / Zweirohr EG? An der niedrigeren Vorlauftemperatur? An der besseren Heizung? Ist es der Klimawandel?

Für einen ungedämmten Altbau ist das ganz OK.

Zum Vergleich:
Die Gas-Zentralheizung aus 2003 (Solvis Max SX 750) hatte vorher im Schnitt für November 5000 kWh Energie fürs Heizen + Warmwasser verballert – MIT Solarthermie.
Die Wärmepumpe aus 2022 (Vaillant aroTHERM VWL 105/6 A) benötigt im November 2022 565 kWh Energie fürs Heizen incl. Warmwasser – OHNE Solarthermie.
Die neue Heizung hat also nur 11,3 % der alten Heizung an Energie benötigt!
Das ist eine Ersparnis von fast 89 %!
Ich habe das mehrfach nachgerechnet und es scheint zu stimmen.

Die alten Daten passen zur Rechnung des Versorgers und sind bis 2006 zurück dokumentiert.
Die neuen Daten stimmen in der Anlage und im Stromzähler überein.
Der Strombezug hat sich im November 2022 um 233 kWh erhöht.
Die Solaranlage hat 104 kWh mehr erzeugt, die Einspeisung lag (dank Speicher) wie im Vorjahr bei 3 kWh, der Eigenverbrauch des Solarstroms betrug also knapp 100 %.
Mehrverbrauch 2022 also 337 kWh.
Bei 565 kWh Stromverbrauch für die Heizung haben wir also auch noch 228 kWh irgendwo anders gespart (565 kWh Heizenergie – 337 kWh Mehrverbrauch)

In Geldeinheiten ist der Unterschied dank der Weitsicht unserer reGIERung leider nicht so groß.
5000 kWh Gas zu 4,5 cent (bis Mitte 2021!): 225,- Euro
565 kWh Strom zu 26 cent (bis Ende 2022): 146,90 Euro
ab 2023 zu 42 cent: 237,3 Euro

Immerhin – Gas ab 1.1.2023 wäre 22 cent pro kWh, das wären dann 1100,- Euro !


Entweder habe ich irgendwo einen Rechenfehler, oder das ist sensationell.

Die Daten der Wärmepumpe sind konsistent und entsprechen der Erwartung.
Eine Arbeitszahl von 3,7 ist nach allgemeinen Informationen aus dem Netz nicht der Kracher, aber für einen Altbau durchaus akzeptabel.
Die Werte stimmen soweit

Der bisherige Verbrauch ist über mehr als 15 Jahre dokumentiert und stimmt auch.

Der extreme Minderverbrauch kann also nur an den zusätzlichen Optimierungen liegen oder die alte Heizung war extrem schlecht.
Wobei die alten Heizdaten ja durchaus im Rahmen eines ungedämmten Altbaus lagen.
Der Oktober zeigt ja schon eine ähnliche Reduzierung des Energieverbrauchs von 3300 kWh auf 186 kWh für Heizung und Warmwasser


Top Technik mit einem politischen Haken!

Die reGIERung will alles auf Wärmepumpen umstellen.
Im April hat unsere Gasheizung den Geist aufgegeben und nach Abwägung aller damals gültigen Randbedingungen (kein Gas mehr aus Russland, Gaspreisexplosion, Umstiegswunsch durch die reGIERung, usw) und die technischen Vorzüge (moderner, kein Gas mehr im Haus, Strom mit Solaranlage selbst machen), sind wir auf die Wärmepumpe umgestiegen.

Die Anlage ist schon ziemlich teuer, aber die Technik ist deutlich moderner und ich wollte auch nicht mehr zur Gasheizung zurück.

Ein schaler Beigeschmack bleibt aber, wenn jetzt die Gaskunden im Dezember nichts zahlen müssen und ab Januar die Gaspreisbremse greift.
Da fühlt man sich als Umsteiger auf eine Wärmepumpe schon ziemlich verarscht!
Gut, das werden wir sowieso immer, aber so offenkundig war das noch selten.

Zumal wir seit August auf die Auszahlung der BAFA-Förderung warten.
Da muss man Geduld haben – das hat der Staat aber nicht, wenn es um Steuern geht!


FROST!

Der erste „richtige“ Frost ist da.
-4 °C zeigt das Thermometer am 9.12.2022.
Es ist ziemlich frisch draußen. Die Wärmepumpe läuft.
Das Haus wird warm, was will man mehr?
Da ich die Thermostate von den Heizkörpern entfernt habe, hat es im Wohnzimmer sogar 21 °C.
Das heißt, ich kann die Kurve noch minimal senken.
19 °C sind ja bekanntlich die neue Wohlfühltemperatur.
Der Vorlauf im EG mit Zweirohrsystem läuft mit 40 °C. Im OG mit Einrohrsystem sind es 38 °C.
Für ein Haus aus 1964, ungedämmt, nur mit Heizkörpern, ist das ganz ordentlich.
Den Vorlauf habe ich auf eine maximale Temperatur von 42 °C beschränkt.
Das sollte dann theoretisch auch bis – 10 °C ausreichen.
Den Heizstab, der zusätzlich eingebaut ist, habe ich erst einmal deaktiviert.
Das Teil heizt 1:1 mit Strom und wäre pure Energieverschwendung.
Vorher werfe ich lieber ein bisschen Holz in den Ofen, wobei das ja auch bald verboten werden soll.
Früher wusste man nicht, womit man heizen soll, weil es nichts gab, heute kann man nicht mehr heizen, weil alles bald verboten ist.
Seltsame Zeiten.


Dezember 2022

Der Dezember fängt dieses Jahr recht kalt an.
In den Vorjahren hatten wir einen Gasverbrauch zwischen 470 m³ und 570 m³, ich nehme mal 520 m³ als Durchschnitt. Bei 11 kWh pro m³ sind das 5720 kWh. Den Stromverbrauch für die Gasheizung dazugerechnet sind es ca. 6000 kWh Wärmebedarf im Dezember.

Bei einer Arbeitszahl von 3 dürfte die Wärmepumpe also maximal 2000 kWh verbrauchen.
Bei einer Arbeitszahl von 4 sollten es nicht mehr als 1500 kWh sein.

Die Kosten darf man sich gar nicht ausrechnen, Heizen wird langsam unbezahlbar.
Gas für 22 cent pro kWh wären alleine für Dezember über 1300,- Euro – so viel wie früher im ganzen Jahr.
Bis 2021 lagen die Heizkosten für Dezember bei unter 300,- Euro!
Strom bei 42 cent wären 630,- Euro – 840,- Euro, wenn die Anlage zwischen den beiden Werten oben liegt.
Leider war der Dezember bis 12.12. auch recht dunkel, die Fotovoltaikanlage konnte kaum zur Heizenergie beitragen.

Eisige Kälte

Wärmepumpen sind am effizientesten, wenn man nur niedrige Temperaturen ab 0 °C auf Wohlfühltemperatur heizen muss. Bei tiefen Temperaturen geht die Effizienz recht schnell in den Keller.
Der Dezember 2022 bringt Kälte, wie lange nicht. Am 13.12. sind es -9 °C!
Die Anlage ist auf 42 °C Vorlauftemperatur begrenzt.
Der Monoblock von Vaillant könnte natürlich noch viel mehr, dann würde aber die Effizienz weiter sinken.
Aktuell ist es noch warm, 21 °C sind möglich. Die Thermometer zeigen Werte zwischen 19,7 °C und 21 °C an – je nach Aufstellort und die Teile kommen aus China, +/- 1 °C sind da normal.

Der erste Test ist also bestanden – die gewählte Anlage reicht, um das Haus bis -9 °C warmzuhalten.

Ein interessanter Effekt:
Die Anlage vereist natürlich recht schnell und taut dann wieder ab.
Dazu wird heißes Wasser durch den Wärmetauscher außen gepumpt und gleichzeitig das Gebläse auf volle Leistung gestellt, damit das Eis quasi weggeblasen wird.
Ich konnte jetzt bereits 2x beobachten, wie eine Eis-Nebel-Wolke entstand.
Nur kurz, aber doch beeindruckend.
Da die Anlage nur 4 Meter von der Straße entfernt steht, könnte das die Passanten durchaus erschrecken.


Warum Fotovoltaik besser ist, als Solarthermie.

Aktuell zeigt sich der entscheidende Vorteil der Fotovoltaik.
Klar, Solarthermie hat vielleicht einen 3x besseren Wirkungsgrad. Nutzt man die Energie aber zum Heizen, dann wird der Solarstrom mit der Wärmepumpe wieder verdreifacht.
Das gibt sich also nicht viel.
ABER:
Es hat draußen aktuell -9 °C. Die Sonne scheint und die Fotovoltaik macht schon über 1,5 kW. Das kann komplett verbraucht werden.
Zum Heizen, für elektrische Geräte. Der ganze Strom kann genutzt werden.
Solarthermie-Anlagen werden heute kaum auf ausreichend Temperatur kommen.
Selbst wenn die Sonne in den Kollektoren 50 °C oder mehr erzeugt. Die meisten fossilen Heizungen dürften aktuell höhere Kesseltemperaturen haben.
Wenn der Heizkessel aber bereits durch den Brenner 60 °C hat, dann bringen 40 °C Solarwärme nichts.
Bei Fotovoltaik kann man jedes Watt verwenden, sobald die Anlage startet.
Solarthermie bringt im Sommer zu viel, im Winter zu wenig. Nur in der Übergangszeit ist Solarthermie optimal.
Fotovoltaik-Strom bringt zwar im Winter auch nicht viel, kann aber komplett genutzt werden.
Im Sommer kann man den Strom ebenfalls nutzen, denn da muss man immer mehr Kühlen und Stromverbrauch hat man immer.
Also lass Dir vom Heizungsbauer keine Solarthermie aufschwatzen!
Hau Dein Dach mit Fotovoltaik voll! – VOLL! Draufpacken, was geht!


Dezember 2022 – die Daten!

Es ist der 31.12.2022.
Zwar ist es gerade erst Mittag, aber dank Klimawandel soll es heute bis 20 °C warm werden.
Die Heizung hat bereits abgeschaltet – kein Heizbedarf am 31.12!
Damit kann man die aktuellen Werte ablesen.
Wie oben geschrieben, war der durchschnittliche Energiebedarf im Haus mit Gas bei ca. 6000 kWh pro Dezember.
Das sind Altbau-Werte! Im Neubau bräuchte man wohl weniger für das ganze Jahr.
Wir möchten einen Effizienzwert von 3 oder besser 4.
Also eine Arbeitszahl der Wärmepumpe von 3 oder besser und noch ein wenig mehr durch die Optimierung der Heizung.
6000 kWh Gas wären bei den aktuellen Preisen (ohne Gaspreisdeckel) 22 cent = 1320,- Euro!
(EINTAUSENDDREIHUNDERTZWANZIG!). Fünf mal so teuer, wie ein Jahr zuvor!

Verbraucht wurden für die Wärmepumpe 1215 kWh
Der Strom kostet pro kWh 26 cent, ab Januar 42 cent.
Das sind also aktuell 316 Euro, ab nächstem Jahr wären es 510,- Euro!

6000 kWh / 1215 kWh = Effizienzfaktor 4,94!
Zur Erinnerung: Mit dem Effizienzfaktor ist nicht der Wirkungsgrad der Wärmepumpe gemeint, das ist die Verringerung des Energieverbrauches gegenüber der alten Heizung!
Wir haben also nur 20% der durchschnittlichen Heizenergie der Vorjahre für Dezember benötigt.
Das ist WOW!

Dabei hat der Monat ziemlich kalt angefangen.
Bis -12 °C ging es hinunter und da zog die Wärmepumpe ordentlich Energie.
Mehrere Tage Dauerfrost kühlten das Gebäude ganz ordentlich.
Faszinierend waren die Abtauvorgänge, bei denen die Wärmepumpe die Ausseneinheit mit Heizungswasser erwärmt und das dadurch gelöste Eis am Wärmetauscher mit voller Gebläseleistung davon pustet. Das gab jedes Mal kurz eine Wolke, als wäre die Wärmepumpe explodiert (was sie aber natürlich nicht ist!)

Die Arbeitszahl ist gerade noch in Ordnung. Für einen Altbau ohne Isolierung akzeptabel.
Der Heizungsvorlauf ist bei 42 °C begrenzt und es war immer ausreichend warm, auch bei -12 °C.
Der Gesamtenergieverbrauch lag bei 1215 kWh. Aus der Umgebung wurden zusätzlich 2684 kWh Wärme gewonnen, gesamt wurden damit 3899 kWh Energie benötigt.
Das gibt eine Arbeitszahl im Dezember von 3,21.
Im Neubau sollte das natürlich deutlich besser gehen, aber für unsere Situation ist alles bis 3 noch OK.
Man darf den Dauerfrost und die -12 °C nicht vergessen!
Die Gesamt-Jahreszahl sollte natürlich besser werden.
Die Wetterdaten gibt es natürlich immer unter www.ingersheimwetter.de!
Den Monat Dezember direkt hier.
(übrigens auch alle anderen Monate)
Der Dezember 2022 war zwar insgesamt 1,5 Grad zu warm, die Vorjahre aber über 2,5 Grad wärmer, als im langjährigen Mittel. Damit ist der Dezember 2022 sogar kälter, als die 5 Vorjahre!

Fazit für Dezember:
Anfangs bei den tiefen Temperaturen hatten wir schon ein wenig Bammel, wie sich der Monat entwickeln würde, aber der Gesamtmonat ist wieder besser als erwartet.
Kein Gas verbraucht – Putin und die Scheichs können mich mal!
Natürlich werden auch für den Strom fossile Energieträger benötigt – aber immer weniger!

Nur noch 20% der Vorjahresenergie benötigt!
Ohne Dämmung – nur durch Austausch der Gasheizung durch eine Wärmepumpe und durch Optimierung!

Wärmepumpe im Altbau? Das geht!

Übrigens – der Gesamtenergieverbrauch für Heizung und Warmwasser in 2022 stellt sich wie folgt dar:

ca. 17.000 kWh von Januar bis April (da hat die Gasheizung den Geist aufgegeben)
2155 kWh von Mai bis Dezember
Gesamt 19155 kWh für Heizung und Warmwasser.
Schon mal über 30% Einsparung gegenüber den Vorjahren.
Hochgerechnet auf ein Gesamtjahr mit Wärmepumpe, sollte ein Verbrauch von unter 5000 kWh möglich sein.
In „Energie“ gesehen ist das beachtlich.
Leider fressen die extremen Energiepreissteigerungen alles wieder weg.
Allerdings wäre das Heizen ohne den Umstieg bald unbezahlbar!

Bei 42 cent / kWh wären das dann 2100,- Euro
Die „Strompreisbremse“ ist natürlich lächerlich, im Vergleich zur Gaspreisbremse, aber rechne nicht mit dem Staat – darauf kannst Du Dich nicht verlassen!

Mit Gas und 33.000 kWh wären wir schon bei 7260 Euro!
Man darf gespannt sein.
Übrigens: die Fotovoltaikanlage auf dem Dach ist aus 2006.
Irgendwann wird die durch eine neue Anlage mit Eigenverbrauch ersetzt. Dann wird das Heizen günstiger, oder der weitere Anstieg wird gebremst.
Bei Gas gibt es dagegen nur eine Richtung -> immer teurer!


Januar 2023
Auch 2023 benötigen wir natürlich Heizenergie.
Richtig interessant wird es, wenn wir ein komplettes Jahr in der Statistik haben.
Deswegen gibt es natürlich auch Daten für den Januar 2023.

Der Januarverbrauch hat die letzten Jahre stark geschwankt. Im Schnitt wurden 600 m³ Gas benötigt.

Das sind, zusammen mit dem Strom für die Heizung ca. 6800 kWh Energie.

Wie bisher, wünschen wir uns einen Effizienzfaktor von 4, d.h. die Wärmepumpe soll ja aus einem kWh Strom mehrere kWh Heizenergie erzeugen – der Wärmepumpeneffekt.
Nicht zu verwechseln mit der Arbeitszahl – die gibt an, wieviel Heizenergie aus 1 kWh erzeugt wurde.
Mit dem Effizienzfaktor meine ich den Wert, um den unser ENERGIEVERBRAUCH sinkt, also Neue Heizung + Optimierung.

Bei 6800 kWh Energieverbrauch bisher, wäre also wünschenswert, dass die Wärmepumpe nicht mehr als 1700 kWh benötigt.
Mit dem Minimalziel von Faktor 3, wären es noch 2270 kWh

Der Januar ist rum und hier sind die Daten:

Januar-Stromverbrauch der Wärmepumpe (Heizung + Warmwasser): 1074 kWh!
Wärmeenergie gesamt 3617 kWh

Arbeitszahl im Januar (Wärmeenergie / Strom): 3,37
Bei unserem alten, ungedämmten Haus, ist das OK, eigentlich sei ja eine Wärmepumpe bei uns garnicht möglich – sagten die Experten.

Wie man sieht, haben wir fast nur noch die Hälfte an Heizenergie überhaupt benötigt.
Die Gründe:
– Der Januar war etwas wärmer, als die Vorjahre
– Der Pfusch Einrohr / Zweirohr wurde entfernt (siehe Bericht weiter oben)
– Die Vorlauftemperatur wurde massiv gesenkt, der Durchsatz erhöht.
– Die Gesamteffizienz der Heizungsanlage wurde optimiert.

Der Effizienzfaktor „gekaufte Energie vorher / gekaufte Energie jetzt“ ist 6800 / 1074 = 6,33!
Wir haben also nur noch 16% der Primärenergie fürs Heizen benötigt, im Vergleich zur Gasheizung!

Wer so etwas durchzieht, muss natürlich verarscht werden, deswegen der Vergleich in Geld:
Gas, dank Gaspreisbremse 12 cent pro kWh = 816,- Euro Heizkosten

Strom für 42 cent, Strompreisbremse bei 40 cent wirkt nicht, da der Stromverbrauch auf 80% des Vorjahresverbrauchs gedeckelt ist und die Wärmepumpe natürlich oben drauf kommt.
1074 kWh = 451,- Euro
Immerhin – die Kosten wurden fast halbiert.

Solarstrom stand leider keiner zur Verfügung, der wurde bereits durch die anderen elektrischen Verbraucher komplett aufgebraucht. Es wurden im dunklen Januar nur 186 kWh überhaupt produziert.
Mal sehen, ob der Februar besser wird.



Heizungsfirmen im Neuland: Moderne Technik vs. Cloud vs. schlechte Software

13.2.2023: Endlich scheint die Sonne. Es brutzelt vom Himmel. Drinnen wird es schön warm.

Ich überlege, ob ich das Haus „überheizen“ soll, weil ja gerade so viel kostenloser Fotovoltaikstrom zur Verfügung steht.
Oder alternativ die Wärmepumpe abschalten, weil es warm genug ist?
Nicht an den Heizkörpern, sondern die Kreisläufe direkt an der Heizungsanlage.

Dafür hatte ich da das Internetgateway angeschafft. Eine App gibts auch dafür – ganz modern.

Nur leider startet die App nicht – Vaillant ist nicht erreichbar – ICH HASSE CLOUDLÖSUNGEN!
Es gab wohl ein Update, nach dem Einspielen tut sich aber immer noch nichts.
Handy- Neustart – nichts.
Da muss man halt Geduld haben.

Vor allem Cloudlösungen, von Firmen, die vom Neuland keine wirkliche Ahnung haben, mag ich nicht – die App hat die schlechten Bewertungen wohl nicht zu Unrecht!

1,8 Sterne im Google Play Store (von 5) – das sagt viel.
Vaillant im Neuland ist aktuell nach Bewertung ein Fail.
Vielleicht sollten sie für die App jemanden beauftragen, der sich damit auskennt?

Lokal! Ohne Cloud!

Erst nach einer Stunde gibt es eine Verbindung – mal eben an der Heizung was verstellen?
Noe.
Wirklich die Heizkreise deaktivieren geht auch nicht so einfach.
Funkion „Abwesenheit?“ Mindestens 1 Tag, Niemand ist nur für 2 Stunden „abwesend“.
Heizung aus? Dann ist die gesamte Maschine aus, incl. Warmwasser.
Also Wunschtemperatur für 3 Stunden auf 18 °C, das sollte funktionieren.
Spart Energie!
Der Verbrauch sinkt auch sofort um 1500W – die Sonne brennt durch die Fenster. Mal sehen, was die Raumtemperaturen machen.

Dynamik, Heizzeiten, Jahreszeiten, usw.

Heizung ist ein dynamisches System, das ändert sich laufend – abhängig von den Temperaturen, von der Luftfeuchte,
Da wäre eine App toll, die schnell reagiert und mit der man beispielsweise morgens, bei Sonnenschein, einfach mal per Tastendruck verschiedene Szenarien einstellen könnte.
Aber vielleicht gibt es das ja irgendwann. Man darf hoffen.
Ist halt alles noch Neuland, dieses Computerzeug.
Bisher gab es Warmwasserbereitung, wenn es benötigt wurde.
Dabei ist es tagsüber meistens wärmer und jetzt gibt es langsam wieder mehr Sonne, da kann man die Heizung ein wenig optimieren.
Mit etwas Vertrauen ins System, kann man weiter experimentieren.
Warmwasser nur Mittags, wenn Solarstrom im Überschuss vorhanden ist und wenn die Temperaturen schön warm sind:
Warmwasserbereitung nur noch von 12:00 bis 15:00 Uhr!
Mal sehen, ob das fürs Duschen am nächsten Morgen ausreicht.

Genehmigt – mit Stempel!

Eigentlich müssen Wärmepumpen dieser Größenordnung nur GEMELDET werden.
Sie sind aber GENEHMIGUNGSFREI.
Das hält die Syna aber nicht davon ab, als Demonstration ihrer Macht, als Netzbetreiber, einen Stempel mit „GENEHMIGT“ auf die Anmeldung zu drücken.
Genauso wie man zwar den Solarstrom einer Fotovoltaikanlage an den Netzbetreiber VERKAUFT, dort aber als KUNDE geführt wird.

In Deutschland geht eben nichts über ein korrektes Macht- und Abhängigkeitsverhältnis!

Etwas verwirrt hat mich vor der Installation auch die Antwort des Netzbetreibers auf meine Frage, ob eine Wärmepumpe bei uns möglich wäre.
Antwort: Der Elektriker soll die Anlage nach Installation melden, dann wird das überprüft!
Ernsthaft? Nach Installation? Und wenn es NICHT möglich wäre, hätte ich dann wieder abbauen müssen?
Da muss DRINGEND etwas geändert werden.

Optimiert!

Nachdem die Wärmepumpe jetzt gut über den Winter funktioniert hat, geht es um die Optimierung.
Die Warmwasserbereitung habe ich auf 12:00 – 15:00 begrenzt.
Das hört sich seltsam an, wenn man morgens oder abends duscht.
Das Gerät hat aber einen Wasserpuffer. Das Aufheizen 1x am Tag funktioniert hervorragend.

Mittags ist die Wahrscheinlichkeit für Solarstrom am größten und meistens ist es Mittags auch draußen am wärmsten, d.h. die Temperaturdifferenz fürs Aufheizen ist minimal.

Die Raumtemperatur morgens von 6:00 – 12:00 habe ich auf 18 °C gesenkt. Damit schaltet die Wärmepumpe vormittags meistens ab.
Das Haus hat so viel Speichermasse, dass es nicht merklich kühler wird.
Mittags ist es, wie geschrieben, draußen wärmer und die Solaranlage arbeitet.
Dadurch läuft die Wärmepumpe effizienter und man kann mehr Eigenstrom nutzen.
Hier gibt es noch weiteres Optimierungspotential.

FEBRUAR 2023
Tempus fugit – die Zeit rast!

Schon wieder ein Monat rum, Putin bombardiert noch immer und in Süddeutschland sollen wir Energie sparen, weil es zu viel Energie gibt, aber keine Leitungen – ziemlich bekloppt.

Die Wärmepumpe hat einwandfrei funktioniert.
Bisher lag der Energiebedarf mit Gasheizung incl. Strom im Februar bei durchschnittlich 4700 kWh.
Mit der Wärmepumpe sank der Wärmebedarf im Februar 2023 auf 3194 kWh.
Das liegt an der Optimierung der Leitungsführung, evtl. am Wetter und an diversen anderen Optimierungen.
Die Wärmepumpe hat 973 kWh Energie benötigt und 2221 kWh aus der Umwelt gepumpt.
Die Arbeitszahl Februar liegt damit bei (2221+973)/973 = 3,3.
Das ist für einen Altbau noch OK und liegt über unserem Mindestziel von 3.
Der Effizienzfaktor, also wie viel Energie gekauft werden musste, liegt bei 973 / 4700 = ca 5.
Wir haben auch im Februar nur 20% soviel Energie fürs Heizen einkaufen müssen, wie in den Vorjahren.
Da die Preise aber mit Strom und durch die Preisexplosion 5x so teuer sind, haben sich in Geldeinheiten die Heizkosten nicht verändert.
Mit Gas wäre es aber – trotz Gaspreisbremse – mittlerweile 3x so teuer geworden!

Die Heizsaison neigt sich dem Ende zu, die Wärmepumpe hat uns gut durch den Winter gebracht.
Der Solarertrag über die Fotovoltaikanlage steigt täglich. Der Heizbedarf sinkt.
Bald dürften wieder die ersten AUTARKEN Tage kommen, dann heizen wir bis September wieder kostenlos mit der Kraft der Sonne!
Wobei wir bisher im März auch immer ca. 4000 kWh Gas zum Heizen benötigt haben.
Man darf gespannt sein.

März 2023

Schon wieder ist ein Monat vorbei. Die Heizsaison ist hoffentlich bald zu Ende.
Der März 2023 war etwas kälter, als die letzten Jahre und vor allem war er ziemlich nass und trübe.
Über 20% weniger Ertrag kam von der Fotovoltaikanlage.

Bisher waren es im Schnitt 4000 kWh an Gas für den März
Die Wärmepumpe hat 2171 kWh Heizbedarf auf dem Zähler stehen.
Durch Optimierung und durch die niedrigere Heiztemperatur also deutlich weniger.

Hat die fehlerhafte Verknüpfung Einrohr-/Zweirohr wirklich so viel ausgemacht? Sehr ärgerlich.
Wir wussten, dass es Pfusch war, aber so viel Ertragsminderung?
Immerhin – jetzt ist alles weitgehend optimal eingestellt.
2171 kWh Heizbedarf setzen sich zusammen aus 1591 kWh Ertrag aus der Umwelt und 580 kWh Primärenergiebedarf.
Statt 4000 kWh mussten also nur noch 580 kWh Energie aus dem Netz bezogen werden.
Allerdings gibt es eine heftige Gaspreisbremse und nur eine lächerliche Strompreisbremse.

Für die Umwelt alles richtig gemacht, am Geldbeutel ändert sich nichts, obwohl wir 85 % weniger Primärenergie benötigt haben. Nochmal:
85 % weniger Energie vom Versorger benötigt!!
Irgendwann fällt die Volleinspeise-Fotovoltaikanlage auf dem Dach aus der Förderung, dann steht mehr Eigenstrom zur Verfügung.
Der aktuelle Eigenverbauch aus Solarstrom lag bei 817 kWh
Der Wirkungsgrad ist im März deutlich besser geworden, eine Arbeitszahl von 3,75 ist OK.

Von April bis Juli wird wohl nicht so viel Heizenergie benötigt.
Daher habe ich mal den Gesamtverbrauch zusammengerechnet.

15727 kWh Heizenergiebedarf (Heizung + Warmwasser)
Das ist im Vergleich zur Gasheizung vorher (25.000 kWh) 40% weniger an Heizenergie!
Der Strombedarf dafür lag bei 4782 kWh

Die Arbeitszahl übers Jahr liegt bisher bei 3,3.
Nicht berauschend, aber man muss bedenken, dass es sich um einen ungedämmten Altbau mit Heizkörpern handelt.

Mit mehr Fotovoltaik kann man den Bezug an Energie senken, das ging bei Gas nicht.
Mit 40 cent pro kWh sind das Heizkosten von knapp 2000,- Euro im Jahr.
Der Verbrauch wurde also um 75 % gesenkt, die Kosten blieben aber durch den teureren Energieträger gleich.
So läuft das in Deutschland!

Trotzdem – die Wärmepumpe funktioniert auch im Altbau.

Die Installationskosten sind derzeit aber jenseits von Gut und Böse – Dank Materialmangel und Handwerkermangel, werden Mondpreise aufgerufen.
Immerhin gab es 35% Bafa-Förderung.
Damit war es dann OK, die Anlage sollte jetzt wieder ein paar Jährchen laufen.
Wie und ob man dann noch heizt, weiß niemand.

Dämmen lohnt sich nicht!
Mit Dämmung von Dach und Fassade könnte man sicher noch mehr sparen, aber die Angebote dafür belaufen sich auf schlappe 120.000 Euro.
Hätte man anschließend überhaupt keine Heizkosten mehr, dann bräuchte die Amortisation bereits 60 Jahre.
Spart man nur 1/4, dann wären es schon 240 Jahre – Dämmen lohnt sich also bei uns nicht!
Vermutlich wird es trotzdem irgendwann mal von den Politikern befohlen, egal wie sinnvoll oder sinnlos.
Die ganzen Ratschläge „Erst dämmen, dann Wärmepumpe“ sollte man daher anhand der eigenen Situation ganz genau überlegen.

Der Mai ist gekommen!

Damit gibt es natürlich auch die Zahlen für den April
Der Monat war leider deutlich dunkler und vor allem nasser, als die Vorjahre.
Entsprechend weniger Solarstrom konnte erzeugt werden. Fast 20% weniger als 2022 stehen auf dem Zähler.
Es war auch gut 2 Grad kälter.
Im April gab es früher bereits deutliche Unterstützung durch Solarthermie.
Daher lag der Gas-Bezug im Schnitt „nur“ bei 2000kWh.
Im April 2021 war die Solarthermie defekt, da waren es 3500 kWh!
Ohne Solarthermie würden also mit einer reinen Gasheizung satte 3500 kWh verbraten
Bei 4,5 Cent pro kWh hat man da nicht drauf geachtet. Bei den aktuellen Gaspreisen ist das aber heftig.
Was macht die Wärmepumpe?
Faktor 3 ist wieder die Grenze, die es zu erreichen gilt.
(Arbeitszahl 3 = Aus 1 kWh Strom mache 3 kWh Wärme)
Das wären dann 1167 kWh Strom

Der Strombezug für die Wärmepumpe lag bei 393 kWh.
Damit wurden 1567 kWh Wärme (Heizung + Warmwasser) erzeugt, was einer Arbeitszahl von 4 entspricht.
Das sind durchaus anständige Werte und deutlich weniger, als das festgelegte Maximum.
Selbst gegen Gas+Solarthermie dürften es bei Arbeitszahl 3 noch 667kWh sein (2000 kWh / 3).
Auch dagegen benötigt die Wärmepumpe weniger Energie.

Erstaunlich ist die große Reduzierung beim Wärmebedarf, die vermutlich auf Optimierungen und bessere Installation des neuen Systems zurückzuführen ist.

Außerdem wurde bereits ein großer Teil per Fotovoltaik erzeugt. So gefällt das!

Vom 3.5. bis 6.5. (als ich dieses Update schreibe), wurde übrigens überhaupt kein Strom mehr bezogen.
3 Tage AUTARK!
Strom, Heizung, Warmwasser.
Letztes Jahr war der Strombezug von Mai bis September bei 0 kWh.
Mit Wärmepumpe ist natürlich ein großer Verbraucher dazugekommen. Man wird sehen.

Mai, Juni – Es ist Sommer

Im Sommer laufen Heizungen im sogenannten „Sommerbetrieb“.
Bei fossilen Systemen ein Witz, denn es werden oft Öl, Gas oder Pellets verbrannt, um Wasser in einem Puffer auf 60 °C zu halten.
Die Sonne brutzelt, es ist drückend heiß und Du verbrennst irgendwas, um warmes Wasser zu erzeugen – wie dekadent ist das denn?

Im Kindergarten gegenüber ist am Wochenende kein Betrieb.
Trotzdem sieht man auch bei 30 °C und mehr, alle Stunde eine Rauchwolke über dem Kamin – Teuer, Klimaschädlich, Verrückt!
Ich habe das schon bei der Gemeinde angesprochen.
Rückmeldung: Heizung läuft auf Sommerbetrieb, alles OK.

Irgendwelche Nachbarn heizen komplett mit Holz.
Das ist schön, wenn man sonntagmorgens im Garten frühstückt und mit dem Gestank feucht verbrannten Holzes erfreut wird. Aber natürlich wollen die Nachbarn auch warmes Wasser.

Die Wärmepumpe läuft auch, damit es warmes Wasser gibt, das ist natürlich klar.
Allerdings komplett mit der Energie der Sonne!

Für Mai wurden 148 kWh Strom verbraucht, bei einem Wärmebedarf von 533 kWh. Arbeitszahl 3,6
Für Juni wurden 80 kWh Strom verbraucht, bei einem Wärmebedarf von 264 kWh. Arbeitszahl 3,3

Die Arbeitszahl sieht recht niedrig aus, allerdings muss man berücksichtigen, dass die Elektronik im Standby einen hohen Anteil am Verbrauch hat, wenn kaum Wärme benötigt wird.

Geheizt wurde nicht, die Werte sind nur für Warmwasser mit ca. 47 °C (42 °C Zapftemperatur + 5 °C Übertemperatur für den Puffer)

Der komplette Strom für Mai und Juni wurde mit Solarenergie erzeugt.

Im Mai und Juni waren wir komplett AUTARK.
Vom Stromnetz wurden 0 kWh Strom bezogen – für Heizung, Warmwasser, Haus, Gewerbe und Mobilität (E-Auto und eBikes)

In der folgenden Berechnung werden die Herstellungskosten der Anlage NICHT berücksichtigt, da eine gleichwertige Gasheizung incl. Installation nach Abzug der Förderung für die Wärmepumpe ungefähr gleich teuer geworden wäre.

ERSTES GESAMTJAHR – FAZIT

Installiert im August 2022.
Das 1. Gesamtjahr geht damit vom 1.9.2022 bis 31.8.2023.
Jetzt dürfen die Fakten sprechen:

5500 kWh Strom wurden für Heizung und Warmwasser benötigt.
Mit ungefähr 35 Cent /kWh wären das 1925,- Euro Heizkosten
(Ungedämmter Altbau aus 1964, ca. 220qm Wohnfläche, mit 1-Rohr, 2-Rohr und Fussbodenheizung gemischt.)

Der Wärmebedarf lag bei 18407 kWh, das ist eine Jahresarbeitszahl von 3,35
Aus jeder kWh Strom wurden also 3,35 kWh Wärme.
Für einen Altbau ist das nicht schlecht.

In Teil 1 unserer Wärmepumpe im Altbau hatte ich bisherige 25.000 kWh Energiebedarf für Heizung und Warmwasser mit Gas aufgeführt.
7000 kWh wurden also alleine durch Optimierung und Systemverbesserung eingespart!
Dazu zählt vor allem eine Senkung der Vorlauftemperatur im Heizkreislauf, sowie der Auftrennung von 1-Rohr und 2-Rohr!

Dank Fotovoltaik konnte ein Teil der Energie selbst erzeugt werden.
Bei Strom ist das schwierig auseinanderzurechnen.
Im Winter wird alles selbst verbraucht, im Sommer wird Überschuss eingespeist.
Was wurde für die Heizung verbraucht, was für den restlichen Energiebedarf?
Da kann man nur schätzen.
Ungefähr 1500 kWh des Heizstroms wurden selbst erzeugt.
(die gesamte Energie für Mai bis September wurde selbst erzeugt!)
Bleiben 4000 kWh Bezugsstrom für die Heizung. Mit 35 Cent / kWh sind das 1400,- Euro
Für den selbst verbrauchten Strom entfallen natürlich ca. 15 Cent /kWh Vergütung, also 1500 kWh * 0,15 € = 225,- Euro.

Die Gesamtheitskosten für 220qm mit einer Wärmepumpe im Altbau in der Heizsaison 2022/2023 liegen mit der Wärmepumpe somit bei 1625,- Euro

Es wurden 4000 kWh Strom für die Wärmepumpe eingekauft!

Zum Vergleich:
Mit der alten Gasheizung und 25.000 kWh Verbrauch wären wir mit der „Gaspreisbremse“ bei 12 Cent /kWh bei 3000,- Euro + 12 x 15, -Euro Grundpreis für den Gasanschluss = 3180, -Euro
(Doppelt so teuer!)

Aktueller Süwag-Preis 25.000 X 14,50 ct/kWh + 12 x 15,- Euro Grundpreis = 3805,- Euro!
(2,3x so teuer!)


Ingersheimer Nahwärme zum Vergleich!

Da in Ingersheim gerade ein Nahwärmenetz gebaut wird, mit monatlichen Fixkosten von 100,- Euro und aktuell 9,5 Cent / kWh, wären wir mit Nahwärme bei 3575,- Euro.
(2,2x so teuer)

Wobei die Kosten für die Nahwärme nach Ende der Preisbremse sicher deutlich höher liegen (die Ingersheimer Preise sind von einer alten Präsentationsfolie und mit Sicherheit veraltet!)
(z.B. in Tamm aktuell 15,38 Cent / kWh, das wären dann 5045,- Euro Heizkosten!
(3,11x so teuer!)

Es stehen 12 kWh Fotovoltaik mit Eigenverbrauchsabrechnung zur Verfügung.
Auf dem Dach sind zusätzlich noch 5 kWh aus 2006 mit Volleinspeisung. Die wird spätestens 2027 ersetzt.
Aktuell würden da nochmal 15 kWh zum Eigenverbrauch draufpassen.
Damit könnte man die Heizkosten in unserem ungedämmten Altbau auf unter 1000,- Euro pro Jahr drücken!

EU-Gebäuderichtlinie und Zwangs-Sanierung

Die EU will bis 2030 alle Häuser zwangsweise sanieren, die bei Energieeffizienzklasse G oder schlechter liegen. Die Klassen sind pro Land UNTERSCHIEDLICH!
In Deutschland wäre das 200 kWh/m² oder schlechter!
(in den Niederlanden erst ab 380 kWh/qm!)
Ob es um den Wärmebedarf geht, oder um den Energieverbrauch, konnte ich nicht eindeutig feststellen, die Medien kapieren es nicht und jeder schreibt etwas anderes.

Unser Haus mit Gas brauchte 25.000 kWh bei 220qm, also 113 kWh/qm – Effizienzklasse D
Mit Wärmepumpe liegt der Wärmebedarf bei 18407 kWh = 84 kWh/qm – Effizienzklasse C
Mit Wärmepumpe liegt der EnergieVERBRAUCH bei 5500 kWh = 25 kWh/qm – Effizienzklasse A+



Was ist der Gebäude-Energieverbrauch?
Laut einer Web-Recherche geht es um die ENDENERGIE
Zitat: „Die Endenergie ist die Energie, die dem Verbraucher vor Ort für seine Zwecke zur Verfügung steht. Beispielsweise ist die für die Heizung gelieferte Menge an Gas die Endenergie, die für die Wärmeerzeugung im Haus benötigt wird.“

Und dann sollen die Häuser noch mit „intelligenten Heizkörperreglern“ ausgestattet werden. In Politsprech gerne auch SMARTE Thermostate genannt, wobei SMART = Schlau bei einem Heizungsregler? Ich weiß nicht. Das hat sich sicher ein smarter Politiker ausgedacht.
Wir haben unsere Heizung dermaßen optimiert und abgeglichen, dass wir bis auf wenige Ausnahmen alle Thermostate abmontiert haben!
Die braucht man überhaupt nicht – wenn die Heizung korrekt eingestellt ist!
(Andere Anwendungsfälle können natürlich abweichen)

Kleiner Hirnfurz am Rande:
Mit Wärmepume ist unser ungedämmter Altbau also ein Niedrigenergiehaus, Effizienzklasse A+
Mit Nahwärme wäre unser Haus bei Effizienzklasse D und müsste nach 2033 zwangsweise saniert werden.

Eine Dämmung wäre kompliziert. Ein Angebot für 60.000 Euro liegt vor.
Selbst wenn man die Heizkosten damit nochmal um 1/3 drücken könnte, lohnt sich das nicht.
Denn das wäre eine jährliche Ersparnis von vielleicht 300 – 400,- Euro! (Bei Wärmepumpe)
Bei 300,- Euro Ersparnis pro Jahr hätte sich die Dämmung damit in 200 Jahren amortisiert!

Aber die reGIERung will eine pauschale Dämmpflicht einführen, ohne Prüfung der Einzelfälle.
Außerdem habe ich große Sorgen, dass nach Fertigstellung einer Wärmeplanung für die Gemeinde und Ausbau der Nahwärmeversorgung eine Anschlusspflicht eingeführt wird.

Wie gesagt, dann wären wir mit aktuellen Zahlen bei 3575,- Euro Heizkosten, anstatt bei 1625,- Euro.
Tendenz Nahwärme Richtung 5045,- Euro, Tendenz Wärmepumpe Richtung 1000,- Euro!
Allein die reine Anschlussgebühr wäre bei Nahwärme dann höher, als unsere Gesamtkosten mit Wärmepumpe!
Die Nahwärmekosten wären damit (5045 zu 1000) 5x teurer, als mit Wärmepumpe und Fotovoltaik!

Zudem wird für die Ingersheimer Nahwärme weder Fotovoltaik noch eine Großwärmepumpe, Solarthermie, Abwärme (z.B. eines Betriebes), noch eine Biogasanlage genutzt, sondern es werden Hackschnitzel verbrannt, die eindeutig NICHT umweltfreundlich sind!
Die wurden bisher nur umweltfreundlich gerechnet, vermutlich stand eine Lobby dahinter!

Und für die Spitzenlast ist wohl Gas angedacht.
Von Putin? Von den Kopfabschneidern am Golf? Oder Fracking-Gas von unseren Freunden in den USA?
Aber immerhin gibt es ein Zertifikat!

Deutschland!
Merke: Ab 2024 wird Dir nach und nach verboten: Ölheizungen, Gasheizungen, Pellets, Hackschnitzel und andere Holzheizungen, also alles was mit Feuer arbeitet – WEIL ES DER UMWELT SCHADET!
In Ingersheim wird eine Hackschnitzel-Heizung mit Gas-Zusatzheizung für ein ganzes Wohngebiet neu installiert – WEIL ES UMWELTFREUNDLICH IST! (Mit Zertifikat!)
Finde den Fehler!
Sowas geht nur in Deutschland!



Neubau-Zeug
Meine Schwester baut aktuell in Ingersheim.
Im Neubaugebiet besteht Anschlusspflicht für die Nahwärme.
120qm NEUBAU, KFW50-Standard, also 50 kWh/qm = 6000 kWh für Heizung und Wärme.
Kosten mit Nahwärme im Jahr 12×100,- Euro Grundgebühr + 6000 x 15, 38 Ct (obige aktuelle Kostenangabe aus Tamm) = 2122,80 Euro

Wow – bei Nahwärme ist Energiebedarf = Energieverbrauch – ein 120 qm Neubau verbraucht 6000 kWh im Jahr und kostet mit Nahwärme 2122,80 Euro. (17,60 €/qm)

Unsere Altbaukiste aus 1964 mit 220 qm verbraucht 5500 kWh im Jahr und kostet keine 1500,- Euro (6,82 €/qm)
Ist also allein den Kosten pro Quadratmeter nach schon 2,5x effizienter!

Nach Energiebezug:
Neubau 2023 mit Nahwärme, Energieverbrauch 50kWh /qm = Effizienzklasse B
Altbau 1964 mit Wärmepumpe, Energieverbrauch 25 kWh/qm = Effizienzklasse A+

Mit Wärmepumpe im Neubau, Effizienzfaktor 4 = 1500 kWh möglich.
Mit Fotovoltaik-Pflicht wären hier sicher 50% gespart, bleiben 750 kWh a 0,35 € = 263 Euro Heizkosten!
Mit Wärmepumpe wäre ein Verbrauch von 1500 kWh möglich – Effizienzklasse A+
Mit Wärmepumpe wären 263 Euro Heizkosten möglich
Mit Nahwärme werden 6000 kWh verbraucht – Effizienzklasse B
Mit Nahwärme liegen die Heizkosten pro Jahr bei 2123 Euro = 8x teurer als Wärmepumpe!

Irgendein smarter Berater hat das durchgerechnet und das ist jetzt halt so – da kann man nichts machen.

Hinweise zu Denk- und Rechenfehlern sind eindeutig erwünscht.
Die Diskrepanz zwischen den Kosten ist fast unglaublich!

Vielleicht habe ich mich ja nur verrechnet?

Auf der anderen Seite rechnen ja Minister, Beamte, Beraterfirmen und ganz smarte Leute!
Da kann meine Rechnung nur falsch sein.

Beiträge aus der Wärmepumpen-Reihe:

Teil 1 – Wärmepumpe im Altbau

Teil 2 – Wärmepumpe im Altbau – do it yourself

Teil 3 – Wärmepumpe im Altbau – jetzt wird geheizt!

Teil 4 – Wärmepumpe im Altbau – der Laie optimiert

Teil 5 – Wärmepumpe im Altbau – Heizsaison