Rücksturz ins Mittelalter – vom EV zum Verbrenner

Hyundai Ioniq 5 mit ICCU Defekt

Unsere Mobilität wurde zwangsweise auf Verbrenner zurückgestuft.
Am Ostersonntag, 31.3.2024 gab unser Ioniq 5 den Geist auf.
Obwohl ich nie wieder mit so einem Knallschüttler fahren wollte, blieb uns nicht viel anderes übrig.
Grund genug, für einen Vergleich zwischen Verbrenner und Elektroauto.

Elektroautos sind einfach besser als Verbrenner.
Das merkt man besonders, wenn man lange Zeit elektrisch unterwegs war und dann wieder auf so eine Schüssel mit Rührgetriebe umsteigen muss. In der anderen Richtung (Verbrenner -> Elektro) ist der gefühlte Unterschied nicht so groß, weil man sich sehr schnell an Dinge gewöhnt.
Beim Rückstieg auf Verbrenner merkt man erst, wie groß der Unterschied in der Technik ist.

Elektroautos sind einfach besser.
Allerdings gilt das nur dann, wenn sie nicht kaputt sind.

Schlecht, wenn der Hersteller einen Serienfehler anscheinend nicht auf die Reihe bekommt.
Hyundai hat genau so einen Serienfehler leider mit den IONIC 5 und der ICCU.
Nachzulesen auch im Goingelectric-Forum, wo sich mittlerweile annährend 100 Betroffene zusammengefunden haben.
Eine Rückrufaktion gibt es mittlerweile wohl auch – leider zu spät für unser Fahrzeug.

Unser Ioniq 5 ist eigentlich ein super Auto.
Mit Allrad und über 300 Pferden ist das Ding flott unterwegs.
Mit 400km Reichweite (Von München 300km nach Hause ohne Laden ist entgegen vieler Elektromobilitätsgegner kein Problem und es war noch was im Akku ( wir mussten ja zwangsweise mit dem Auto nach München, weil es auch bei der Deutschen Bahn gammelt und weder der gebuchte, noch irgendein anderer ICE am Tag unserer Reise fuhr.)
Eigentlich wären wir mit dem Ding rundum zufrieden – wäre da nicht ein bekannter Serienfehler, der die Fahrzeuge reihenweise ausfallen liese (allein im Goingelectric-Forum sind zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrages knapp 100 Fälle bekannt!)

ICCU Fehler

Im Auto ist eine kleine Elektronikbox verbaut, die sich Internal Charge und Control Unit (oder so ähnlich nennt. Kurz: ICCU.
Das Ding hat anscheinend einen Designfehler, jedenfalls sind seit über 2 Jahren Ausfälle bekannt.
Es gab bereits eine Serviceaktion (das sind Vorgänge, die bei einem normalen Werkstattaufenthalt nebenher gemacht werden) und in USA seit Herbst 2023 eine Rückrufaktion (dafür werden die Autos extra in die Werkstatt gerufen).
In den USA herrscht bekanntlich ein anderes Rechtssystem (siehe Diesel-Skandal bei VW USA-Opfer vs. Deutschen Kunden). Jedenfalls hat Hyundai dort für alle Ioniq 5 eine Rückrufaktion zum ICCU-Problem gestartet. In Deutschland zum Zeitpunkt unseres Schadens NIX.

Der Fehler zeigt sich in ganz unterschiedlichen Ausprägungen.
Vom Stehenbleiben während der Fahrt (Horror), bis hin zum Ausfall der 12V-Batterie (die nicht mehr aufgeladen wird), oder wie bei uns einfach der Verlust der Ladefähigkeit über AC.

Kaputt!

Nach unserer Tour nach München stand das Auto mit 20% SOC (also 20% Akkustand) 2 Tage in der Garage, bis endlich die Sonne schien.
Idealerweise soll das Auto ja mit Solarstrom geladen werden, das kostet nichts.
Natürlich war noch genug im Akku um zu fahren und man hätte auch Netzstrom nehmen können, aber mit etwas Planung spart man bares Geld!

Das Auto an die Wallbox gehängt. Klack, Klack, Klack – Wallbox aus!
Im Keller war der FI rausgesprungen.
Nochmal probiert – wieder flog der FI.
Wallbox defekt? Das ICCU-Problem war mir zu dem Zeitpunkt bereits bekannt, aber doch hoffentlich nicht bei unserem Auto!?
Den Ladeziegel aus dem Kofferraum geholt (das ist ein Adapter, um das Auto an einer normalen Steckdose zu laden).
Eingesteckt – Klack – auch hier flog sofort der FI.
Immerhin – die Hauselektrik funktioniert, der FI schützt.
Was an einer Steckdose ohne FI passieren würde, weiss ich nicht.


Wir werden abgeschleppt.

ICCU-Fehler bedeutet: kein Laden über AC (Wechselstrom), kein Laden der 12V-Batterie und keine 12V-Versorgung des Bordnetzes über den Hochvolt-Akku.
Also wie beim Verbrenner, wenn die Lichtmaschine defekt wäre – die 12V-Batterie wird beim Fahren leer gelutscht und dann wird es kritisch: Ausfall der 12V-Systeme = keine Servolenkung, kein ABS, kein Bremskraftverstärker!
Im US-Rückruf steht drin, dass man auf keinen Fall weiter das Fahrzeug nutzen darf.
Da unser Ioniq5 ein Leasingwagen ist und ich keine Folgeschäden will, rufe ich bei der Werkstatt an.
Die bestätigen das und ich soll den Abschlepper rufen.

Ich rufe die Mobilitätshotline an.

Die ist überlastet und ich soll ein Webformular nutzen.
Das fülle ich auch brav aus und warte.
(Bei einem Schaden unterwegs wäre das ziemlich umständlich)
Es kommt eine Nachricht, dass man zur Zeit überlastet wäre und ich doch warten solle, man würde sich um mich kümmern.
Nun gut, das Auto steht in der Garage. Auf der Autobahn wäre das nicht so lustig.
Ich will mir nicht ausmalen, wie ein Ausfall auf der Strecke München – Ingersheim abgelaufen wäre, oder gar in der engen Tiefgarage im Münchner Hotel.

Nach 1,5h kommt der Abschlepper.
Der Abschlepper war sehr freundlich, wollte aber, dass ich zum Autohaus mitfahre.
Das wäre besser (warum? Weiss ich nicht).
Beim Autohaus war man dann natürlich auch überrascht.
Das Auto hätte gereicht, was ich denn hier wolle. Ein Ersatzwagen ist NICHT verfügbar.
Toll – und wie komme ich jetzt wieder heim?
Nach einigem Hin und Her, sprach ich die geplante Testfahrt für den Ioniq 5 N am nächsten Tag an und dass ich gerne auch einen Vorführwagen nehmen würde.
Auf die Idee kam beim Autohaus niemand, aber Vorführer waren natürlich verfügbar.
Nicht der 5N, aber ein anderer Ioniq 5.
Also fuhr ich elektrisch nach Hause und harrte der Dinge.

Ein Ioniq 5 als Ersatzwagen für einen defekten Ioniq 5 ist OK, da kann man nicht meckern.

Krasser Unterschied – das Vorspiel!

Rücksturz ins Mittelalter - vom EV zum Verbrenner


Am nächsten Tag war die vereinbarte Probefahrt.
Erst mit einem Kia EV6 GT und dann der Ioniq 5N.
Der EV6 GT war ein nettes Fahrzeug, aber irgendwie vom Gesamteindruck nicht zu uns passend (zu tief, die Sitze zu schmal, die Seitenwangen der Rennsessel drückten in die Schenkel).
Im Ioniq 5N fühlte man sich dagegen sofort wie zuhause – auf den ersten Blick ein Ioniq 5, auf den zweiten Blick eine heftige Maschine. Das Ding ist der absolute Hammer!

650 PS und 750NM, die aus dem Stand zur Verfügung stehen.
Der Ioniq 5N fährt wie auf Schienen.
Auch wenn es an dem Tag geregnet hat und ich sowieso kein Raser bin, der Ioniq 5N ist wie aus einer anderen Welt. Es ist nicht nur die Kraft. Der Gesamteindruck ist überwältigend.
Ich hatte ein Grinsen im Gesicht, wie damals beim BMW i3 (meinem ersten Elektroauto) – unfassbar, was Hyundai da gebastelt hat.
Und für die Portion Extra Grinsen gibt es sogar einen extra Grinse-Knopf.
Man glaubt es kaum – das Ding heisst wirklich so – N-GRIN-BOOST – Grinse-Booster, das N steht einfach für die Sportmodelle (wie das M bei BMW).
Ein Knopft wie früher in der Serie Texas Ranger – dort wurde die Lachgaseinspritzung aktiviert, in jedem Teil der Serie wurde das mindestens 5x gezeigt (vermutlich weil viele das so cool fanden).
Hier wird ein extra Schub aus dem Akku freigegeben. – Lachgas – Grinsemodus – passt.
Das ist natürlich eine Spielerei.
Aber das Ding ist wirklich eins der krassesten Elektrofahrzeuge, die man derzeit kaufen kann.
Da kann selbst Tesla nicht mithalten.
Der Porsche Taycan könnte ähnliche Emotionen freisetzen, aber zum doppelten bis dreifachen Preis.


Der Rücksturz zum Verbrenner!

Wir haben also das krasseste Elektroauto gefahren, das derzeit verfügbar ist, das brennt sich ins Gedächtnis ein.
Dann kam die Info vom Autohaus:
Das bestellte Ersatzteil ist vielleicht Anfang Mai (über 1 Monat!) lieferbar und sie hätten bitte gerne den Vorführwagen zurück!
Natürlich könne man uns einen Ersatzwagen stellen, aber leider kein Elektrofahrzeug.

Von einem 650PS Elektro-Renner wurden wir zwangsweise auf einen Hyundai Bayon Verbrenner mit 1-Liter-Motor und Schaltgetriebe umgestellt.
Da unser Ioniq 5 ein Leasingfahrzeug ist, zahlen wir also für ein hochwertiges Elektroauto und dürfen mindestens 4 Wochen einen kleinen Verbrenner mit Technik fahren, die gefühlt aus dem Mittelalter stammt.

Der Unterschied ist so unglaublich, das will man garnicht ausprobiert haben.
Da gibt es wirklich Menschen, die Verbrenner für die überlegene Technik halten?

Immerhin gibt es eine Funk-Verriegelung.
Man muss die Tür also nicht mit dem Schlüssel aufschliessen.
Einsteigen und den Schlüssel ins Fach legen, ist aber auch ein Fehler – der Schlüssel muss ins Zündschloss!
Ich erwische mich dauernd dabei, wie ich den Schlüssel in die Tasche stecke, einsteige und dann – muss ich das Ding wieder rauskramen.

Antike Technik führt zu Aufmerksamkeitsdefizit im Verkehr!
Hat man den Schlüssel im Schloss, dann gibt es keinen Power-Button, man muss den Schlüssel drehen.
Dann – tut sich nichts!
Parallel muss man natürlich die Kupplung treten.
Zum Glück gibt es eine Sicherung gegen Fehlbedienung, sonst wär das Auto erst einmal nach vorne gehüpft. Also: Gang raus, Kupplung treten, Schlüssel drehen und die Kiste fängt an zu rappeln und zu knurren.
Was für eine Schüttelorgie.

Eine neue Perspektive

Auf der Webseite steht zum Bayon: Erlebe eine neue Perspektive!
Die erleben wir mit dem Verbrenner auf jeden Fall.
Meiner Frau ist das Auto eigentlich total egal, Hauptsache sie hat Mobilität.
Aber nach der ersten Fahrt meinte sie: “Verbrenner sind totaler Müll!” – Recht hat sie!

Das Aus-/Einparken sollte einfacher sein, als beim Ioniq 5, weil das Auto viel kleiner ist.
Es fehlt aber die Rundum-Kamera und man muss natürlich immer mit Kupplung und Bremse spielen, um vorsichtig die Zentimeter in der Parklücke zu navigieren.

Dann geht es los – 6-Gang-Getriebe. Kupplung drücken, Gang einlegen, Kupplung kommen lassen, gleichzeitig Gas geben. Dabei darauf achten, dass man im korrekten Drehzahlbereich ist.
Zu wenig und die Kiste fängt an zu rütteln und röcheln, zu viel und es dröhnt wie ein kaputter Rasenmäher.
Nach ein paar Metern wieder Kupplung drücken, Schalten, Gas geben, Kupplung kommen lassen.
Klar hat man das noch drauf, aber über 10 Jahre Elektromobilität zeigen einem, was das für ein antiker Mist ist.
Dieses ganze Kuppeln, Schalten, Bremsen, Gas geben mit verschiedenen Hebeln und Pedalen, das nimmt einiges an Aufmerksamkeit in Anspruch. Fast wie Handy daddeln!
Man kann sich nicht wie im Elektroauto auf den Verkehr konzentrieren.

Vorsicht an der Kreuzung!
Ist man das spontane Ansprechen aus dem Stand gewöhnt und weiss, welche Lücken im dichten Verkehr noch passen, dann muss man beim Verbrenner besonders aufpassen.
Mal eben Gas geben und in eine Lücke einfädeln ist da nicht so einfach.
Genug Gas gegeben?
Die Kiste macht gefühlt erst einmal nichts, bevor es vorwärts geht.
Alles geht nur mit Verzögerung.
Abwürgen darf man auch nicht, sonst fährt einem der querende Verkehr ins Auto.

Stressfaktor Verbrenner!
Das führt zu totalem Stress und macht keinen Spass.
Dazu das dauernde Rütteln und Brummen. Manche Petrolheads finden das toll, mich nervt es total!
Ich brauche Ruhe beim Autofahren!
Da hört man das Radio nicht und auf der Autobahn muss man sich schreiend unterhalten.
Das ist nicht toll!

Beim Ioniq 5N konnte man den Verbrenner simulieren – Gebrumm und Gedröhn, sogar mit Fehlzündungs-Simulation beim Bremsen. Inklusive der Schläge ins Kreuz beim simulierten Gangwechsel.
Das soll cool sein. Ich finde es nur affig – beim Verbrenner ist das selbst beim Bayon inklusive.
Wer braucht denn sowas?

Man ist dauernd mit Rühren in den 6 Gängen beschäftigt (7 mit Rückwärsgang), muss Pedale treten, vielleicht ist das die Sportart, die Verbrennerfahrer so lieben – Rühren und Treten?

Immerhin – Zwischengas braucht es nicht.

Die ersten Ruckler, weil die Drehzahl zu niedrig ist, sind schnell überstanden – Die Kiste braucht Umdrehungen, die Kraft kommt nicht aus dem Stand. Die horrende Lautstärke ist beim Verbrenner normal.
Die Vorstellung, man würde den Motor quälen, weil er so laut ist, führen zur Beobachtung anderer Verbrenner.
Nein, die sind genauso laut, die drehen genauso hoch, das ist normal.
Man ist den Lärm nur nicht mehr gewohnt!

Vom Verbrenner zum Elektro und zurück.
Wenn man vom Verbrenner erstmals auf Elektro umsteigt, dann fällt einem der Unterschied vielleicht gar nicht so auf. Das ist halt ruhiger, leiser, besser.
Aber wenn man daran gewöhnt ist und dann zurück muss, dann ist das der reinste Horror.
Was für eine Krawallmaschine. Dabei ist der Bayon ein ganz normaler Verbrenner, keine alte Gurke.
Angeblich ein SUV, angeblich ganz modern.
Im Vergleich zum Ioniq 5 ist das wie Pferdekutsche gegen Raumschiff.

Ich will unseren Ioniq 5 zurück!
Hyundai tu was!
Mittlerweile gibt es angeblich eine Rückrufaktion zum ICCU-Problem auch in Deutschland.
2 Wochen nach dem Ausfall unseres Fahrzeugs.
Anfang Mai soll das Ersatzteil beim Händler eintreffen.
Dann muss es noch eingebaut werden. Ich vermute, vor Mitte Mai wird das nichts.
Wir zahlen ein Premium-Fahrzeug und fahren eine Gurke – das ist unfassbar.

Nach diversen Online-Berichten, gibt es aber kaum eine Möglichkeit, dagegen vorzugehen.
Das ist bei den meisten Marken so.
Lohnt es sich da, ein Fass aufzumachen, wenn der Hersteller keine ausreichende Lagerhaltung für Ersatzteile betreibt? Hat man überhaupt eine Chance? Oder nimmt man den Monat Wartezeit in Kauf?
Andere haben wohl auch deutlich länger gewartet.

Elektroautos sind toll. Der Ioniq 5 insbesondere.
Aber wenn der Hersteller bekannte Serienfehler nicht auf die Reihe bekommt, dann ist das traurig.

Und wenn man dann genötigt wird, einen Verbrenner zu fahren, dann ist das absolut grausam!

Der Verbrenner heizt nicht

Ende April 2024 wurde es noch einmal richtig kalt!
Wir fuhren morgens bei 5 °C Aussentemperatur los und es war zapfig kalt im Auto.
Ist das Ding defekt?
Nein, bei Verbrennern wird der Motor bevorzugt.
Der muss erst auf Temperatur kommen. Dafür gibt es einen kleinen Heizkreislauf – Maschine only.
Von wegen Wärmepumpe und Warm auf Knopfdruck – Verbrenner sind antike Technik, da geht alles etwas langsamer.
Als wir Besigheim erreicht haben, das sind immerhin 4 Kilometer, riecht man zuerst so einen “Föhn-Geruch” und danach wird es langsam warm. Da haben wir aber bereits die halbe Strecke hinter uns!
Kein Vergleich mit dem Ioniq 5, der beim Losfahren schon warm wird.

Der Verbrenner heizt weder anständig in Form von “fährt schnell”, noch im Sinne von “wird warm”.

Die Anzeige zum Gangwechsel blinkt schon ab 1500 Touren.
Schaltet man da aber, wie vom Auto gewünscht, fühlt sich das Ding an, als würde es gleich absterben.
Ab 2500 Umdrehungen geht es einigermassen, aber da steigt natürlich der Verbrauch – knapp 7 Liter Benzin will die Kiste!
Das sind 70 kWh auf 100 km!
Der dicke Ioniq 5 war mit 20 kWh auf 100km zufrieden – incl. Heizung!

Verbrenner sind für Oldtimer-Veranstaltungen oder für Nostalgie-Liebhaber toll. So eine Corvette mit V8 würde mir auch gefallen, oder ein 911er Porsche.
Aber als Alltagsauto?
Nein Danke!

Da fragt man sich, ob die Typen, die im Internet dauernd gegen Elektromobilität schimpfen, überhaupt schon jemals selbst elektrisch gefahren sind?
Vermutlich nicht!

Oder das sind alles Vertreter, die täglich 1000 km ohne Pause quer durch Deutschland gurken müssen – arme Schweine!
Übrigens: jede Woche 5 Minuten an der Tankstelle eingespart kompensiert die 20 Minuten Ladepause 3x im Jahr für den Urlaub bei weitem!

Leerstand!

Per Bluelink-App kann man den Status des Fahrzeugs remote abfragen.
Eine direkte Abfrage beim Fahrzeug mache ich nicht, das würde den 12V-Akku des Autos zusätzlich belasten.
Am 22.4. (also 3 Wochen nach dem Ausfall) will ich doch mal wissen, ob sich unser Auto bewegt hat.
Die App zeigt schon direkt beim Aufruf einen Stand vom aktuellen Tag.
Anscheinend überträgt das Auto regelmäßig Daten an den Hyundai-Server.
Das kostet Energie und die Hochvolt-Batterie zeigt nur noch 18% an.
Unter 20% im Hochvolt-Akku wird die 12V-Batterie nicht mehr geladen.
Unabhängig vom ICCU-Problem, das auch zu Problemen mit der 12V-Batterie führen kann, könnte hier durch längere Standzeit die Batterie tiefentladen werden.
Offensichtlich wurde das Fahrzeug vom Händler einfach nur irgendwo im Hof geparkt (der Standort wird in der App sehr genau angezeigt) und bisher nicht überprüft.
Der Service müsste auch bis 27.4. durchgeführt werden.
Da ist Hyundai sehr pingelig, sonst ist die Garantie futsch. 4 Wochen Vorlauf sollten doch reichen?

Das ist immer so traurig, wenn es niemanden interessiert.
Dann ist man wieder penibel, pingelig, nervig – der Dummkunde eben (der sich aber eigentlich nur um sein Zeug kümmert).
Aber wehe, die Batterie ist tiefentladen, oder der Wartungstermin überschritten.
12V-Batterien sind Verschleissteile, das kommt natürlich auf die Rechnung.
Tiefentladen? Nee, das ist normaler Verschleiss.
Wartungstermin überschritten? Garantie weg!

Self-Service

Rücksturz ins Mittelalter - vom EV zum Verbrenner

Im Internet gibt es übrigens von Hyundai eine Seite, auf der man nach Eingabe der Fahrzeugidentifikationsnummer sehen kann, ob Serviceaktionen geplant sind.
Der Witz: Eine Benachrichtigung gibt es NICHT, aber da steht “Bitte nehmen Sie zeitnah Kontakt mit Ihrem persönlichen Hyundai Partner auf”
Hyundai sagt Dir also nicht per Brief oder Mail, dass Du in die Werkstatt sollst.
Nein, Du sollst gefälligst selbst (monatlich? wöchentlich? täglich?) im Internet auf einer unbekannten Seite (gefunden über Google mit “Rückrufaktion Hyundai”) schauen und dann selbständig die Werkstatt benachrichtigen.
Wie kundenfreundlich ist das denn!?

Entgegen der Info bei goingelectric, dass es mittlerweile auch in Deutschland einen allgemeinen Rückruf zum Ioniq 5 zu geben scheint, stehen bei unserem Auto bisher nur 2 Serviceaktionen, keine Rückrufaktion im System.

30.4.2024 – Noch einen Monat warten?

Mitteilung vom Händler: Neuer Liefertermin für das Ersatzteil ist der 24.5.!

Das wären dann 2 Monate!
Sind die noch ganz knusprig bei Hyundai?
Bei Goingelectric sind annährend 100 Fahrzeuge mit defekter ICCU aufgelistet und Hyundai bekommt keine Ersatzteile geliefert?
Mobilität geht anders!

Kann der Hersteller sich wirklich beliebig Zeit lassen?
Für jeden Mist gibt es einzuhaltende Fristen. Für Autos anscheinend nicht.

Erst einmal Meldung ans KBA gemacht.
(https://www.kba-online.de/mame-webapp/#/)
Das bringt einem persönlich zwar nichts, aber wenn es viele machen, könnte es ja etwas bewirken.
Gut, die Meldung von SPAM-Anrufen bei der Bundesnetzagentur bringt auch nichts, aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben.