Vor-Internet-Zeiten

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Die Blog-Beiträge auf dieser Seite sind zeitlich von unten nach oben sortiert, also beim Lesen einfach hinten anfangen 🙂

42er-Box Ludwigsburg

Vor-Internet-Zeiten

Die jüngeren werden es wohl nicht mehr wissen, aber es gab tatsächlich eine Zeit ohne Internet.
Und das, was heute allgemein als Internet betrachtet wird – das www – ist auch nur ein kleiner Teil vom ganzen und gerade mal ca. ein paar Jahre alt – es wurde 1993 am Kernforschungszentrum CERN entwickelt.

Vor-Internet-Zeiten

Davor gab es Mailboxen.
Mailboxen waren Computersysteme, betrieben von Nerds und Freaks, die Datenaustausch ermöglichten.

Vor-Internet-Zeiten

Man konnte darüber Mails verschicken, Files herunterladen und bei Mailboxen mit mehreren Leitungen auch chatten.
In der 42er-Box gab es das selbst programmierte Sabberchat, programmiert an einem 1. Januar, mit brummendem Schädel, nach durchgefeiertem Jahreswechsel. Dazu eine Version von Pong, das 2 Benutzer online gegeneinander spielen konnten und Global War, einem Online-Nachbau von Risiko. Das war damals ziemlich cool.

Die Mailboxen waren in verschiedenen Netzen verteilt, Mausnet, Fidonet, etc.
Unsere 42er-Box war im Fido-Netz und hatte die Adresse 2:246/1500

Das Sterben der Mailboxen begann mit dem Aufkommen des WWW und Internetzugang für jedermann sowie einer „Preissenkung der Telekom“, die lange Gespräche teilweise auf über das 10fache verteuerte.
Zwar wurde der Preis je Takteinheit etwas gesenkt, die Dauer eines Gebührentaktes aber dafür erheblich verkürzt. Für Mailbox-Nutzer und Dauer-Chatter bedeutete das eine erhebliche Preiserhöhung.

Beim Aufräumen habe ich alte Bilder und Dokumente zur 42er-Box gefunden.

Diese Mailbox habe ich zusammen mit Freunden in Ludwigsburg betrieben.

Und wer glaubt Computerfreaks waren kontaktarm, der irrt – mehrere Treffs im Monat waren die Regel…

Vielleicht verirrt sich ja mal jemand aus der guten alten Zeit hier her.
Ehemalige User dürfen gerne einfach einen Kommentar hinterlassen.

Vor-Internet-Zeiten

42er-Box – Chronik

42er BOX
  -= HUB LUDWIGSBURG =-

                        Chronik der 42er-Box Ludwigsburg

                               Stand SEPTEMBER 1995

NEU : jetzt in umgekehrter Reihenfolge sortiert : das Neueste steht am Anfang !


Warum diese Chronik ?

Ganz einfach : Damit man in der Zukunft weiss, welche Ereignisse der
               Vergangenheit zum Stand der Gegenwart geführt haben.



JANUAR 1996

nächster Usertreff ist am 26.1.1996 im Krauthof in Ludwigsburg.

Leider führt die zum 1. Januar eingeführte „Kostensenkung“ der Telekom zu erheblichen Verteuerungen für unsere Benutzer, so dass die Auslastung etwas nachgelassen hat (kennt jemand Konkurrenzunternehmen ?).



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DEZEMBER 1995

Während die Umgebungstemperatur im Keller, in dem die Box steht auf fröstelnde 2-4 Grad Celsius absinkt, laufen die Leitungen heiß, die Auslastung ist sehr gut, anscheinend ziehen viele Leute es vor, in der Box rumzustöbern statt Weihnachten zu feiern. Am 31.12.1995 wird noch eine neue Festplatte eingebaut (Connec 4GByte), so daß für die nächsten paar Tage wieder genügend Platz zur Verfügung stehen dürfte.

NOVEMBER 1995

Die Uptime unseres Server beträgt nun bereits über 2 Monate ohne Unterbrechungen !
Während die Auslastung stetig zunimmt, beträgt die Verfügbarkeit jetzt >95% und braucht sich somit selbst vor kommerziellen Anbietern nicht zu verstecken.

OKTOBER 1995

Die 42er-Box läuft und läuft, von einigen kleineren Problemen abgesehen, wie dem Absturz einzelner Lines gibt es diesen Monat keine größeren Besonderheiten. Zum Basteln an der Box ist es auch einfach zu kalt, steht das Ding doch im Gewölbekeller, in dem derzeit unter 10 Grad Celsius herrschen.


SEPTEMBER 1995

Die Box läuft einwandfrei, von kleineren Wartungsarbeiten abgesehen muss nicht viel gebastelt werden. Der nationale ISDN-Anschluss wird abgemeldet, die Lines 22255x stehen somit nicht mehr zur Verfügung. Dafür wird auf die Leitung 234980 ein ZYXEL-ISDN angeklemmt, so daß jetzt neben dem bereits vorhandenen ELINK ein weiterer ISDN-Online-Zugang vorhanden ist.
Nach aktuellem Zählerstand verbraucht die Box pro Monat ca. 200kWh
Telefonkosten : 245,01 DM (Restguthaben aus ISDN-Anschluss bei der Telekom : 298,25 DM)
Usertreff war am 22.9.1995 im Krauthof Ludwigsburg, bei dem ca. 30 Leute anwesend waren.


AUGUST 1995

diesen Monat gab es zwei Abstürze des Servers, das erste Mal lief eine Platte über und beim zweiten Mal war anscheinend kurz der Strom weg. Proboard 2.10 wurde installiert, statt der Creatix-Karte hängt nun ein Elink310 für die ISDN-User am System, damit ist dann auch wieder ISDN-Online-Zugang möglich.
Am Sonntag, 13.8.95 gab es 120 Online-Anrufe und damit eine Auslastung fast wie vor dem Umzug im April, damit kann man wohl ausgehen, daß es im Herbst wieder zu erheblichen Auslastungen kommt.
Einziges Problem diesen Monat bereitet der Filelistgenerator, der nur bis 4GByte
funktioniert, zwischenzeitlich liegen wir aber bei 4700MByte Filebase !
Änderungen wird es bei den Leitungen geben, da eine ISDN-Leitung abgemeldet wird und die restlichen endlich voll bestückt werden. Damit wird dann 1 ISDN-Zugang und 7 Analog-Zugänge zur Verfügung stehen.
Telefonkosten : 258,98 DM (derzeit so niedrig wegen Guthaben aus ISDN-Anschluss)
Zum Usertreff am 25.8.95 kamen diesmal wieder 30 Leute, die sich in Stefanos Taverne in LB-Ossweil trafen.


JULI 1995

Nachdem die Box im Juli immer noch stabil läuft, kann man sich nun eine kleine Schaffenspause gönnen, bis auf ein paar Kleinigkeiten läuft das System praktisch den ganzen Monat ohne Probleme. Usertreff gibt es im Juli keinen, da die meisten User sowieso im Urlaub sind.
Telefonkosten : 1308,78 DM (incl. 5×130,- DM Anschlussgebühren)


JUNI 1995

Die Box läuft nun wieder recht stabil, bis auf kleine Hänger der einzelnen Leitungen gibt es keine größeren Probleme mehr, der Server läuft nun seit fast 8 Wochen ohne Absturz, das Routing funktioniert wieder, die neue Software ist anscheinend ziemlich zuverlässig und dürfte bis auf Weiteres vollkommen ausreichen.
Zum Usertreff am 23.6.95 kamen ca. 40 Leute, der Treff wurde zusammen mit der Steppin’Out! (Sysop Metin Savignano, Amiga-System) durchgeführt.
Telefonkosten : 496,07 DM

MAI 1995

Zu unserem Grillfest am 5. Mai kamen ca. 20 Leutchen, die sich bei
diesmal herrlichem Wetter bis spät in die Nacht ganz gut unterhielten.
Seit Anfang Mai scheint auch das Problem mit den Telefonleitungen
behoben zu sein, insgesamt kann man wohl sagen, dass es mit der Box
nach 3 Wochen harter Umbauarbeit langsam wieder aufwärts geht.
Zum Usertreff am 12.5.1995 kamen dieses Mal ca. 25 Leute.
Telefonkosten 235,60 DM



APRIL 1995

am 7.4. 1995 war wieder einmal ein Usertreff im Krauthof Ludwigsburg,
diesmal waren ca. 30 Leute anwesend, etwas wenig, aber verständlich,
wenn man bedenkt, daß am selben Tag die Box umgezogen ist und schon
vorher etwas Verwirrung geherrscht hat.
Leider haben wir von der Telekom auch eine tote ISDN-Leitung
bekommen, die bis Ende April noch nicht repariert worden ist 8-(
Der Umzug dauerte auch etwas länger als erwartet, am 26.4.95 ging
nach tagelanger Arbeit endlich Binkley in Betrieb, womit Frontdoor
und FMail als Performancebremse und Line-Killer endlich
ausgedient haben.
Somit dauert das Hochfahren der Lines nach einem User nun
statt 4-5 Minuten nur noch 2-3 Sekunden ! Das Einsortieren
der Mails läuft nun dank Squish fast unbemerkt im Hintergrund ab,
während bisher das gesamte System fast stehenblieb, ausserdem
stehen ab sofort ca. 200-300 MB an Mails zur Verfügung, was
den meisten Bedürfnissen gerecht werden dürfte
Telefonkosten : 374,64 DM
Das neue Sysopteam besteht nun aus folgenden Personen :
  Thorsten Diercks, Jochen Drexel, Gabor Ivanyi, Rainer Schmied

Am 30.4.1995 wollten wir wieder einmal 42er-Grillfest veranstalten,
aus Anlass des 2jährigen Box-Bestehens. Leider fiel dieses jedoch
aufgrund schlechten Wetters aus, wurde aber am 5. Mai nachgeholt.


MÄRZ 1995

am 3.3. war wieder mal Stammtischzeit, auch diesmal im Krauthof in Ludwigsburg, mit fast 70 Leuten der bisher größte Andrang, wenn es so weitergeht, müssen wir wohl bald eine Halle mieten.
Als schlechte Nachricht des Monats müssen wir hier Holgis Ankündigung
eintragen, Mitte April aus dem Sysopteam auszuscheiden.
Damit wird sich einiges ändern, die Box bleibt jedoch bestehen.
Telefonkosten : 385,91 DM


FEBRUAR 1995

im Februar hat sich nicht viel erreignet, die Box lief etwas langsamer
als bisher, da 2 Rechner für 8 Leitungen wohl doch etwas schwach sind,
wenn man DOS-Software führt. Ansonsten lief alles seine geregelten
Bahnen.
Telefonkosten : ISDN DM 207,86, analog DM 150,45


JANUAR 1995

am ersten Januarwochenende, vom 7.1. bis 9.1. war die 42er-Box wegen
Umbauarbeiten offline, wir haben auf den IBM-Lanserver 4.0 umgerüstet.
Damit brauchen wir nur noch 2 anstatt 9 Rechner, was uns einiges an
Stromkosten einsparen wird. Durch die Umstellung wird es wohl im Januar
noch einige kleinere Probleme geben, insgesamt sind wir aber mit
dem neuen System zufrieden. Durch neue Tosser-Software sind wir in
der Lage, wieder neue Points aufzunehmen.
Telefonkosten : ISDN 186,01 DM, analog 142,40 DM
Beim Usertreff am 20.1.1995 im Krauthof Ludwigsburg gab es kleinere Probleme.
Da der letzte Treff wohl zu spät angekündig wurde, kamen nur 32 Leute,
deswegen bekamen wir diesesmal bei wiederum 25-30 angemeldeten Personen einen Raum mit 25 Plätzen. Leider war dieser Usertreff rechtzeitig angekündigt, so daß diesesmal 54 (!) Leute kamen, was etwas eng wurde, trotzdem war es auch diesesmal ganz lustig.

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DEZEMBER 1994

Anfang Dezember ist die Stromrechnung fällig : Zählerstand 46115kWh, d.h.
ca. 3700kWh hat unsere Box dieses Jahr aus den Leitungen gelutscht oder
in Worten : 1023,- DM für Strom. Alternativen zu unseren 9 Rechnern werden ins Auge gefasst, der Probebetrieb mit OS/2 Warp 3 und Lanserver 4.0 von
IBM verläuft zufriedenstellend. Für Anfang Januar 1995 ist daher die
Umstellung vorgesehen. An Stromkosten fallen für ISDN 271,34 DM und für
analog 137,11 DM an.


NOVEMBER 1994

am 25.11.1994 findet wieder ein Usertreff statt, diesmal im Krauthof
in Ludwigsburg/Hoheneck. Trotz allgemeinem Bedenkens, da gleichzeitig
in Stuttgart die Hobbyelektronik stattfindet und die Wirtschaft nicht
so gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, treffen sich
immerhin 32 Leute. Die Bedienung ist gut, mit einem Nebenzimmer ist auch
dafür gesorgt, dass wir niemanden stören und genug Platz haben, alles in
allem sind die meisten begeistert, so dass der nächste Usertreff wohl
wieder dort stattfinden wird. Seit Ende des Monats sind wir auch HUB
im Radionetz (Netz des SDR/SWF)
Telefonkosten ISDN : 241,67 DM, analog : 113,42 DM
Was unsere Ausbaustufe angeht, sind wir seit November 1994 der größte
HUB-Bereich im 246er-Netz. Und nach Ausfallzeit eine der stabilsten
FIDO-Boxen 😉


OKTOBER 1994

Telefonkosten ISDN : 251,33 DM , analog : 123,08 DM
alles in allen ein ruhiger Monat, das Boxleben dümpelt vor sich hin,
der Usertreff 15.10.1994 zeigt allerdings, daß das Steakhaus Mignon
in Ludwigsburg einfach zu klein ist, ausserdem ist die Atmosphäre dort
nicht mehr so gut, wie am Anfang, was wohl vor allem an der ausgewechselten
Bedienung liegt. Also muss ein neuer Platz her…

SEPTEMBER 1994
Was niemand mehr erwartet hat, wird wahr :

endlich gibt es ein neues exclusives Kleidungsstück : das 42er-T-Shirt in einer limitierten
Auflage von nur 50 Stück.
10. September : heute schlägt das letzte Stündchen für RA, die Mailboxsoftware wird durch Proboard ersetzt. Das gibt zwar einige Probleme, aber letztendlich ueberwiegen die Vorteile doch deutlich. Immerhin hat es über einen Monat gedauert, bis die Software installiert war (wenn auch nur deswegen,weil sich niemand dazu aufraffen konnte).
Mitte des Monats gibt es neue Modem:

ELSA Microlink mit 28.0kbps, für die ganz schnellen Analog-User. Und um weitere Anschaffungen zu würdigen, dürfen wir gleich darauf hinweisen, daß unser aller Horscht sich einen Manta zugelegt hat (Fuchsschwänze bitte per Sysopmail an Thorsten Diercks 😉
Mit 4 CD-Roms gibt es jetzt knapp 5GByte Files, hoffentlich reicht das bis
Weihnachten.
Am 27. September trifft sich der harte Kern auf dem Cannstatter Wasen
Telefonkosten ISDN : 235,92, Analog 193,84


AUGUST 1994

geprägt von den Sommerferien ist im August nicht all zuviel los, allerdings
treffen sich einige User in diesem Monat recht häufig in diversen Biergärten
um über den Sinn des Daseins zu philosophieren 😉
Ende August geht uns die Kohle aus und nur durch aufmunternde Mails unserer
User werden wir vom Abschalten der Box abgehalten
Der Usertreff im August war zwar mit ca. 30 Leuten nicht schlecht besucht,
allerdings hätte das ganze ein Grillfest werden sollen, das wegen Dauerregens leider kurzfristig ins Steakhaus nach Ludwigsburg verlegt werden musste.
Für die Statistik sei noch anzumerken, dass diesen Monat die 6GByte-Download-Grenze bei den Online-Usern überschritten wurde. Nimmt man alle Anrufer zusammen, so dürfte sich eine durchschnittliche CPS-Rate von 1000bps ergeben, was dazu führt, daß diese 6GByte unsere Leitungen für ca. 1700 Stunden nur mit Online-Saugern belegt waren ! (das sind immerhin 70 Tage auf einer Leitung !) Dabei sind die Filerequests und Polls noch nicht eingeschlossen,
die mindestens nochmal die gleiche Menge ausmachen.
Telefonkosten ISDN : 221,20, Analog : 118,41

JULI 1994

am 2. Juli ist eine kleine Grillfete, die diesmal bei einem User (Alexander
Strauß) stattfindet, bei bestem Wetter treffen sich dort ca. 30 Leute.
Telefonkosten Juli : 325 DM.
Bei Wolfie (Wolfgang Kocmich, Dope-Box) findet eine Grill-Fete statt, bei der
mehr 42er-Leute da sind, als sonstige Personen.
Diesen Monat wird eine neue Mailboxsoftware angeschafft (Proboard), die
hoffentlich im AUGUST fertig installiert ist, Vorteile :
– alle > 500 Nachrichtenbretter können online angeboten werden
– beliebige Größe der MSG-Base, d.h. auch etwas ältere Mails sind noch verfügbar.
– Unterstützung von Offline-Readern
– bessere Sortierung von Mail- und Fileareas nach Themengebieten
– Markieren von Dateien zum Download
– und vieles mehr.

JUNI 1994

diesen Monat gibt es eine neue Analog- und eine neue ISDN-Leitung, so dass
die 42er-Box ab sofort auf 8 Leitungen erreichbar ist.
Bei den Points wird die Zahl von 60 erreicht.
Telefonkosten im Juni : 362 DM.
Diesen Monat ist die Betabox Wahlheim auf ISDN nicht erreichbar, dafür gibts am Monatsende satte 200MB an Files, die sich im Juni angesammelt haben.


MAI 1994

hineinzieht. Alle sind der Auffassung, dass man so etwas in nächster Zeit
noch einmal machen sollte. Die Nachwirkungen dauern auch am 1. Mai noch an, den ganzen Tag sitzen ein paar besonders Kaputte im Badgarten in Ludwigsburg oder auf der Terasse und eliminieren die vom Fest übriggebliebenen Reste.
Die Telefonkosten belaufen sich wieder auf knapp 400 Mark. Am Sonntag den 8. Mai gehts zur Nasenbärenjagd in die Wilhelma nach Stuttgart. Hierbei wird wieder mal deutlich, wie genau manche Leute Mails lesen, denn trotz genauer Beschreibung des Treffpunktes fehlen wieder ein paar Leute.
Stammtisch ist am 27.Mai im Steakhaus Ludwigsburg, bei wiederum sehr guter Beteiligung wird hier bis spät in die Nacht gefachsimpelt.


Vor-Internet-Zeiten

APRIL 1994

Das Usertreff am 8.4 findet wieder mal im Steakhaus in Ludwigsburg statt, auch diesmal ist die Gaststätte reichlich- bis übervoll. Vielleicht sollten wir
uns mal eine Halle mieten. Die Telekom bittet mit 400 Mark zur Kasse.
Unsere Box wird in der Zeitschrift TeleComm auf der ersten Seite aufgeführt.
Ein Dummuser sorgt für mächtig Wirbel, weil er mit geklauten Passwörtern
diverse Flames verbreitet. Daraufhin muss der Zugang für Neuuser leider
erheblich eingeschränkt werden.
Am 30.4 organisieren wir ein Grillfest, anläßlich des 1jährigen Bestehens
unserer Mailbox, mit 40 Leuten, die sich bei strahlendem Wetter am DRK-Heim in Klein-Ingersheim einfinden, wird es eine richtig gemütliche Party, die sich mit Grillen, Trinken, Babbeln und Pizzawerfen (H.S.) bis um 3 Uhr in den

MÄRZ 1994

Diesen Monat will die Telekom 500 Märker von uns.
Wir haben 40 Points, für jede Leitung steht jetzt ein 386DX-33 zur Verfügung, desweiteren haben wir auf BOOT-ROMS umgestellt und eine Auto-BOOT-Software installiert, wollen wir hoffen, daß die Box in Zukunft stabil läuft 😉
Mit > 800 Fileechos und > 500 Nachrichtenechos sowie täglich ca. 20MB allen möglichen Kruschtes platzt die Box aus allen Nähten (komischerweise steigt die Auslastung schneller, als der technische Ausbau), derzeit wird diskutiert, wie es weitergehen soll, die eingesetzte Software mit 200 Echos für Files und Nachrichten ist hoffnungslos überlastet.
Die Statistiken lesen sich inzwischen auch ganz nett : über 700 User haben
wir jetzt, die online mehr als 3GByte gesaugt haben ! 17000 Online-Anrufe seit 1.Mai 1993. Seit März sind wir auch im Geldnetz vertreten, mal sehen, was da alles rüberkommt.
Leider scheint in der Netzwerkverkabelung etwas nicht ganz in Ordnung zu
sein, dauernde Kollisionen verlangsamen das Gesamtsystem erheblich, die
Fehlersuche dauert an.

FEBRUAR 1994

wieder ist ein Monat vergangen, inzwischen haben wir fast 500 User, die
Telefonkosten liegen bei knapp 400,-. Wir haben umgestellt auf Fido-light
und sind ab sofort HUB Ludwigsburg mit der Nummer 2:246/1500. Mails
gibt es jetzt von der CCWN. Die Pointzahl ist auf 35 angestiegen.
Mit der neuen Anruferfolgeschaltung braucht man nur noch eine Nummer für die ersten 4 Leitungen. Thorsten Diercks hat es ermöglicht, dass wir die
offizielle Distributionsbox für Terminate in Süddeutschland sind.
Um die hohen Stromkosten zu senken und etwas Platz zu schaffen, wurden die 7 Herkules-Monitore und dazugehörige Tastaturen durch 2 Monitore, 2 Tastaturen und 2 Umschalter ersetzt, sieht gleich viel besser aus und braucht sogar weniger Strom 😉

JANUAR 1994

Neue Userlevel müssen eingeführt werden. Ab sofort gibt es neben den
Standard-Usern noch fördernde User, die helfen sollen, die immensen
Unkosten zu decken.
Dass dies ein notwendiger Schritt war, zeigt die Telefonrechnung für
Dezember, die fast 500,- beträgt. Dafür sind wir ab Januar Server im
FileNet-BBR. Mitte Januar wird eine neue Leihgabe in Betrieb genommen,
somit stehen ab sofort 5 analoge und 1 ISDN-Leitung zur Verfügung, um
unsere User zu erfreuen. Dass dies notwendig ist, zeigt schon die Userzahl,
die inzwischen auf 370 angestiegen ist.


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DEZEMBER 1993

Diesen Monat kann die ISDN-Line eingeweiht werden. Ende Dezember haben wir nun 2,2GByte Plattenkapazität, 4 Analogleitungen, 1 ISDN-Leitung,
200 User, 29 Points, sind HUB mit 8 Downlinks und sind somit weit über
das selbstgesteckte Ziel hinausgeschossen. Am 10. Dezember ist wieder
einmal Usertreff mit reger Beteiligung.
Langsam steigen die Kosten für die Box in eine Höhe, so dass eine neue
Finanzquelle aufgetan werden muss, da das Team 42 langsam überfordert wird.

NOVEMBER 1993

Nachdem die erträumten Ziele für Ende 1993 schon im Oktober 1993 erreicht sind, wird natürlich weitergeträumt, wie es weitergehen soll. Nachdem ich versuche, meine Träume durchzusetzen und damit von allen Schlaege bekomme, bekommt die Box im November eine zweite Gigabyteplatte als Leihgabe. Dass wir ISDN brauchen, um die Telefonkosten für die Beschaffung der Mails zu senken, wird immer deutlicher.

OKTOBER 1993

Die Telefonrechnung hat sich wieder beruhigt, waren anscheinend doch nur die Anschlusskosten, mit ca. 150,- kann man gut leben.
Nachdem unser Uplink wie schon des Öfteren down war, diesmal für über eine Woche, entschliesst man sich, selber einen Hubbereich einzurichten,
seither funktioniert alles einwandfrei.
Der Stammtisch am 30. Oktober ist mit ca. 30 Leuten diesmal nicht so gut
besucht, evtl. liegt es daran, dass wir diesmal eine Wirtschaft gewählt haben,die Verkehrstechnisch ungünstig liegt. Oder vielleicht, weil es ein Samstag war ? Na ja, man wird sehen.

SEPTEMBER 1993

Ein Monat, der viele Veränderungen brachte, die Ferien waren vorbei und
die Auslastung der Box stieg immer weiter, die Filebase platzte aus allen
Nähten, so daß man sich Mitte des Monats eine neue Festplatte für den Server zulegte, welche die traumhafte Kapazität von 1,2GByte hatte.
Daß die zwei vorhandenen Leitungen überlastet sind, lässt das Team 42 nicht mehr ruhig schlafen, also einigt man sich, daß noch zwei weitere Leitungen vonnöten sind, welche die Telefonrechnung für September auf fast 350,- ansteigen lassen.
Natürlich muss man jetzt auch mal einen Usertreff abhalten, wie es sich
für eine gute Mailbox gehört. Leider zeigte sich, dass unsere Planung
für 20 Personen etwas falsch war, mit über 50 Personen platzt das
Steakhouse Mignon in Ludwigsburg am 9.9.93 aus allen Nähten.


AUGUST 1993

Als aussergewöhnliches Ereignis im August sollte die kirchliche Hochzeit
von Katja und Holger Ankenbauer am 27. August 1993 angemerkt werden, von welcher sich das Sysopteam natürlich nicht fernhalten liess. Die rasanteFahrweise unseres Fahrers führte sogar trotz Stau dazu, daß wir gerade noch rechtzeitig in die Kirche fanden, allerdings führte diese Fahrweise auchzu seiner Absetzung als Fahrer für die Rückfahrt 😉
Bemerkenswert auch unser Anschluss an das EASYNET.

JULI 1993

Die Telefonkosten liegen noch unter 100,- sodass das Sysopteam noch ruhig
schlafen kann. Trotz der Sommerferien wird die Auslastung immer größer,
wieder vergehen viele schlaflose Nächte, in denen an der Box gefeilt wird.
Ausserdem einigt man sich darauf, bei dem verwendeten Mailboxprogramm nicht unbedingt die neueste Version einsetzen zu müssen, nachdem Holgi die neueste Beta installiert hat und feststellen musste, dass selbige sehr auf Einsparung von Plattenplatz bedacht ist und dabei gleich die Userbase etwas komprimiert hat.

JUNI 1993

So steigt also am Samstag, dem 26. Juni die erste Grillfete der 42er-Box
und trotz der bis dato geringen Userzahl von deutlich unter 100 sowie
meiner genialen Wegbeschreibung, die dazu führte, daß aus dem Grillfest
fast eine Schnitzeljagd geworden w„re, fanden sich über 30 Leute ein, um
gemeinsam eine kleine Feier abzuhalten, die sich bis weit in den nächsten Tag hineinzog (anzumerken sei die grosse Operation Grillanzünden, morgens um 3, für ein gemeinsames Frühstück).
Insgesamt steht fest: Sowas machen wir öfters 😉
Die Userzahl steigt immer schneller, auch Points gibts schon über 10,
und der Anschluss an das Gamesnet und SF-NET führen im Ganzen zu einer
Positive Entwicklung.
Eine üble Sache gibt es im Fido : Nachdem einige Leute dort meinten, mit
einem Putsch das ganze Netz umkrempeln zu müssen, spaltet sich das Netz
wobei wir im Fido Classic bleiben, dem Teil des Fido, das auf demokratische
Grundzüge beharrt.

MAI 1993

eine weitere Box im Raum Ludwigsburg.
Daß die Box zu diesem Termin schon einwandfrei läuft, ist allerdings ein
kleiner Traum, aber immerhin stabil genug, dass sie sich schnell herumspricht.
Auch die Namensgebung hat lange gedauert, aber schließlich hat man
sich auf -=42’er Box=- geeignet. (Für unwissende : im Kultroman
Hitchhikers Guide to the galaxy ist 42 die Antwort auf die Frage
des Universums, die 42er-Box soll die Antwort auf alle Boxen sein,
ob sie es ist oder wird, muss die Zukunft entscheiden.)
In unserem Fall ist 42 einfach die Antwort auf die Frage :
Wie soll unsere Box heißen ? 😉

Die ersten Ausstattungen können sich durchaus sehen lassen :

Ein Server mit 2x 250MB Festplatte und zwei Arbeitsstationen, die die
zwei Leitungen betreuen, mit denen die Box gestartet ist.
Inzwischen träumt das Team 42 natürlich davon, daß aus der 42er-Box
einmal eine richtig große Box wird. Für Ende 93 denkt man an 3 Leitungen,
Anfang 94 vielleicht mal ISDN und eine Gigabyte-Platte wäre auch was nettes)

Die Resonanz auf die 42er-Box ist für den Anfang gar nicht übel, die User
werden immer mehr, ein neuer Stern am Mailboxhimmel geht auf (hoffen wir, dass es keine Sternschnuppe wird).
Natürlich will man die User auch kennenlernen, also braucht man ein Usertreff oder etwas Ähnliches…



APRIL 1993

vier Leute sich zusammenfinden, um eine eigene Box zu gründen, diese 4 sind
(in alphabetischer Reihenfolge) :

Holger Ankenbauer
Thorsten Diercks
Jochen Drexel
Rainer Schmied

von denen wir im folgenden nurmehr als Sysops bzw. TEAM 42 sprechen wollen.
Zuerst muss natürlich ein Standort gefunden werden. Als solcher bietet sich das Arbeitszimmer von Holgi an, da dies zum einen der einzige Platz ist, der überhaupt zur Verfügung steht und zum anderen Ludwigsburg von den Telefonverbindungen am besten geeignet ist (Nahzone nach Stuttgart, etc.)

Testweise geht also im April 1993 eine Box ans Telefonnetz, die so vieles
anders machen will, als andere Boxen. Der größte Unterschied zu bestehenden
Boxen ist wohl, daß diese Box die einzige uns bekannte Box ist, die nicht
einen Sysop hat, sondern deren gleich vier. So wird hier auch die Teamarbeit
großgeschrieben, denn, daß so ein System von einem einzigen nicht verwaltet werden kann, ist von Anfang an klar.

Als weitere Team-Mitglieder gesellen sich unsere beiden Cosysops

Matthias Mertzky
Joachim Woerner

hinzu, wobei wir in J.W. einen kompetenten Ansprechpartner in Sachen Bier
und Kult gewonnen haben 😉

Nach vielen mühevollen Arbeitsstunden wird dann der Stichtag für den
offiziellen Start auf den 1.Mai 1993 gesetzt, damit gibt es also ab


MÄRZ 1993

Einige aufrührerische User bereits vorhandener Boxen sind mit den bestehenden Verhältnissen unzufrieden und wollen wieder einmal alles ändern.
Als Erstes versuchen sie, die Verhältnisse bei den von ihnen genutzten Boxen
zu ändern, so sollen z.B. Fragen der User schneller bzw. überhaupt beantwortet, die Filebase besser gewartet werden und außerdem wäre es nicht schlecht, wenn IHRE Box nicht nur eine Box unter vielen wäre, sondern eine, von der man spricht.

Erste Bemühungen und Gespräche mit den betroffenen Systembetreibern verlaufen ganz zufriedenstellend, jedoch merken die Betroffenen bald, dass unüberbrückbare Gegensätze eine zukunftsträchtige Zusammenarbeit nicht zulassen und somit andere Überlegungen angestrengt werden müssen. Dies führt dazu, dass im
(weiter im April)


(c) 1993,1994,1995 by Team 42

Anregungen und Verbesserungsvorschläge bitte an
Jochen Drexel [Team 42]