Wetter-Lexikon F-G

Föhn

Unter Föhn versteht man einen trockenen, warmen oft böigen Fallwind auf der Nord- oder Südseite der Alpen.

Föhn tritt immer auf der Lee-Seite auf (der Wind abgewandten Seite).

Strömt eine feuchte Luftmasse gegen ein Hindernis (Gebirge), dann wird sie zum Aufsteigen gezwungen.

Dabei kondensiert die Feuchtigkeit und es regnet.

Auf der anderen Seite sinkt die jetzt trockene Luft wieder ab und erwärmt sich. Dadurch entstehen trockene und recht warme Winde.

Frost

Frost (aus dem Germanischen  für „frieren“) steht für Temperaturen unterhalb 0°C.

In der Meteorologie redet man von Frost wenn die Temperatur in 2m Höhe unter 0°C sinkt, ein Tag mit Frost nennt man entsprechend „Frosttag“. Bis -4°C redet man von leichtem Frost, bis -10°C von mäßigem Frost und unter -10°C von strengem Frost. Tage bei denen die Temperatur den ganzen Tag nicht über 0°C steigt nennt man Eistage.

Frosttag

Ein Frosttag ist definiert als ein Tag an dem das Minimum der Lufttemperatur unter dem Gefrierpunkt von 0°C liegt. Das Temperatur-Maximum an diesem Tag spielt dabei keine Rolle. Die Anzahl der Frosttage ist ein Wert der zur Beurteilung der Strenge eines Winters und zur Klimaklassifikation herangezogen wird.

Frühling

Meteorologisch wurde der Frühling auf der Nordhalbkugel festgelegt als der

Zeitraum März bis Mai. Dadurch lassen sich Statistiken und Klimavergleiche leichter erstellen. Phänologisch spricht vom von Vorfrühling (Blühbeginn Schneeglöckchen, Haselnuss), Erstfrühling (Blühbeginn Birnbäume) und Vollfrühling (Blühbeginn Apfelbäume und Flieder). Astronomisch ist der Frühling durch die Tag-Nacht-Gleiche festgelegt und liegt zwischen 19. und 21. März. In 2013 fällt der astronomische Frühlingsbeginn auf den 20. März.

Gefühlte Temperatur

Bei gleicher Temperatur kann man durch verschiedene Wettereinflüsse mehr oder weniger frieren oder schwitzen.

Durch Wind und Luftfeuchte kann die gefühlte Temperatur extrem von den gemessenen Werten abweichen.

Beispielsweise können 0°C bei 30km/h Wind als unter -10°C empfunden werden. Die gefühlte Temperatur berücksicht diese Einflüsse und zeigt ob es einem wärmer oder kälter vorkommt als die absoluten Messwerte anzeigen.

Gewitter

Elektrische Entladung in den Wolken oder zwischen Wolken und Erde. Begleitet von meist kräftigen Niederschlägen, oft auch Hagel und starken Windböen.

Gewitter entstehen durch rasches Aufsteigen feucht-warmer Luft sowie deren schnelle Abkühlung im oberen Bereich der Wolke. Dadurch entsteht eine elektrische Ladungstrennung deren Ausgleich durch Blitze und nachfolgenden Donner erfolgt.

Gewitterwolken (Cumulonimbus)


Unter Cumulonimbus versteht man dichte, massige Wolken mit großer vertikalen Ausdehnung und der Form mächtiger Türme oder Berge. Oft sind die Wolken oben glatt oder abgeflacht und bilden die Form eines Amboss. An der Wolkenuntergrenze befinden sich oft niedrige Wolkenfetzen  die mit der Hauptwolke zusammenwachsen können. Die Wolke besteht aus Wassertröpfchen und Eiskristallen. Aus den Cumulonimbus fallen häufig heftige Niederschläge in Form von Regenschauern, Schneeschauern oder auch Hagel- und Graupel. Dabei kann es auch zu Gewittern und starken Windböen kommen.

Globalstrahlung

Unter Globalstrahlung versteht man die gesamte am Erdboden ankommende Sonnenstrahlung (Summe aus direkter und diffuser Strahlung). Die Strahlungsstärke hängt ab von der geographischen Lage, Tageszeit, Jahreszeit und Geländeform. Gemessen wird die Globalstrahlung in Watt pro Quadratmeter (W/m²).  Bei wolkenlosem Himmel erreicht die Strahlung bei uns im Sommer Werte um 1000W/m², bei trübem Wetter unter 100W/m². Ab 120W/m² spricht man von Sonnenschein.

Goldener Oktober

Die weit verbreitete Begrifflichkeit „Goldener Oktober“ basiert auf einer uralten Tradition und ist eine Bezeichnung für das herbstliche Landschaftsbild im Oktober. Der Goldene Oktober bezieht sich auf die im Herbst rötlich-gelb gefärbten Laub der Bäume und Sträucher die in der Sonne schimmern und vor allem bei Sonnenauf- und -untergang einen goldenen Farbton erkennen lassen.

Grünlandtemperatursumme (GTS)

(Auch Grünlandwert oder Grünlandtemperatur) dient zur Berechnung ab wann der Boden nach dem Winter wieder Stickstoff aufnehmen und umsetzen kann. Man berechnet die GTS als Summe der Tagesdurchschnitte über 0°C ab 1.1. eines Jahres. Dabei werden die Januarwerte mit 0,5 und Februarwerte mit 0,75 multipliziert. Ab März nimmt man die vollen Werte. Ab einer Grünlandtemperatursumme von 200 geht man von einem Beginn der nachhaltigen Vegetation aus.

Mit diesem wichtigen Wert ermittelt man den Termin für den Beginn der Feldarbeiten nach dem Winter.

Beispiele für Grünlandtemperatursummen und den Tagen an denen der Wert von 200 überschritten wurde:

2013: 204,8 (9.4.2013)

2012: 201,1 (14.3.2012)

2011: 209,2 (16.3.2011)

2010: 208,7 (28.3.2010)

2009: 207,6 (31.3.2009)

2008: 203,4 (11.3.2008)

2007: 200,6 (1.3.2007)

2006: 200,7 (5.4.2006)