Nachdem ich meinen Webserver erfolgreich neu aufgesetzt habe, musste ich natürlich auch schauen, dass alles der DSGVO entspricht.
DSGVO steht für Datenschutz-Grundverordnung. Einem elenden Konstrukt, das dazu dient, dass Anwälte und Behörden kleinen Webseitenbetreibern und Firmen ans Bein pinkeln können, während die wirklichen Datensammler, wie beispielsweise Microsoft, Google, Amazon und Facebook darüber nur lachen.
Allein die Tatsache, dass Windows 10 eigentlich NICHT DSGVO-konform ist, man aber „mangels Alternative“ darüber hinwegsieht, anstatt endlich was zu machen, zeigt, dass es hier nicht um den Datenschutz geht, sondern nur um Macht und Geld.
Trotzdem – meine Webseite soll frei von Spyware sein.
Hallo liebe Leute, wusste gar nicht, dass meine Webseite so wichtig ist, dass ich sogar Anrufe bekomme, wenn das Ding nicht online ist. Zum Glück passiert das aber nicht so oft. Gestern, am 10.3. war die Webseite aber längere Zeit nicht erreichbar und das kam so….
Nach der Grundinstallation von Linux Mint 20.10 habe ich mir noch eine Lösung zur Fernsteuerung installiert. Dafür gibt es einen weiteren Beitrag: RDP mit Linux. Ab diesem Zeitpunkt benötige ich dann weder Monitor noch Tastatur oder Maus, der Linux-Server ist damit bereits voll funktionsfähig und kann irgendwo in der Ecke stehen. Nur Netzwerk und Strom werden benötigt.
Nächster Schritt: Installation einer Virtualisierungslösung, damit ich viele andere Betriebssysteme unter Linux laufen lassen kann. Beispielsweise ein weiteres Linux für meine Webseite, ein Windows für meine Drucker, ein Windows für die Wetterstation, und ein paar virtuelle Maschinen zum Experimentieren. Dazu installiere ich mir Virtualbox.
Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, nutze ich hauptsächlich Linux. Aber man muss auch zugeben, dass es unter Windows Dinge gibt, die einfach komfortabel sind und die man nicht missen möchte.
So ist beispielsweise die Fernsteuerung mittels Remotedesktop (RDP) einfach eleganter als VNC, X11-Forwarding oder ähnliche Linux-Lösungen. Natürlich kann man auch proprietäre Lösungen nehmen, wie z.B. Teamviewer. Aber das ist mir zu unsicher und die Lizenzpolitik gefällt mir nicht.
Mein kleiner Erfahrungsbericht zum Anycubic Mono X Resindrucker
Ich hab einen kleinen Ausflug in die Welt des Resin-Drucks gemacht und mir einen Anycubic Photon Mono X zugelegt. Dazu im Paket gleich die Wash- & Cure Station, um die Drucke zu waschen und zu härten. Vorab gleich mein ernüchterndes Resultat – das ist nichts für mich. Aber der Reihe nach…
Es gibt sie noch – die beste Tastatur überhaupt: Model M!
Wie ich bereits in anderen Beiträgen geschrieben habe, ist die IBM Model M meiner Meinung nach die beste Tastatur überhaupt. Das Model F wird von einigen als noch besser bezeichnet, da sagt mir aber das Tastaturlayout nicht zu. Die Tastatur gibt es bei Unicomp übrigens nach wie vor neu zu kaufen! Näheres erzähle ich weiter unten.
Durch Zufall bin ich jetzt zu 3 Model-M-Tastaturen gekommen. Eine Original, eine nachgebaute und eine, die zwar eine IBM Model-M ist, aber mit Gummitasten!
2020 aus dem alten Blogsystem übertragen. Die Blog-Beiträge auf dieser Seite sind zeitlich von unten nach oben sortiert, also beim Lesen einfach hinten anfangen 🙂
42er-Box Ludwigsburg
Die jüngeren werden es wohl nicht mehr wissen, aber es gab tatsächlich eine Zeit ohne Internet. Und das, was heute allgemein als Internet betrachtet wird – das www – ist auch nur ein kleiner Teil vom ganzen und gerade mal ca. ein paar Jahre alt – es wurde 1993 am Kernforschungszentrum CERN entwickelt.
Davor gab es Mailboxen. Mailboxen waren Computersysteme, betrieben von Nerds und Freaks, die Datenaustausch ermöglichten.
Man konnte darüber Mails verschicken, Files herunterladen und bei Mailboxen mit mehreren Leitungen auch chatten. In der 42er-Box gab es das selbst programmierte Sabberchat, programmiert an einem 1. Januar, mit brummendem Schädel, nach durchgefeiertem Jahreswechsel. Dazu eine Version von Pong, das 2 Benutzer online gegeneinander spielen konnten und Global War, einem Online-Nachbau von Risiko. Das war damals ziemlich cool.
Die Mailboxen waren in verschiedenen Netzen verteilt, Mausnet, Fidonet, etc. Unsere 42er-Box war im Fido-Netz und hatte die Adresse 2:246/1500
Das Sterben der Mailboxen begann mit dem Aufkommen des WWW und Internetzugang für jedermann sowie einer „Preissenkung der Telekom“, die lange Gespräche teilweise auf über das 10fache verteuerte. Zwar wurde der Preis je Takteinheit etwas gesenkt, die Dauer eines Gebührentaktes aber dafür erheblich verkürzt. Für Mailbox-Nutzer und Dauer-Chatter bedeutete das eine erhebliche Preiserhöhung.
Beim Aufräumen habe ich alte Bilder und Dokumente zur 42er-Box gefunden.
Diese Mailbox habe ich zusammen mit Freunden in Ludwigsburg betrieben.
Und wer glaubt Computerfreaks waren kontaktarm, der irrt – mehrere Treffs im Monat waren die Regel…
Vielleicht verirrt sich ja mal jemand aus der guten alten Zeit hier her. Ehemalige User dürfen gerne einfach einen Kommentar hinterlassen.
42er-Box – Chronik
42er BOX -= HUB LUDWIGSBURG =-
Chronik der 42er-Box Ludwigsburg
Stand SEPTEMBER 1995
NEU : jetzt in umgekehrter Reihenfolge sortiert : das Neueste steht am Anfang !
Warum diese Chronik ?
Ganz einfach : Damit man in der Zukunft weiss, welche Ereignisse der Vergangenheit zum Stand der Gegenwart geführt haben.
JANUAR 1996
nächster Usertreff ist am 26.1.1996 im Krauthof in Ludwigsburg.
Leider führt die zum 1. Januar eingeführte „Kostensenkung“ der Telekom zu erheblichen Verteuerungen für unsere Benutzer, so dass die Auslastung etwas nachgelassen hat (kennt jemand Konkurrenzunternehmen ?).
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DEZEMBER 1995
Während die Umgebungstemperatur im Keller, in dem die Box steht auf fröstelnde 2-4 Grad Celsius absinkt, laufen die Leitungen heiß, die Auslastung ist sehr gut, anscheinend ziehen viele Leute es vor, in der Box rumzustöbern statt Weihnachten zu feiern. Am 31.12.1995 wird noch eine neue Festplatte eingebaut (Connec 4GByte), so daß für die nächsten paar Tage wieder genügend Platz zur Verfügung stehen dürfte.
NOVEMBER 1995
Die Uptime unseres Server beträgt nun bereits über 2 Monate ohne Unterbrechungen ! Während die Auslastung stetig zunimmt, beträgt die Verfügbarkeit jetzt >95% und braucht sich somit selbst vor kommerziellen Anbietern nicht zu verstecken.
OKTOBER 1995
Die 42er-Box läuft und läuft, von einigen kleineren Problemen abgesehen, wie dem Absturz einzelner Lines gibt es diesen Monat keine größeren Besonderheiten. Zum Basteln an der Box ist es auch einfach zu kalt, steht das Ding doch im Gewölbekeller, in dem derzeit unter 10 Grad Celsius herrschen.
SEPTEMBER 1995
Die Box läuft einwandfrei, von kleineren Wartungsarbeiten abgesehen muss nicht viel gebastelt werden. Der nationale ISDN-Anschluss wird abgemeldet, die Lines 22255x stehen somit nicht mehr zur Verfügung. Dafür wird auf die Leitung 234980 ein ZYXEL-ISDN angeklemmt, so daß jetzt neben dem bereits vorhandenen ELINK ein weiterer ISDN-Online-Zugang vorhanden ist. Nach aktuellem Zählerstand verbraucht die Box pro Monat ca. 200kWh Telefonkosten : 245,01 DM (Restguthaben aus ISDN-Anschluss bei der Telekom : 298,25 DM) Usertreff war am 22.9.1995 im Krauthof Ludwigsburg, bei dem ca. 30 Leute anwesend waren.
AUGUST 1995
diesen Monat gab es zwei Abstürze des Servers, das erste Mal lief eine Platte über und beim zweiten Mal war anscheinend kurz der Strom weg. Proboard 2.10 wurde installiert, statt der Creatix-Karte hängt nun ein Elink310 für die ISDN-User am System, damit ist dann auch wieder ISDN-Online-Zugang möglich. Am Sonntag, 13.8.95 gab es 120 Online-Anrufe und damit eine Auslastung fast wie vor dem Umzug im April, damit kann man wohl ausgehen, daß es im Herbst wieder zu erheblichen Auslastungen kommt. Einziges Problem diesen Monat bereitet der Filelistgenerator, der nur bis 4GByte funktioniert, zwischenzeitlich liegen wir aber bei 4700MByte Filebase ! Änderungen wird es bei den Leitungen geben, da eine ISDN-Leitung abgemeldet wird und die restlichen endlich voll bestückt werden. Damit wird dann 1 ISDN-Zugang und 7 Analog-Zugänge zur Verfügung stehen. Telefonkosten : 258,98 DM (derzeit so niedrig wegen Guthaben aus ISDN-Anschluss) Zum Usertreff am 25.8.95 kamen diesmal wieder 30 Leute, die sich in Stefanos Taverne in LB-Ossweil trafen.
JULI 1995
Nachdem die Box im Juli immer noch stabil läuft, kann man sich nun eine kleine Schaffenspause gönnen, bis auf ein paar Kleinigkeiten läuft das System praktisch den ganzen Monat ohne Probleme. Usertreff gibt es im Juli keinen, da die meisten User sowieso im Urlaub sind. Telefonkosten : 1308,78 DM (incl. 5×130,- DM Anschlussgebühren)
JUNI 1995
Die Box läuft nun wieder recht stabil, bis auf kleine Hänger der einzelnen Leitungen gibt es keine größeren Probleme mehr, der Server läuft nun seit fast 8 Wochen ohne Absturz, das Routing funktioniert wieder, die neue Software ist anscheinend ziemlich zuverlässig und dürfte bis auf Weiteres vollkommen ausreichen. Zum Usertreff am 23.6.95 kamen ca. 40 Leute, der Treff wurde zusammen mit der Steppin’Out! (Sysop Metin Savignano, Amiga-System) durchgeführt. Telefonkosten : 496,07 DM
MAI 1995
Zu unserem Grillfest am 5. Mai kamen ca. 20 Leutchen, die sich bei diesmal herrlichem Wetter bis spät in die Nacht ganz gut unterhielten. Seit Anfang Mai scheint auch das Problem mit den Telefonleitungen behoben zu sein, insgesamt kann man wohl sagen, dass es mit der Box nach 3 Wochen harter Umbauarbeit langsam wieder aufwärts geht. Zum Usertreff am 12.5.1995 kamen dieses Mal ca. 25 Leute. Telefonkosten 235,60 DM
APRIL 1995
am 7.4. 1995 war wieder einmal ein Usertreff im Krauthof Ludwigsburg, diesmal waren ca. 30 Leute anwesend, etwas wenig, aber verständlich, wenn man bedenkt, daß am selben Tag die Box umgezogen ist und schon vorher etwas Verwirrung geherrscht hat. Leider haben wir von der Telekom auch eine tote ISDN-Leitung bekommen, die bis Ende April noch nicht repariert worden ist 8-( Der Umzug dauerte auch etwas länger als erwartet, am 26.4.95 ging nach tagelanger Arbeit endlich Binkley in Betrieb, womit Frontdoor und FMail als Performancebremse und Line-Killer endlich ausgedient haben. Somit dauert das Hochfahren der Lines nach einem User nun statt 4-5 Minuten nur noch 2-3 Sekunden ! Das Einsortieren der Mails läuft nun dank Squish fast unbemerkt im Hintergrund ab, während bisher das gesamte System fast stehenblieb, ausserdem stehen ab sofort ca. 200-300 MB an Mails zur Verfügung, was den meisten Bedürfnissen gerecht werden dürfte Telefonkosten : 374,64 DM Das neue Sysopteam besteht nun aus folgenden Personen : Thorsten Diercks, Jochen Drexel, Gabor Ivanyi, Rainer Schmied
Am 30.4.1995 wollten wir wieder einmal 42er-Grillfest veranstalten, aus Anlass des 2jährigen Box-Bestehens. Leider fiel dieses jedoch aufgrund schlechten Wetters aus, wurde aber am 5. Mai nachgeholt.
MÄRZ 1995
am 3.3. war wieder mal Stammtischzeit, auch diesmal im Krauthof in Ludwigsburg, mit fast 70 Leuten der bisher größte Andrang, wenn es so weitergeht, müssen wir wohl bald eine Halle mieten. Als schlechte Nachricht des Monats müssen wir hier Holgis Ankündigung eintragen, Mitte April aus dem Sysopteam auszuscheiden. Damit wird sich einiges ändern, die Box bleibt jedoch bestehen. Telefonkosten : 385,91 DM
FEBRUAR 1995
im Februar hat sich nicht viel erreignet, die Box lief etwas langsamer als bisher, da 2 Rechner für 8 Leitungen wohl doch etwas schwach sind, wenn man DOS-Software führt. Ansonsten lief alles seine geregelten Bahnen. Telefonkosten : ISDN DM 207,86, analog DM 150,45
JANUAR 1995
am ersten Januarwochenende, vom 7.1. bis 9.1. war die 42er-Box wegen Umbauarbeiten offline, wir haben auf den IBM-Lanserver 4.0 umgerüstet. Damit brauchen wir nur noch 2 anstatt 9 Rechner, was uns einiges an Stromkosten einsparen wird. Durch die Umstellung wird es wohl im Januar noch einige kleinere Probleme geben, insgesamt sind wir aber mit dem neuen System zufrieden. Durch neue Tosser-Software sind wir in der Lage, wieder neue Points aufzunehmen. Telefonkosten : ISDN 186,01 DM, analog 142,40 DM Beim Usertreff am 20.1.1995 im Krauthof Ludwigsburg gab es kleinere Probleme. Da der letzte Treff wohl zu spät angekündig wurde, kamen nur 32 Leute, deswegen bekamen wir diesesmal bei wiederum 25-30 angemeldeten Personen einen Raum mit 25 Plätzen. Leider war dieser Usertreff rechtzeitig angekündigt, so daß diesesmal 54 (!) Leute kamen, was etwas eng wurde, trotzdem war es auch diesesmal ganz lustig.
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DEZEMBER 1994
Anfang Dezember ist die Stromrechnung fällig : Zählerstand 46115kWh, d.h. ca. 3700kWh hat unsere Box dieses Jahr aus den Leitungen gelutscht oder in Worten : 1023,- DM für Strom. Alternativen zu unseren 9 Rechnern werden ins Auge gefasst, der Probebetrieb mit OS/2 Warp 3 und Lanserver 4.0 von IBM verläuft zufriedenstellend. Für Anfang Januar 1995 ist daher die Umstellung vorgesehen. An Stromkosten fallen für ISDN 271,34 DM und für analog 137,11 DM an.
NOVEMBER 1994
am 25.11.1994 findet wieder ein Usertreff statt, diesmal im Krauthof in Ludwigsburg/Hoheneck. Trotz allgemeinem Bedenkens, da gleichzeitig in Stuttgart die Hobbyelektronik stattfindet und die Wirtschaft nicht so gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, treffen sich immerhin 32 Leute. Die Bedienung ist gut, mit einem Nebenzimmer ist auch dafür gesorgt, dass wir niemanden stören und genug Platz haben, alles in allem sind die meisten begeistert, so dass der nächste Usertreff wohl wieder dort stattfinden wird. Seit Ende des Monats sind wir auch HUB im Radionetz (Netz des SDR/SWF) Telefonkosten ISDN : 241,67 DM, analog : 113,42 DM Was unsere Ausbaustufe angeht, sind wir seit November 1994 der größte HUB-Bereich im 246er-Netz. Und nach Ausfallzeit eine der stabilsten FIDO-Boxen 😉
OKTOBER 1994
Telefonkosten ISDN : 251,33 DM , analog : 123,08 DM alles in allen ein ruhiger Monat, das Boxleben dümpelt vor sich hin, der Usertreff 15.10.1994 zeigt allerdings, daß das Steakhaus Mignon in Ludwigsburg einfach zu klein ist, ausserdem ist die Atmosphäre dort nicht mehr so gut, wie am Anfang, was wohl vor allem an der ausgewechselten Bedienung liegt. Also muss ein neuer Platz her…
SEPTEMBER 1994 Was niemand mehr erwartet hat, wird wahr :
endlich gibt es ein neues exclusives Kleidungsstück : das 42er-T-Shirt in einer limitierten Auflage von nur 50 Stück. 10. September : heute schlägt das letzte Stündchen für RA, die Mailboxsoftware wird durch Proboard ersetzt. Das gibt zwar einige Probleme, aber letztendlich ueberwiegen die Vorteile doch deutlich. Immerhin hat es über einen Monat gedauert, bis die Software installiert war (wenn auch nur deswegen,weil sich niemand dazu aufraffen konnte). Mitte des Monats gibt es neue Modem:
ELSA Microlink mit 28.0kbps, für die ganz schnellen Analog-User. Und um weitere Anschaffungen zu würdigen, dürfen wir gleich darauf hinweisen, daß unser aller Horscht sich einen Manta zugelegt hat (Fuchsschwänze bitte per Sysopmail an Thorsten Diercks 😉 Mit 4 CD-Roms gibt es jetzt knapp 5GByte Files, hoffentlich reicht das bis Weihnachten. Am 27. September trifft sich der harte Kern auf dem Cannstatter Wasen Telefonkosten ISDN : 235,92, Analog 193,84
AUGUST 1994
geprägt von den Sommerferien ist im August nicht all zuviel los, allerdings treffen sich einige User in diesem Monat recht häufig in diversen Biergärten um über den Sinn des Daseins zu philosophieren 😉 Ende August geht uns die Kohle aus und nur durch aufmunternde Mails unserer User werden wir vom Abschalten der Box abgehalten Der Usertreff im August war zwar mit ca. 30 Leuten nicht schlecht besucht, allerdings hätte das ganze ein Grillfest werden sollen, das wegen Dauerregens leider kurzfristig ins Steakhaus nach Ludwigsburg verlegt werden musste. Für die Statistik sei noch anzumerken, dass diesen Monat die 6GByte-Download-Grenze bei den Online-Usern überschritten wurde. Nimmt man alle Anrufer zusammen, so dürfte sich eine durchschnittliche CPS-Rate von 1000bps ergeben, was dazu führt, daß diese 6GByte unsere Leitungen für ca. 1700 Stunden nur mit Online-Saugern belegt waren ! (das sind immerhin 70 Tage auf einer Leitung !) Dabei sind die Filerequests und Polls noch nicht eingeschlossen, die mindestens nochmal die gleiche Menge ausmachen. Telefonkosten ISDN : 221,20, Analog : 118,41
JULI 1994
am 2. Juli ist eine kleine Grillfete, die diesmal bei einem User (Alexander Strauß) stattfindet, bei bestem Wetter treffen sich dort ca. 30 Leute. Telefonkosten Juli : 325 DM. Bei Wolfie (Wolfgang Kocmich, Dope-Box) findet eine Grill-Fete statt, bei der mehr 42er-Leute da sind, als sonstige Personen. Diesen Monat wird eine neue Mailboxsoftware angeschafft (Proboard), die hoffentlich im AUGUST fertig installiert ist, Vorteile : – alle > 500 Nachrichtenbretter können online angeboten werden – beliebige Größe der MSG-Base, d.h. auch etwas ältere Mails sind noch verfügbar. – Unterstützung von Offline-Readern – bessere Sortierung von Mail- und Fileareas nach Themengebieten – Markieren von Dateien zum Download – und vieles mehr.
JUNI 1994
diesen Monat gibt es eine neue Analog- und eine neue ISDN-Leitung, so dass die 42er-Box ab sofort auf 8 Leitungen erreichbar ist. Bei den Points wird die Zahl von 60 erreicht. Telefonkosten im Juni : 362 DM. Diesen Monat ist die Betabox Wahlheim auf ISDN nicht erreichbar, dafür gibts am Monatsende satte 200MB an Files, die sich im Juni angesammelt haben.
MAI 1994
hineinzieht. Alle sind der Auffassung, dass man so etwas in nächster Zeit noch einmal machen sollte. Die Nachwirkungen dauern auch am 1. Mai noch an, den ganzen Tag sitzen ein paar besonders Kaputte im Badgarten in Ludwigsburg oder auf der Terasse und eliminieren die vom Fest übriggebliebenen Reste. Die Telefonkosten belaufen sich wieder auf knapp 400 Mark. Am Sonntag den 8. Mai gehts zur Nasenbärenjagd in die Wilhelma nach Stuttgart. Hierbei wird wieder mal deutlich, wie genau manche Leute Mails lesen, denn trotz genauer Beschreibung des Treffpunktes fehlen wieder ein paar Leute. Stammtisch ist am 27.Mai im Steakhaus Ludwigsburg, bei wiederum sehr guter Beteiligung wird hier bis spät in die Nacht gefachsimpelt.
APRIL 1994
Das Usertreff am 8.4 findet wieder mal im Steakhaus in Ludwigsburg statt, auch diesmal ist die Gaststätte reichlich- bis übervoll. Vielleicht sollten wir uns mal eine Halle mieten. Die Telekom bittet mit 400 Mark zur Kasse. Unsere Box wird in der Zeitschrift TeleComm auf der ersten Seite aufgeführt. Ein Dummuser sorgt für mächtig Wirbel, weil er mit geklauten Passwörtern diverse Flames verbreitet. Daraufhin muss der Zugang für Neuuser leider erheblich eingeschränkt werden. Am 30.4 organisieren wir ein Grillfest, anläßlich des 1jährigen Bestehens unserer Mailbox, mit 40 Leuten, die sich bei strahlendem Wetter am DRK-Heim in Klein-Ingersheim einfinden, wird es eine richtig gemütliche Party, die sich mit Grillen, Trinken, Babbeln und Pizzawerfen (H.S.) bis um 3 Uhr in den
MÄRZ 1994
Diesen Monat will die Telekom 500 Märker von uns. Wir haben 40 Points, für jede Leitung steht jetzt ein 386DX-33 zur Verfügung, desweiteren haben wir auf BOOT-ROMS umgestellt und eine Auto-BOOT-Software installiert, wollen wir hoffen, daß die Box in Zukunft stabil läuft 😉 Mit > 800 Fileechos und > 500 Nachrichtenechos sowie täglich ca. 20MB allen möglichen Kruschtes platzt die Box aus allen Nähten (komischerweise steigt die Auslastung schneller, als der technische Ausbau), derzeit wird diskutiert, wie es weitergehen soll, die eingesetzte Software mit 200 Echos für Files und Nachrichten ist hoffnungslos überlastet. Die Statistiken lesen sich inzwischen auch ganz nett : über 700 User haben wir jetzt, die online mehr als 3GByte gesaugt haben ! 17000 Online-Anrufe seit 1.Mai 1993. Seit März sind wir auch im Geldnetz vertreten, mal sehen, was da alles rüberkommt. Leider scheint in der Netzwerkverkabelung etwas nicht ganz in Ordnung zu sein, dauernde Kollisionen verlangsamen das Gesamtsystem erheblich, die Fehlersuche dauert an.
FEBRUAR 1994
wieder ist ein Monat vergangen, inzwischen haben wir fast 500 User, die Telefonkosten liegen bei knapp 400,-. Wir haben umgestellt auf Fido-light und sind ab sofort HUB Ludwigsburg mit der Nummer 2:246/1500. Mails gibt es jetzt von der CCWN. Die Pointzahl ist auf 35 angestiegen. Mit der neuen Anruferfolgeschaltung braucht man nur noch eine Nummer für die ersten 4 Leitungen. Thorsten Diercks hat es ermöglicht, dass wir die offizielle Distributionsbox für Terminate in Süddeutschland sind. Um die hohen Stromkosten zu senken und etwas Platz zu schaffen, wurden die 7 Herkules-Monitore und dazugehörige Tastaturen durch 2 Monitore, 2 Tastaturen und 2 Umschalter ersetzt, sieht gleich viel besser aus und braucht sogar weniger Strom 😉
JANUAR 1994
Neue Userlevel müssen eingeführt werden. Ab sofort gibt es neben den Standard-Usern noch fördernde User, die helfen sollen, die immensen Unkosten zu decken. Dass dies ein notwendiger Schritt war, zeigt die Telefonrechnung für Dezember, die fast 500,- beträgt. Dafür sind wir ab Januar Server im FileNet-BBR. Mitte Januar wird eine neue Leihgabe in Betrieb genommen, somit stehen ab sofort 5 analoge und 1 ISDN-Leitung zur Verfügung, um unsere User zu erfreuen. Dass dies notwendig ist, zeigt schon die Userzahl, die inzwischen auf 370 angestiegen ist.
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DEZEMBER 1993
Diesen Monat kann die ISDN-Line eingeweiht werden. Ende Dezember haben wir nun 2,2GByte Plattenkapazität, 4 Analogleitungen, 1 ISDN-Leitung, 200 User, 29 Points, sind HUB mit 8 Downlinks und sind somit weit über das selbstgesteckte Ziel hinausgeschossen. Am 10. Dezember ist wieder einmal Usertreff mit reger Beteiligung. Langsam steigen die Kosten für die Box in eine Höhe, so dass eine neue Finanzquelle aufgetan werden muss, da das Team 42 langsam überfordert wird.
NOVEMBER 1993
Nachdem die erträumten Ziele für Ende 1993 schon im Oktober 1993 erreicht sind, wird natürlich weitergeträumt, wie es weitergehen soll. Nachdem ich versuche, meine Träume durchzusetzen und damit von allen Schlaege bekomme, bekommt die Box im November eine zweite Gigabyteplatte als Leihgabe. Dass wir ISDN brauchen, um die Telefonkosten für die Beschaffung der Mails zu senken, wird immer deutlicher.
OKTOBER 1993
Die Telefonrechnung hat sich wieder beruhigt, waren anscheinend doch nur die Anschlusskosten, mit ca. 150,- kann man gut leben. Nachdem unser Uplink wie schon des Öfteren down war, diesmal für über eine Woche, entschliesst man sich, selber einen Hubbereich einzurichten, seither funktioniert alles einwandfrei. Der Stammtisch am 30. Oktober ist mit ca. 30 Leuten diesmal nicht so gut besucht, evtl. liegt es daran, dass wir diesmal eine Wirtschaft gewählt haben,die Verkehrstechnisch ungünstig liegt. Oder vielleicht, weil es ein Samstag war ? Na ja, man wird sehen.
SEPTEMBER 1993
Ein Monat, der viele Veränderungen brachte, die Ferien waren vorbei und die Auslastung der Box stieg immer weiter, die Filebase platzte aus allen Nähten, so daß man sich Mitte des Monats eine neue Festplatte für den Server zulegte, welche die traumhafte Kapazität von 1,2GByte hatte. Daß die zwei vorhandenen Leitungen überlastet sind, lässt das Team 42 nicht mehr ruhig schlafen, also einigt man sich, daß noch zwei weitere Leitungen vonnöten sind, welche die Telefonrechnung für September auf fast 350,- ansteigen lassen. Natürlich muss man jetzt auch mal einen Usertreff abhalten, wie es sich für eine gute Mailbox gehört. Leider zeigte sich, dass unsere Planung für 20 Personen etwas falsch war, mit über 50 Personen platzt das Steakhouse Mignon in Ludwigsburg am 9.9.93 aus allen Nähten.
AUGUST 1993
Als aussergewöhnliches Ereignis im August sollte die kirchliche Hochzeit von Katja und Holger Ankenbauer am 27. August 1993 angemerkt werden, von welcher sich das Sysopteam natürlich nicht fernhalten liess. Die rasanteFahrweise unseres Fahrers führte sogar trotz Stau dazu, daß wir gerade noch rechtzeitig in die Kirche fanden, allerdings führte diese Fahrweise auchzu seiner Absetzung als Fahrer für die Rückfahrt 😉 Bemerkenswert auch unser Anschluss an das EASYNET.
JULI 1993
Die Telefonkosten liegen noch unter 100,- sodass das Sysopteam noch ruhig schlafen kann. Trotz der Sommerferien wird die Auslastung immer größer, wieder vergehen viele schlaflose Nächte, in denen an der Box gefeilt wird. Ausserdem einigt man sich darauf, bei dem verwendeten Mailboxprogramm nicht unbedingt die neueste Version einsetzen zu müssen, nachdem Holgi die neueste Beta installiert hat und feststellen musste, dass selbige sehr auf Einsparung von Plattenplatz bedacht ist und dabei gleich die Userbase etwas komprimiert hat.
JUNI 1993
So steigt also am Samstag, dem 26. Juni die erste Grillfete der 42er-Box und trotz der bis dato geringen Userzahl von deutlich unter 100 sowie meiner genialen Wegbeschreibung, die dazu führte, daß aus dem Grillfest fast eine Schnitzeljagd geworden w„re, fanden sich über 30 Leute ein, um gemeinsam eine kleine Feier abzuhalten, die sich bis weit in den nächsten Tag hineinzog (anzumerken sei die grosse Operation Grillanzünden, morgens um 3, für ein gemeinsames Frühstück). Insgesamt steht fest: Sowas machen wir öfters 😉 Die Userzahl steigt immer schneller, auch Points gibts schon über 10, und der Anschluss an das Gamesnet und SF-NET führen im Ganzen zu einer Positive Entwicklung. Eine üble Sache gibt es im Fido : Nachdem einige Leute dort meinten, mit einem Putsch das ganze Netz umkrempeln zu müssen, spaltet sich das Netz wobei wir im Fido Classic bleiben, dem Teil des Fido, das auf demokratische Grundzüge beharrt.
MAI 1993
eine weitere Box im Raum Ludwigsburg. Daß die Box zu diesem Termin schon einwandfrei läuft, ist allerdings ein kleiner Traum, aber immerhin stabil genug, dass sie sich schnell herumspricht. Auch die Namensgebung hat lange gedauert, aber schließlich hat man sich auf -=42’er Box=- geeignet. (Für unwissende : im Kultroman Hitchhikers Guide to the galaxy ist 42 die Antwort auf die Frage des Universums, die 42er-Box soll die Antwort auf alle Boxen sein, ob sie es ist oder wird, muss die Zukunft entscheiden.) In unserem Fall ist 42 einfach die Antwort auf die Frage : Wie soll unsere Box heißen ? 😉
Die ersten Ausstattungen können sich durchaus sehen lassen :
Ein Server mit 2x 250MB Festplatte und zwei Arbeitsstationen, die die zwei Leitungen betreuen, mit denen die Box gestartet ist. Inzwischen träumt das Team 42 natürlich davon, daß aus der 42er-Box einmal eine richtig große Box wird. Für Ende 93 denkt man an 3 Leitungen, Anfang 94 vielleicht mal ISDN und eine Gigabyte-Platte wäre auch was nettes)
Die Resonanz auf die 42er-Box ist für den Anfang gar nicht übel, die User werden immer mehr, ein neuer Stern am Mailboxhimmel geht auf (hoffen wir, dass es keine Sternschnuppe wird). Natürlich will man die User auch kennenlernen, also braucht man ein Usertreff oder etwas Ähnliches…
APRIL 1993
vier Leute sich zusammenfinden, um eine eigene Box zu gründen, diese 4 sind (in alphabetischer Reihenfolge) :
von denen wir im folgenden nurmehr als Sysops bzw. TEAM 42 sprechen wollen. Zuerst muss natürlich ein Standort gefunden werden. Als solcher bietet sich das Arbeitszimmer von Holgi an, da dies zum einen der einzige Platz ist, der überhaupt zur Verfügung steht und zum anderen Ludwigsburg von den Telefonverbindungen am besten geeignet ist (Nahzone nach Stuttgart, etc.)
Testweise geht also im April 1993 eine Box ans Telefonnetz, die so vieles anders machen will, als andere Boxen. Der größte Unterschied zu bestehenden Boxen ist wohl, daß diese Box die einzige uns bekannte Box ist, die nicht einen Sysop hat, sondern deren gleich vier. So wird hier auch die Teamarbeit großgeschrieben, denn, daß so ein System von einem einzigen nicht verwaltet werden kann, ist von Anfang an klar.
Als weitere Team-Mitglieder gesellen sich unsere beiden Cosysops
Matthias Mertzky Joachim Woerner
hinzu, wobei wir in J.W. einen kompetenten Ansprechpartner in Sachen Bier und Kult gewonnen haben 😉
Nach vielen mühevollen Arbeitsstunden wird dann der Stichtag für den offiziellen Start auf den 1.Mai 1993 gesetzt, damit gibt es also ab
MÄRZ 1993
Einige aufrührerische User bereits vorhandener Boxen sind mit den bestehenden Verhältnissen unzufrieden und wollen wieder einmal alles ändern. Als Erstes versuchen sie, die Verhältnisse bei den von ihnen genutzten Boxen zu ändern, so sollen z.B. Fragen der User schneller bzw. überhaupt beantwortet, die Filebase besser gewartet werden und außerdem wäre es nicht schlecht, wenn IHRE Box nicht nur eine Box unter vielen wäre, sondern eine, von der man spricht.
Erste Bemühungen und Gespräche mit den betroffenen Systembetreibern verlaufen ganz zufriedenstellend, jedoch merken die Betroffenen bald, dass unüberbrückbare Gegensätze eine zukunftsträchtige Zusammenarbeit nicht zulassen und somit andere Überlegungen angestrengt werden müssen. Dies führt dazu, dass im (weiter im April)
(c) 1993,1994,1995 by Team 42
Anregungen und Verbesserungsvorschläge bitte an Jochen Drexel [Team 42]
Beim Umzug meiner Blog-Seiten von Typo3 auf WordPress habe ich einige Hundert Seiten gelöscht, teilweise veraltet, teilweise wegen DSGVO (Fotos mit Menschen) und teilweise, weil der Übertragunsaufwand einfach zu hoch war. Meine Homeserver-Sammlung im Lauf der Jahre war beachtlich, daher habe ich die Blog-Beiträge seit 2009 hier auf einer Seite zusammengefasst.
2009.5: Scaleo 2205
Homeserver mit 2GB RAM und 2TB Festplatten, aufgerüstet auf 12TB Betriebsystem: Microsoft Homeserver (basierend auf Windows Server 2003), 1GBit Netzwerk Das Teil war sehr gut. Microsoft Homeserver war so beliebt, dass Microsoft das System irgendwann eingestellt hat – kann ja nicht sein, dass man sowas auch in kleinen Firmen installiert und nicht die dicken Server kauft.
2009.10: SBS2003 Server
Als Microsoft-Partner gab es damals günstige Softwarepakete, daher lief im Keller ein Microsoft Small Business Server 2003 mit Exchange.
Dazu 3 DVB-S-Karten für den Sat-Empfang mit DVB-Viewer für TV-Aufnahmen im Netzwerk, Fritz!-Fax für Faxe und auch meine Wetterstation mit WS-Win lief darauf.
Damals schon lief meine Webseite www.bastel-bastel.de mit Virtualbox und Ubuntu 9.04 im Keller.
Einen Serverschrank gab es noch nicht, die Rechner standein einfach auf dem Boden.
Beide Kisten zusammen abgesichert mit einer Online-USV
2010: Eigenbau-Homeserver mit 17TB
Ersatzgerät für den Scaleo 2205: ein Eigenbau mit Intel Core2Duo E7500, 4x WD 1TB, 4x Samsung 1TB, 6x Samsung 1,5TB, Microsoft Homeserver im 19″ Servergehäuse.
11 Festplatten im Server, das war damals fast ein bisschen Overkill. 17TB war in 2010 schon eine ordentliche Menge Speicher. Damals habe ich aber auch viel für Kunden Super8 und VHS-Videos überspielt und konvertiert.
2010: SBS-Server 2008
Irgendwie war ich dauernd am Basteln, die Wetterseite hatte damals 30-40 Zugriffe pro Tag.
Im Herbst hatte ich einen neuen Server – mit Microsoft Small Business Server 2008. Intel Quadcore 9050, 12GB RAM, 8x1TB Festplatte am PCIe Raidcontroller und noch 4x 1,5TB, gesamt 15TB.
Das Netzwerk im Haus war schon durchgängig auf 1GBit ausgelegt
Daneben noch ein Homeserver zur Sicherung des SBS-Servers mit 8 TB auf 8 Festplatten, heute passt das locker auf eine Festplatte. Da bin ich oft im Keller gesessen und habe gebastelt.
Die Internetanbindung war 2010 in Ingersheim noch auf 3. Welt-Niveau. Da habe ich einige böse Leserbriefe in die Zeitung gesetzt und auch einen offenen Brief an den damaligen Ministerpräsidenten Öttinger geschrieben, nachdem die in allen Zeitungen ganzseitige Eigenlob-Anzeigen veröffentlicht hatten, was für ein tolles Hightech-Land Baden-Württemberg doch ist. Beantwortet wurde das leider nie.
Die Speed war bei 768kBit Downstream und 200kBit Upstream – Kilobit! Fernwartung bei Kunden war da nur eingeschränkt möglich, die Telefonkabel waren noch von 1964 – mit Papierummantelung!
Die Webseite lief weiter unter Virtualbox, allerdings bereits auf Version 9.10. Dazu ein virtuelles Windows XP für WS-Win (die Wetterstation für www.ingersheimwetter.de), dazu Heizungsüberwachung, Fax, Anrufbeantwortert und weitere Aufgaben. Die Wetterstation wurde auf eine WS550 von ELV aufgerüstet. Das gab bessere Wetterdaten.
Ende 2010 gab es ein Update für Hyper-V in Windows Server, damit lief dann auch Ubuntu stabil auf dem SBS-Server und ich konnte alles vom Homeserver auf den SBS-Server 2008 umziehen – eine Serverkiste weniger. Die Platten wurden aus Energiespargründen in USB-Kästen ausgelagert und nur bei Bedarf angeschlossen. So ganz stabil war das dann aber doch alles nicht, daher gab es schnell wieder etwas Neues…
2011.1 HP Microserver
Das war eine feine Kiste. Nur 300,- Euro, 4 Festplatteneinschübe und schön kompakt. Von Hyper-V bin ich wieder auf Virtualbox umgestiegen (Version 3.12), das lief recht gut und absturzfrei. Als Basis damals noch Windows, es gab schon Überlegungen, das Basissystem unter Linux laufen zu lassen. Ich habe es dann aber doch auf Server 2008R2 installiert. Heute läuft hier alles unter Linux. Mit 8GB RAM konnten leider nur maximal 3 virtuelle Maschinen sinnvoll laufen. Von diesen Kisten habe ich damals einige bei Kunden installiert.
2011.2 Fujitsu Microserver Primergy MX130Si
Irgendwie war das die Zeit der schnellen Serverwechsel. Windows Server 2008R2 als Basis, SBS2008 mit Exchange für Mails und 2 weitere virtuelle Maschinen. Ständig habe ich irgendetwas optimiert, verändert, verbesser, umgestellt. So richtig zufrieden war ich aber nie.
2011.11 Highspeed-Internet
Endlich gibt es in Ingersheim anständiges Internet. Allerdings nicht von der Telekom. Kabel-BW hat die Straße an die Zukunft angeschlossen. Ab sofort standen 50MBit down und 4MBit up zur Verfügung, 50x schneller als zuvor bei der Telekom. Da machte auch mein Webserver endlich Spass – mit www.ingersheimwetter.de und www.bastel-bastel.de
2012.1 – Raid5
Wieder etwas neues:
Ein HP ML330 als Schnäppchen gekauft und mächtig aufgerüstet: 72GByte RAM, Xeon E5645, Raid 5. Darauf liefen mehrere virtuelle Maschinen unter Windows Server 2008R2 mit Hyper-V: Windows SBS2011 mit Exchange, Win7 für meine Druckmaschine Roland VS-420, WinXp für die Wetterstation und Linux für die Webseite. Dazu DVBViewer als Videorecorder und der Server für die Logitech Squeeze-Box.
Dazu gab es einen feinen 19″-Rack und für die Datensicherung lief der Homeserver v1 auf dem HP Microserver N40L
2013 – Synology Diskstation
2013 fing so langsam der Abschied von Windows an. Eine Synology Diskstation DS1512+ zog in den Keller. Darauf lief als Mailserver Zarafa. Die Diskstation konnte für meinen Bedarf alles, was der SBS-Server konnte, lief aber deutlich stabiler. Die Wetterstation wurde durch ein Profigerät Davis Vantage Active Plus ersetzt und lief mit einem Micro-Rechner von Zotac mit Win7 und AMD E350. Die Zeit der dicken Serverkisten war damit Geschickte. Der Stromverbrauch sank deutlich. Der Webserver lief auf dem HP Microserver N40L unter Linux.
2015 – Diskstation DS1815+
Durch die Diskstations kam etwas Ruhe ins Gebastel. Die Diskstation 1512+ wurde in 2015 durch eine DS1815+ ersetzt: Platten aus der alten Kiste in die neue umstecken, neu starten, funktioniert.
Der Internetanschluss wurde auf 100MBit hochgerüstet (Upload 10Mbit). Die Telekom bot immer noch nicht mehr als 1Mbit an.
Wer ein Netzwerk hat, der braucht früher oder später auch einen Server.
In meinen bald 40 IT-Jahren habe ich schon viele Serversysteme gesehen, installiert und damit gearbeitet. Welches das erste System war, weiß ich nicht mehr. Novell-Server? Danach kamen Windows Server, von NT-Server über 2000 bis zu den aktuellsten Windows Server-Versionen. Natürlich auch Unix-Systeme. Auch Homeserver oder NAS gingen schon viele durch meine Hände. Aktuell verwende ich für unser Haus-Netz eine Synology Diskstation.
Als Backupserver verwende ich neben einer weiteren Diskstation seit einiger Zeit Open Media Vault. Das ist eine freie Software, mit der man in Null-Komma-Nix und zu Null-Komma-Nix Kosten einen Server installieren kann (die Kosten für Hardware kommen natürlich dazu, aber die Software ist extrem genügsam).
Für die meisten kleineren Netze kann man OMV bedenkenlos als zentralen Fileserver einsetzen. Basierend auf der Linux-Distribution DEBIAN ist das System extrem stabil. Ich hab das Backup-System wohl vor 106 Tagen installiert. Jedenfalls läuft es laut Screenshot seit 106 Tagen ohne irgendwelche Probleme (wenn Du das hier liest, sind es wohl noch ein paar Tage mehr). Probier das mal mit Windows!
Server-Hardware
Als Server-Hardware verwende ich einen Raspberry Pi 4 mit 4GB RAM
Für OpenMediaVault würden auch die älteren Modelle vollkommen ausreichen, allerdings hat erst das neueste Modell einen anständigen LAN-Anschluss und USB 3.0, vorher wurden LAN und USB über einen gemeinsamen Anschluss verwirklicht, was den Durchsatz gebremst hat.
Theoretisch könnte man auch ein kleines Board mit Intel- oder AMD-Prozessor verwenden, anstatt dem Raspberry Pi. Das wäre dann zwar deutlich weniger kompakt, aber man könnte dann ein kleines Gehäuse mit internen Festplatten verwenden und bei Bedarf auch eine 10GbE-Netzwerkkarte einbauen. Für meinen Backup-Server reicht der Raspberry Pi 4 aber vollkommen. Backup-Jobs werden mit bis zu 100MB/s übertragen, der Raspberry 4 reicht also, um 1GbE auszulasten, das 3er-Modell hatte hier deutlich weniger Durchsatz erreicht.
Für die Daten verwende ich externe 2,5″ USB 3.0-Festplatten, die hatte ich sowieso noch herumliegen und immer zur manuellen Sicherung eingesetzt.
Für Raspberry gibt es fertige Images, die man nur herunterladen und auf eine SD-Karte kopieren muss, so ein System ist in kürzester Zeit eingerichtet. Nicht mal einen Monitor benötigt man dafür – nur etwas Geduld, es dauert ein Weilchen, bis der Raspberry nach dem ersten Start im Netzwerk auftaucht. Karte in den Raspberry Pi, Stromversorgung und Netzwerk einstecken, warten. irgendwann kann man dann in der Netzwerkumgebung (z.B. im Router) ein neues Gerät erkennen und direkt mit dem Web-Browser darauf zugreifen und die Einrichtung starten. Mit vielen Anleitungen im Internet ist das ein Kinderspiel. Das erste Mal dauert vielleicht 30 Minuten, der 2. Server benötigt dann sicher keine 10 Minuten mehr.
Stromversorgung
Der Raspberry Pi ist recht anspruchsvoll in Sachen USB-Netzteil. Ausserdem müssen die USB-Festplatten noch mit versorgt werden. Für mehr als eine Platte sollte man auf jeden Fall einen USB-Hub mit aktiver Stromversorgung einsetzen, um den Raspberry nicht zu überlasten.
Das brachte mich eine einfache aber funktionale Lösung:
Für die Stromversorgung meines Servers verwende ich einen aktiven USB-Hub mit 7x USB3.0 (blau) und 4x USB für die Stromversorgung(rot), sowie einem 60W-Netzteil.
Der Raspberry Pi 4 ist einfach an einem der rot leuchtenden Anschlüsse angesteckt, diese dienen rein der Stromversorgung und haben keine Verbindung zum eigentlichen USB-HUB. Den USB-Hub habe ich dann an einen der USB-Anschlüsse des Raspberry angeschlossen und -tada- es stehen 7 USB3.0 mit ausreichend Stromversorgung für externe Geräte zur Verfügung. Eine einfache und elegante Lösung. Das funktioniert hervorragend. Diese USB-Hubs bekommt man im Internet in allen möglichen Ausprägungen, da sollte für jeden etwas dabei sein.
Netzwerk-Freigaben
Im OpenMediaVault habe ich einen Backup-Benutzer eingerichtet, den es sonst im Netzwerk nicht gibt. Das ist wichtig, damit bei einem Befall mit einem Verschlüsselungstrojaner nicht auch die Backups verschlüsselt werden. Wären die Freigaben für jeden Benutzer im Netz zugänglich, dann hätte ein Trojaner natürlich auch Zugriff darauf.
Wie man die Festplatten aufteilt und einrichtet, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Bei mir sieht das beispielsweise so aus:
1. Platte – Rsync Backup meiner Synology Diskstation mit der integrierten Backupfunktion auf die OMV-Backupkiste.
2. Platte – IMAGES meine virtuellen Maschinen werden in regelmäßigen Abständen auf diese Platte kopiert
3. Platte – Veeam Veeam ist eine Sicherungssoftware, die ich für Windows einsetze (geht auch für Linux), damit werden die Windows-Maschinen nochmal extra täglich gesichert)
4. Platte – Archiv Altes Zeug, das ich nicht mehr benötige, wird hier zwischengelagert und dann irgendwann gelöscht.
Das ist natürlich nur ein Teil meines Sicherungskonzepts. Die Diskstation wird auf eine andere Diskstation synchronisiert und es existieren noch weitere Sicherungen. Zusätzlich werden natürlich noch Offline-Sicherungen erstellt, die nicht mit einem Rechner verbunden sind. Vielleicht ist das auch schon Paranoia, aber meine privaten Daten reichen – bisher ohne Datenverlust! – bis 1995 zurück. Festplatten sind so billig, daran sollte man nicht sparen. Eine 5TB 2,5″-Festplatte bekommt man schon für 100,- Euro. Wenn einem das seine Daten nicht wert sind, dann haben die Daten keinen Wert.
Fazit
OpenMediaVault kann ich jedem nur ans Herz legen, der für zuhause einen kleinen Server einrichten will. Ob zentralen Fileserver oder Backupserver, OMV ist dafür bestens geeignet. Es ist kostenlos, sehr genügsam in Sachen Hardware und die Einrichtung geht problemlos auch für Laien. Kleiner Tipp: Wenn man den OMV als zentralen Fileserver einsetzt, dann benötigt man natürlich auch eine Backup-Lösung. Dafür gibt es direkt im System viele verschiedene Möglichkeiten, oder man installiert einfach noch so ein System für das Backup. Es gibt viele Möglichkeiten. Je nach Wichtigkeit der eigenen Daten sollte man diese nutzen. Besser mehrere, aber zumindest eine. RAID kann OpenMediaVault natürlich auch, aber RAID ist zwar was Feines, aber kein Backup.
Update
Mittlerweile läuft das System schon über 1 Jahr und ist immer noch auffällig unauffällig. Die Uptime, also die Zeit seit dem letzten Neustart, beträgt aktuell 306 Tage. Installiert ist die Version 5.6 Der Raspberry Pi läuft einfach. Ab und an spiele ich Updates von Open Media Vault auf und prüfe, ob es irgendwelche Meldungen gibt (Fehler oder ähnliches, aber bisher war nichts), ansonsten muss man nichts tun.
Hätte ich nicht meine Synology Diskstation DS 1819+ (mit 10GBit Netzwerkkarte), ich könnte mir gut vorstellen, einen zentralen Server mit OpenMediaVault zu nutzen. Mit einem kleinen, stromsparenden Prozessor, z.B. Intel Core i3 oder besser AMD Ryzen, kleines Servergehäuse und ein paar Platten, kann man mit OMV sehr stabile und effiziente Fileserver zusammenstellen. Zugegeben, die Benutzerverwaltung ist natürlich deutlich einfacher, als bei Microsoft Active Directory, aber bei 90% der Kleinfirmen mit 3-10 Arbeitsplätzen könnte man die verbreiteten Microsoft Windows Server problemlos durch OMV ersetzen. Die meisten Firmen verwenden ihre Server sowieso nur als Datenablage. Damit würde man einige Kosten sparen. Open Media Vault begnügt sich mit sehr einfacher Hardware, ist robust und einfach zu administrieren. Wenn ich da an diverse Update-Orgien unter Windows-Server zurückdenke, dann ist OMV für mich das eindeutig bessere System für kleine Dateiserver. Allerdings läuft natürlich keine Windows-Software auf dem System. Wer also beispielsweise einen SQL-Server oder ähnliches benötigt, muss wieder auf Windows Server zurückgreifen.
Für kleine Betriebe, die nur Buchhaltung machen, Rechnungen schreiben, oder ein paar Dokumente verwalten, könnte man mit OMV sogar ein kleines NAS (Network-Attached Storage) ersetzen. Da kommt es dann drauf an, was man persönlich bevorzugt. Ein fertiges NAS von Synology oder QNAP sind noch einfacher und werden – abgesehen von den Festplatten – fertig geliefert, bei OMV muss man sich erst etwas zusammenbasteln. Dafür ist man aber flexibler, kann die Hardware frei wählen und ist nicht an einen Hardwarehersteller gebunden.
Für ein Familien-NAS kann ich OMV auf Raspi-Basis empfehlen. Als Alternative zu USB-Festplatte am Router ist so ein Teil deutlich besser, vor allem schneller.
Für mich ist Open Media Vault auf einem Raspberry Pi das optimale Backup-System. Als Haupt-NAS setze ich seit Jahren Synology-Kisten ein. Für das Backup sind mir die Geräte aber zu teuer, da ist OMV besser. Vor allem kann ich das in 10 Minuten auf beliebiger Hardware selbst aufsetzen. Mal eben zum Test ein System auf einem alten PC oder einem Raspberry installiert, ist eine feine Sache.
Ich würde jedem, der Interesse an einem Netzwerkspeicher hat, einen Blick auf Open Media Vault empfehlen. Es kostet ja nichts, daher kann man außer der investierten Zeit nicht viel verlieren.
Natürlich gibt es zig andere ähnliche Systeme, wie z.B. FreeNAS oder die erwähnten NAS-Systeme von Synology, QNAP, Zyxel, Netgear und viele anderen. OpenMediaVault gefällt mir vor allem wegen der Schlichtheit, des geringen Ressourcenbedarfs und der Stabilität. Das Ding ist noch nicht ein einziges Mal abgestürzt.
Für ein Backup-System gefällt mir auch die Installation mit externen 2,5″-USB-Festplatten über einen USB-Hub. Die Geschwindigkeit muss hier nicht so hoch sein, wie bei einem Dateiserver, mit USB-Festplatten ist man aber deutlich flexibler. Ausserdem lagen die sowieso herum.
Für Backup-Zwecke habe ich einen Sicherungs-Benutzer eingerichtet, den es sonst im Netzwerk nicht gibt. Das kann Verschlüsselungstrojaner am Zugriff hindern, die unter Windows mit vollen Rechten auf alles zugreifen, was der befallene Windows-PC in Reichweite hat – auch ein NAS, falls der Benutzer darauf Zugriffsrechte besitzt.
Für jede Sicherung und jede Netzwerkfreigabe gibt es daher einen extra Backup-Benutzer, sonst hat niemand auf die Dateien Zugriff. Wenn also der fiktive User Hans sich einen Trojaner einfängt, der alles, inklusive des Netzwerkspeichers, verschlüsselt, dann ist auf dem OMV immer noch eine Kopie, auf die er keinen Zugriff hat. Natürlich muss man dann auch mehrere Versionen gespeichert haben, nicht dass man zufällig die letzte Sicherung mit der aktuellen, verschlüsselten Version, überschreibt. Und zusätzlich empfiehlt sich noch eine externe Sicherung, die nicht am PC oder Netzwerk angeschlossen ist. Beispielsweise mit einer USB-Festplatte, die nur zur Sicherung angeklemmt und nach der Sicherung sofort wieder entfernt wird – auch hier sollte man mindestens 2 Platten verwenden.
OMV kann man auch prima als kleinen FTP-Server einsetzen, oder als externes Backup-Gerät, das irgendwo anders steht. Damit kann man sich gegen Brand, Diebstahl und ähnliche Ereignisse schützen, bei denen nicht nur der eigene Server, sondern gleich auch das Backup im Haus verloren geht.
Runterladen kann man sich das System auf openmediavault.org.
OpenMediaVault basiert übigens auf Debian Linux, einem Linux-System, das auf höchste Stabilität ausgerichtet ist. Ideal ist das System für kleine Firmen, Familien-NAS oder als Backup-System. An die Hardware werden keine großen Ansprüche gestellt. Schon ein alter, ausgedienter PC reicht problemlos als Fileserver. Allerdings sollte man darauf achten, dass der Rechner nicht zu stromhungrig ist, denn als NAS läuft das Teil, abgesehen von möglichen Stromspareinstellungen, dauerhaft durch.
Stand 3.2021 Aktuell ist die Version 6, ich werde wohl ein Update riskieren und mir die neueste Version installieren. Aber vorher wird natürlich ein Backup erstellt 🙂
Im Februar 2020 habe ich fleissig meine Rechner durchgetauscht und aufgerüstet. Eine spannende Arbeit. Ein kleiner Bericht.
AMD Ryzen 9 3900x
Eigentlich sollte der Server im Keller ausgewechselt werden. Ein alter HP-Rechner mit Intel i7-Prozessor, 4 Kerne/ 8 Threads und 32GB RAM unter Ubuntu Linux. Das System war leider etwas zu schwach. Die Rechenleistung des i7 würde zwar reichen, aber für die vielen virtuellen Maschinen wären mehr Kerne von Vorteil. Die nötige Speicheraufrüstung wäre aber nur durch einen Austausch aller Module möglich. Daher entschied ich mich dafür, den Server-PC als Ganzes auszumustern, alternative Einsatzzwecke dafür habe ich genug. Neuer Server wird mein bisheriger Büro-PC mit AMD Ryzen 5 2600 und 64GB RAM. Der Prozessor ist zwar Tests aus dem Internet nach nur ca. 20% schneller als der i7, dafür hat er 6 Kerne / 12 Threads, also 50% mehr. Das wiegt bei virtuellen Maschinen schwer. Ausserdem sind bereits 64GB RAM verbaut.
Büro-PC
Den Büro-PC habe ich komplett neu zusammengebaut. AMD Ryzen 9 3900x mit 12 Kernen / 24 Threads, eine heftige Power-Maschine. Das ganze aufgebaut auf einem MS X570-A4 Pro Board und dazu 64GB RAM. Für die Daten habe ich eine Samsung 970EVO Plus M.2-SSD spendiert, als Grafikkarte habe ich eine alte Geforce 1070TI recycled. Da ich nur Büroarbeit erledige und nicht spiele, reicht die noch vollkommen. Zuerst hatte ich versehentlich die langsamere Geforce 1060 eingebaut, die man auf dem Foto sieht. Bei 2 herumliegenden Karten besteht leider die 50% Wahrscheinlichkeit, dass man die falsche einbaut. Das war aber schnell behoben. Der Zusammenbau ging flott von der Hand und Linux Ubuntu 19.3 war von USB-Stick bereits 5 Minuten nach dem ersten Booten komplett installiert. Das sollte man mal mit Windows 10 ausprobieren.
Die Kiste geht ab wie Schmidts Katze. Eine Hammer-Maschine, in der Systemüberwachung ist bald kein Platz mehr für die Prozessorkerne.
Thunderbird, Virtualbox und die übrigen Linux-Programme waren in kürzester Zeit installiert. Meine virtuelle Windows10-Maschine habe ich einfach vom alten Rechner auf den neuen kopiert. Wider Erwarten wollte Windows KEINE Neuregistrierung, sondern lief sofort in Virtualbox an, als hätte sich nichts geändert – nur war eben alles schneller, als auf dem Ryzen 5.
Für die Installation des Büro-PCs habe ich inklusive Zusammenbau und Einspielung aller Programme nur knapp eine Stunde benötigt. Da zahlt es sich aus, dass die Daten auf dem Server und nicht auf dem PC liegen und Windows in einer virtuellen Maschine liegt, die man einfach kopieren kann.
VM-Server
Weiter ging es mit dem VM-Server. (Server für die Virtuellen Maschinen (VM)) Auch hier ging die Installation recht flott. 2 neue M.2 SSD-Laufwerke Samsung SSD 970EVO+ mit je 1 TB habe ich eingebaut, das reicht aktuell für 6 virtuelle Maschinen.
Nachdem das Grundsystem lief, habe ich die virtuellen Maschinen auf dem alten PC nacheinander abgeschalten und auf den neuen Server überspielt. Zuerst die 2 virtuellen Windows 10 – Maschinen für meine Drucksysteme. Virtuelle Systeme sind einfach was Feines. Einfach auf einen anderen PC kopieren und neu starten. Fertig. Trotz Wechsel von i7 auf AMD Ryzen 5 gab es keine Probleme.
Gute Belüftung ist wichtig!
Nach den Windows-Maschinen wollte ich die Linux-VM für meine Webseite (www.bastel-bastel.de) auf den neuen PC kopieren und kam auf die dumme Idee, das Ding im laufenden Betrieb zu kopieren. Eigentlich sollte ich es besser wissen, offene Datenbanken kann und darf man nicht einfach kopieren, das macht Probleme. Manchmal denkt man aber nicht richtig nach. Die Virtuelle Maschine (VM) war schnell kopiert und ich konnte ohne Unterbrechung die Webseite auf dem neuen PC weiterbetreiben. Na ja, kurz darauf stürzte die Webseite ab. In den nächsten 2 Stunden gab es 4 Abstürze, irgendwann war dann keine Verbindung zwischen WordPress (der Webseiten-Software) und der Datenbank mehr möglich. Und da ist mir wieder eingefallen, was ich eigentlich vorher schon hätte wissen müssen: Kopiere keine geöffneten Datenbanken, das führt zu Inkonsistenzen. Nachdem ich meine eigene Dummheit erkannt und die geschlossene VM nochmal kopiert hatte, lief dann auch die Webseite wieder stabil. Seither gab es auch keine weiteren Probleme.
Damit liefen auf dem neuen Server 4 virtuelle Maschinen: 2x Windows 10 für meine Drucksysteme, 1x Windows 7 für diverse Zwecke und 1x Linux Ubuntu für meine Webseite. Alles war deutlich schneller, als auf meinem alten Server. Ich war zufrieden.
Kleinzeug
2 Dinge liefen aber noch nicht, der Radioaktivitätssensor und meine Solaranlage. Für beide war die zugehörige Software in der virtuellen Windows 7-Maschine installiert. Die Sensoren waren via USB angeschlossen und wurden von Linux an Windows durchgereicht, allerdings im Keller. Ich kam aber auf die Idee, das Netzwerk auf 10GBit hochzurüsten und daher sollte der Server zukünftig im Büro stehen. Sonst hätte ich 3 Switches austauschen müssen, so reichte einer. Die Lösung war ein Silex DS-510 USB-Device-Server. Das Teil hat 2 USB-Ports und einen LAN-Anschluss. Mit den passenden Treibern kann man die an USB angeschlossenen Geräte im Netzwerk verteilen. Kurz bestellt und eingebaut und alles lief auf Anhieb. Dabei liegen da durchaus Fallstricke, die Verbindungsstrecke ist nicht trivial: Radioaktivitätssensor bzw. SMA 5000TL Wechselrichter mit uralter Seriell-Schnittstelle (RS-232!), eingesteckt an einen Seriell-USB-Adapter. Die beiden USB-Adapter in den Silex DS-5100 USB-Device-Server und ab ins LAN. Auf dem Linux-Server in der virtuellen Maschine ein Windows 7 mit Treibern für den USB-Server, dort werden mit der Software für den USB-Seriell-Adapter 2 virtuelle serielle Schnittstellen zur Verfügung gestellt und darauf greifen 2 uralte Programme zu. Aber alles läuft soweit problemlos.
10GbE – 10GBit LAN – Netzwerk in einer neuen Dimension!
100MBit gibt es schon seit Jahrzehnten, 1GBit gefühlt auch schon ewig. Seit mindestens 15 Jahren setze ich hier schon 1GBit-Netzwerk ein. Seither haben sich die Computer rapide weiterentwickelt. Nur das Netzwerk ist bei 1GBit stehengeblieben. Damit sind im Idealfall um die 120 MByte pro Sekunde übertragbar, in der Regel liegen die Übertragungswerte bei 100MByte bis hinab zu 30MByte pro Sekunde, je nachdem was sonst noch im Netzwerk läuft. Zum Vergleich: Das Umkopieren der virtuellen Maschinen von M.2-SSD auf M.2-SSD lief mit 1.600MByte/s. Einzelne Festplatten bringen zwar kaum mehr, als ein 1-Gigabit-LAN verarbeiten kann, aber schon ein kleines RAID im Server oder gar SSD werden durch 1GBit/s-LAN ausgebremst. Neue WLAN-Standards liegen in der Theorie auch schon über 1GBit/s. Es wird also Zeit für 10GBit-LAN. Leidersind die benötigten Komponenten noch sauteuer und nicht besonders weit verbreitet. Zudem sind die benötigten Switches auf den gewerblichen Einsatz in Serverschränken ausgerichet und erzeugen eine heftige Geräuschkulisse.
Netgear MS510TX 10-Port Multi-Gigabit/10G Switch
Nach langer Suche und viel Überlegung, habe ich mich für den Netgear MS510TX entschieden. Der hat zwar auch einen Lüfter, der ist aber in meinem Büro kaum zu hören. Der Switch hat 2x 10G-Anschluss, davon 1x direkt für Kupferkabel und einmal für SFP+. Dazu noch 2x Ports mit 1G/2,5G/5G und 2 Ports 1G/2,5G, also Zwischenstufen zu 10G. Der Switch soll erst mal Erfahrungswerte erzeugen. Es muss ja nicht alles mit 10GBit angeschlossen werden,
SFP+ ist ein Steckplatz, an dem man Adapter anschliesst. Da gibt es Glasfaser oder Kupfer-Adapter.
Ich habe mich direkt für ein passendes 3m-Kabel 10Gtek SFP+ mit festen Adaptern auf beiden Seiten entschieden, da der VM-Server direkt neben dem Switch steht, passt das.
Der Switch arbeitet unauffällig und recht leise. Für den Anfang sollte der reichen. Der Rest des Netzwerks läuft weiterhin mit 1G.
Netzwerk-Karten-Spiel
Die verfügbaren bezahlbaren Netzwerkkarten kann man an 3 Fingern abzählen. Ich habe 3 Stück Asus XG-C100 mit Aquantia AQtion AQC107-Chipsatz (noch nie gehört) bestellt, 2x mit Kupfer für die normalen, „alten“ Anschlüsse und einmal mit SFP+ für dieses spezielle Kabel. Da kamen natürlich zuerst mal 3 Stück mit RJ45-Anschluss, das hat die Sache um 2 Tage verzögert, die Ersatzlieferung hat dann aber gepasst. Die Karten wurden eingebaut und auch direkt von Linux erkannt. Alles lief schön, bis ich die virtuellen Windows-Maschinen getestet habe. Die sind laufend abgestürzt und haben teilweise den Netzwerkanschluss der Linux-Maschine so weit gestört, dass ich neu Booten musste. Das war ziemlich frustig. Wenn es mal lief, dann lag die Übertragung bei lächerlichen 20-300Kilobyte/s.
Darauf habe ich mir die 10Gtek 10GBe-Karte mit Intel Chipsatz bestellt. Der Chipsatz ist schon etwas älter, aber leider wird er von Linux nicht direkt unterstützt. Der Treiber musste erst kompiliert werden, das hat leider nicht funktioniert. Laut Datenblatt werden Linux Kernel 2 und 3 unterstützt, das ist uraltes Zeug. Im Web habe ich einige Beiträge gefunden, die dieselben Probleme hatten, nur gab es keine Lösungen. Anscheinend benötigt man einen speziellen Kernel, der stand bei meinem Linux Mint 19.3 aber nicht zur Verfügung. Ausserdem wollte ich nicht das ganze System nur wegen der Netzwerkkarte verbieten. Also weg mit der Karte. Unter Windows wäre es vielleicht einfacher gewesen. Aber wer will das schon.
Zurück zu den Asus-Karten. Virtualbox hat leider nur wenig virtuelle Netzwerkkarten zur Auswahl und nur die Intel-Karte funktioniert überhaupt. Also habe ich alle Einstellungen Stück für Stück durchprobiert. Trial and Error. Tatsächlich – nachdem ich die Verbindungsgeschwindigkeit fix auf 1000MBit Duplex gestellt und die Puffer für Senden und Empfangen auf 512 verdoppelt hatte, liefen die virtuellen Maschinen absturzfrei. Die angezeigte 1000Mbit sind dabei egal, es ist ja nur eine virtuelle Schnittstelle.
Seither läuft alles mit vollen 10GBit, das macht richtig Spass!
Naja, alles ist übertrieben – der Büro-PC und der Server für die virtuellen Maschinen. Immerhin ist das Netzwerk hier spürbar schneller.
Als Datenserver verwende ich eine Synology DS918+, die kann leider nur 1GbE, da warte ich dringend auf ein Nachfolgegerät. Alternativen wie Eigenbau oder andere Anbieter wären mit sehr viel Arbeit verbunden, das will ich mir nicht antun. Größere Synology-Geräte sind zu groß und zu teuer. Bis dahin sind die Arbeitsdateien auf den VM-Server ausgelagert. Umständlich aber schnell. Als Zwischenlösung OK. Das Überwiegende Netz läuft natürlich noch auf 1GbE, das ist für die meisten Anwendungen schnell genug, es soll ja auch nur zur Übung sein. Nach und Nach kommen dann weitere schnelle Geräte dazu.
Noch mehr Virtualisierung
Alter Wetter-PC
Der neue VM-Server stand also im Büro und daneben mein (uralter) Wetter-PC mit AMD E-350. Das Ding läuft seit Jahren problemlos für meine Wetterstation. Sollte man an einem funktionierenden System etwas ändern? Eigentlich nicht. Andererseits: 35W im Dauerbetrieb läppern sich. Also auf zur Virtualisierung: Veeam-Backup angeworfen, Sicherung auf meine Raspberry-Backupkiste mit Open-Media-Vault, dann eine virtuelle Maschine erzeugt und das Backup zurückgespielt – naja, versucht. Für das Restore wird ein rudimentäres Windows gestartet und damit haben wir das Treiberproblem mit den zu kleinen Puffern. Das lässt sich hier aber nicht ändern. Abhilfe: Bastel-PC mit 1GbE, Virtualbox gestartet, Virtuelle Maschine erzeugt und dann diese Maschine auf den VM-Server kopiert. Umständlich über 3 Ecken, aber es ging. Maschine gestartet und „Windows ist nicht aktiviert, vielleicht sind Sie einer Softwarefälschung zum Opfer gefallen…“ – Hilfe, ich bin ein Opfer! Naja, nur ein Opfer von Microsoft. Den Wechsel vom PC in die virtuelle Maschine mag Windows einfach nicht. Einfach neu aktivieren? Geht nicht, anscheinend sind die Aktivierungsserver abgeschalten, Win7 wird ja nicht mehr unterstützt. Also die Aktivierungshotline angerufen und den gefühlt Tausendstelligen Code eingetippt. Schlappe 10 Minuten dauert sowas, der Telefoncomputer spricht gefühlt deutlich langsamer als früher. Bin ich froh, dass Windows hier nur noch für Nischenanwendungen läuft.
Die Aktivierung lief problemlos, dann die Wetterstation an USB angesteckt und zum Einstellungsmenü zur Portweitergabe an das virtuelle Windows, wie ich es früher schon gemacht hatte: Kein Gerät gefunden – Ooops?!
Nach kurzem Pulsrasen und etwas längerer Prüfung hat sich dann die Lösung gefunden. Linux hat für den USB-Adapter bereits einen Treiber im Lieferumfang. Es handelt sich auch hier eigentlich um einen Seriell-Anschluss mit Seriell-USB-Adapter. Statt USB steht hier also eine Serielle Schnittstelle zur Verfügung. Das ist natürlich fein, spart es doch einen Windows-Treiber. Also Seriell der Wetterstation durch USB-Seriell-Adapter an den USB-Port des PC, von Linux wieder von USB auf Seriell umgewandelt ergibt einen Port auf /tty/USB0 Den kann man dann an das virtuelle Windows weiterleiten und dort wurde es als COM4 wie gewohnt von meiner Wetter-Software erkannt. Perfekt. Seither läuft die Wetterstation für www.ingersheimwetter.de in einer virtuellen Maschine und spart die 35W, die bisher für den extra PC benötigt wurden.
Damit laufen auf dem VM-Server jetzt 5 virtuelle Maschinen. Die erste Woche ohne Absturz ist vorbei, ich hoffe, das bleibt so.