Kategorie: 3D-Druck

Erfahrungen mit meinem 3D-Drucker

Kugellautsprecher – selbst gebaut!

Kugellautsprecher - selbst gebaut!

Vor kurzem habe ich mir für unser Heimkino ein Paar Grundig Audiorama 4000 Kugellautsprecher gekauft.
Von den Kugeln bin ich rundum begeistert.
Die Teile sehen gut aus, bringen eine gute Performance und sind genauso alt wie ich.
Für den modernen Sound wollte ich auf Dolby Atmos und Auro aufrüsten.
Dafür müssen weitere Deckenlautsprecher her.
Das Design soll irgendwie zu meinem Retro-Kino passen und eine Anlehnung an die alten Grundig-Kugellautsprecher schien mir da passend.
Ich habe lange gesucht, aber nichts gefunden, was mir gefallen hat.

Also habe ich mir einfach selbst ein paar Lautsprecher gebastelt – mit 3D-Druck, viel Lack und Geduld.
Hier präsentiere ich Euch einen kleinen Baubericht zu meinen Heimkino-Surround-Kugellautsprechern.

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3D Druckobjekte – Quellennachweis

Ja liebe Besucher von www.bastel-bastel.de, ich drucke gerne in 3D.

Die meisten Dinge sind selbst erdacht, selbst gebastelt und alles meins.
Einige Objekte sind aber auch aus dem Internet.
Nicht geklaut – nein, die kann man hochoffiziell dort herunterladen.
Frei und ohne Hintergedanken.

Die meisten wollen dafür nur eine Quellen-Nennung, spenden darf man aber auch.
Die Lizenzen sind vielfältig.
Hier gibt es eine Auflistung der Objekte, die von mir gedruckt wurden und deren Fotos ich auf dieser, meiner Webseite veröffentlicht habe.
Ich mache mir keines der Objekte zu eigen, das nicht von mir ist.
Alle Rechte an den jeweiligen Druckobjekten bleiben bei den genannten Designern.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung standen alle Objekte unter CC – Creative Commons zur freien Verwendung.

Achtung: Ich verwende alle Drucksachen ausschliesslich zum Eigenbedarf.
Weder drucke ich für Dritte, noch gebe ich Druckdateien weiter.
Wer etwas haben will, kann sich auf den genannten Druckseiten einen Druckdienstleister suchen, wer die Druckdateien möchte, kann einfach dem jeweiligen Link folgen.

Ich übernehme keine Haftung für den Inhalt hinter den genannten Links!

Die Auflistung erfolgt in der Reihenfolge, wie ich sie im Blog eingebaut habe.

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3D-Druck: Projekt Heimkinolampe

3D-Druck: Projekt Heimkinolampe
Selbst gedruckte Lampe fürs Heimkino

Für mein Heimkino bin ich schon lange auf der Suche nach einem Design.
Soll es Starwars sein? Nemos Nautilus? Die Firefly ist auch nett. Raumschiff Enterprise wäre cool.
Aber da sind Holzelemente aus Buche, die integriert werden müssen und es soll ja auch ein eigener Look sein. Sehr schwierig.
Überhaupt, so ein fertiges Design aus einem Film, das passt irgendwie auch nicht.
Ein wildes Durcheinander habe ich schon. Was fehlt, ist ein fertiges Konzept!
Seit Jahren überlege ich bereits, wie die Beleuchtung aussehen soll.
Verschiedene Designs gefallen mir, passen aber nicht zusammen.
Also muss etwas selbst Entworfenes her.
Bei Thingiverse.com, einer Webseite mit Tausenden 3D-Druckvorlagen, bin ich alle Lampenmodelle mehrfach durchgegangen. Ein paar waren interessant, aber etwas, das man direkt übernehmen konnte, war nicht dabei.
Also habe ich mich daran gemacht, meinen eigenen Entwurf zu gestalten…

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3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

Nachdem mein erstes Projekt mit dem Luftfilter-Adapter so hervorragend geklappt hat, habe ich natürlich gleich einen weiteren Versuch gestartet.

Projekt diesmal:

Eine Abdeckung für die Absaugöffnung meiner Meltem Raumbelüftung.

Für mein Büro verwende ich eine Raumbelüftung von Meltem. Dabei wird in einem Raum die frische Luft eingesaugt und über einen anderen Raum verbrauchte Luft abgesaugt. Die Räume sind offen miteinander verbunden und in der Lüftungsanlage wird über einen Kreuzwärmetauscher Wärmeenergie zurückgewonnen.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter
3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter
Lüftungs-Abdeckung

Das funktioniert in der Praxis sehr gut.

Was mich aber schon immer etwas irritiert hat, war die Tatsache, dass die Original-Abdeckung für die Absaugöffnung vorne geschlossen ist. Das heißt, mit dem Deckel gibt es nur einen umlaufenden, ca. 5 mm breiten Spalt, über den die Abluft abgesaugt wird. Das ist meiner Meinung nach etwas wenig.
Vielleicht soll der Deckel verhindern, dass im Raum ein Luftzug entsteht. Direkt aus dem Raum angesaugte Luft könnte zu einem Luftzug vor der Absaugöffnung führen und in Wohnräumen unangenehm sein. Bei den in modernen Häusern verbauten Lüftungsanlagen sind zwar auch Deckel auf den Absaug-Öffnungen, aber die Luft wird immer von vorne angesaugt, nicht seitlich an der Tapete vorbei.

Die seitliche Anströmung führt dazu, dass die Tapete um die Öffnung durch die Abluft recht schnell schmutzig wird. Das gefällt mir nicht.
Ich habe die Lüftung daher recht lange ohne Abdeckung betrieben. Das sieht aber hässlich aus. Eine Lösung muss her. Und dafür ist der 3D-Druck bestens geeignet.

Lüfterabdeckung im 3D-Druck

Zuerst muss man von der Originalabdeckung die Maße abnehmen. Dafür eignet sich am besten ein Messschieber. Millimeter reichen hier, 1/10mm braucht es nicht unbedingt.
Ich habe einen elektronischen Messschieber verwendet, den kann man einfacher ablesen. Aber im Prinzip sollte es ein 5,- Euro – Teil aus dem Baumarkt tun. Zur Not auch ein Lineal oder Meterstab, die Genauigkeit sollte im Millimeter-Bereich liegen.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter
Bild: alte Abdeckung links, neue, selbst gedruckte Abdeckung rechts

Die neue Abdeckung soll etwas größer werden, ich habe sie auf 14x14cm geplant. Für die Aufnahme an der Wand habe ich die Zapfen vom Original abgemessen und etwas länger nachgebaut, damit kann die Abdeckung etwas weiter von der Wand abstehen.

Das 2. Projekt ist eigentlich nicht viel schwieriger, als das erste (Lüfteradapter für Raumluftfilter), aber ich habe gleich ein paar zusätzliche Funktionen von FreeCAD ausprobiert.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

Zuerst also wieder FreeCAD gestartet, einen Basiskörper als Rechteck konstruiert, mit 14×14 cm Kantenlänge und 3 mm Dicke.
Das ist die Grundform für den Deckel der Absaugöffnung.
Als Nächstes die Zapfen für die Wandbefestigung genau abgemessen und auf das eigene Modell übertragen. Hier habe ich gleich eine neue Funktion ausprobiert. Da die Zapfen sehr filigran sind, habe ich unten in der Verbindung zur Basisplatte eine Abschrägung als Verstärkung eingebaut. Das stützt den Zapfen am Übergangspunkt.
Für die Öffnungen im Lüftungsgitter habe ich mir Abmessungen überlegt, die mir als Passend erschienen und dann habe ich davon 2 nebeneinander gezeichnet. Die beiden Rechtecke dann in der 3D-Ansicht wieder als Vertiefung ausgeführt, damit sind schon mal 2 durchgehende Lüftungsöffnungen in der Platte.
Man könnte jetzt natürlich jede Öffnung einzeln zeichnen, aber wenn man einen Computer hat, dann lässt man den so etwas machen. Das geht schneller und einfacher.

Die Funktion in FreeCad dazu heisst „Erzeugung eines Linearen Musters“. Damit kann man beliebig viele Kopien eines Objektes anfertigen. Für mein Lüftungsgitter haben mir 11 Wiederholungen am besten gefallen. 2 Öffnungen nebeneinander x11 gibt 22 Luftschlitze.
Ich habe die Öffnungen auf 2 Bereiche verteilt, um mittig einen festen Steg stehen zu lassen, durchgehende Öffnungen wären natürlich auch möglich, das mindert aber die Stabilität der Platte deutlich.
Im fertigen Design fand ich dann die Ränder zu groß, daher habe ich seitlich zwischen den Zapfen noch jeweils eine Öffnung eingefügt.
Fertig ist die Abdeckung.

Verschönerung

Damit der Deckel schöner aussieht, habe ich dann noch ein paar Optimierungen eingebaut. Die wären nicht nötig, aber erstens wollte ich noch ein wenig mit FreeCad experimentieren und zweitens sollte es ja perfekt ausssehen.
Daher habe ich die Ecken der Platte noch zusätzlich abgerundet. Auch die umlaufenden Kanten sind ganz leicht gerundet.

Druck und gut!

Danach gespeichert, exportiert und in Ultimaker Cura für den Anycubic i3 Mega aufbereitet.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

Als Filament habe ich transparentes PETG verwendet. Durch die Struktur der Füllung ist das Material später NICHT transparent, sondern sieht eher nach Milchglas aus, gefällt mir aber ganz gut.
Durch die Abdeckung sieht man den Filter und kann gut erkennen, wenn dieser dunkel wird und ausgewechselt werden muss.
Statt dem Originalfilter, den man in kleinen 10x10cm für teures Geld bekommt, habe ich eine Filtermatte mit 1m² gekauft und schneide mir davon passende Stücke heraus. Das sollte fast ewig ausreichen.

Funktionell gibt es an der neuen Abdeckung nichts auszusetzen, mir gefällt das Teil deutlich besser, als die Originalabdeckung. Im Nachhinein hätte ich wohl die Lüftungsöffnungen eher quer drucken sollen. Das ist aber nur ein optisches Problem und hat nichts mit der Funktion zu tun. Vielleicht hätte man unten noch eine kleine Nase nach hinten einbauen sollen, die die Filterwatte hält. Aber es funktioniert auch so ganz gut. Bisher hält alles.

Man sieht hier auch schön, dass man mit 3D-Druckern durchaus auch praktische Dinge drucken kann, nicht nur Spielzeug.

Es hat jedenfalls Spass gemacht, weitere Druckobjekte werden folgen.



3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Wie vermutlich fast jeder Besitzer eines 3D-Druckers, habe ich Anfangs eigentlich nur fertige Objekte aus dem Internet gedruckt, vor allem von thingiverse.com.

Irgendwann wird das aber langweilig und eigentlich will man ja was Eigenes drucken. Vor dem Druck steht aber die größte Hürde: Die Konstruktion.

Für mein erstes Projekt habe ich ein ganze einfaches Objekt gefunden, das dennoch für mich sehr viel Nutzen bringt:

Einen Lüfter-Adapter für einen Raumluftfilter

Bevor man ein 3-D-Objekt drucken kann, muss man es erst einmal erstellen. Dazu benötigt man eine Software.
Zum Glück gibt es die Software recht günstig und teilweise sogar gratis.
Beispielsweise Fusion 360, Tinkercad oder ähnliche.

Ich bevorzuge aber lokale Anwendungen und habe gewisse Vorbehalte gegen CLOUD-Lösungen. Meine Wahl fiel daher auf FreeCAD.

Freecad ist eine kostenlose Software und läuft bei mir perfekt unter Linux Mint. Der Funktionsumfang erschlägt einen am Anfang.
Nachdem ich erst einmal nichts auf die Reihe gebracht habe, bin ich auf Empfehlung zu Tinkercad gewechselt. Damit kann man aber nur „malen“, richtiges Zeichnen funktioniert damit nicht. Daher bin ich schnell wieder zurück zu FreeCAD.
Nachdem ich einige Tutorials angeschaut habe, bin ich dann tiefer in das Programm eingestiegen.
Für den Anfang sollte man sich ein einfaches Objekt konstruieren.
Ich habe dafür ein Tutorial gewählt, das meinem Zielobjekt von den benötigten Arbeitsschritten recht nahe kam. Dann habe ich angefangen zu konstruieren. Nach 2 Stunden war ich fertig.
Als ich das Objekt spaßeshalber noch einmal konstruiert habe, war ich in 5 Minuten fertig. Aller Anfang ist schwer.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Mein erstes 3D-Objekt

Bei mir arbeiten mehrere Druckmaschinen, das gibt Papierstaub und auch Ausdünstungen von sogenannten VOC (das sind Lösemitteldämpfe, nicht unbedingt gesund).
Ich habe eine Belüftungsanlage und nebenbei mit einigen Raumlüftern experimentiert. Die Dinger sind alle laut und teuer. Am besten gefiel mir der Xioami Air Purifier. Davon habe ich mir auch gleich ein Modell gekauft. Den Rundfilter halte ich für sehr praktisch. Das Gerät ist aber wie alle anderen Luftreiniger nicht ganz billig. App-Steuerung, WLAN-Anbindung und so einen Quatsch benötige ich nicht.
Die Alternative war ganz einfach:

Man nimmt diesen Rundfilter aus dem Xioami Air Purifer und bastelt sich einen Lüfter obendrauf. Fertig ist ein perfekter Raumluftfilter.

Passende Lüfter habe ich genug im Keller, zu Weihnachten gab es aber eine Aktion mit 5 Lüftern Arctic F14 – 140mm zum Preis von 11,- Euro.
Vielleicht ein Preisfehler? Jedenfalls habe ich zugeschlagen.

Fehlt nur noch ein passender Adapter. Und damit mein erstes eigenes 3D-Objekt.

Konstruiert in FreeCAD

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Für einfache Objekte reicht ein Meterstab oder Lineal, besser ist aber ein Meßschieber. Zuerst muss man nämlich die benötigten Maße bestimmen.
Der Luftfilter des Xioami Air Purifiers hat einen Durchmesser von 200mm. Daher habe ich einfach zuerst einen Kreis mit 204mm Durchmesser in FreeCAD gezeichnet, die 4mm Überstand sind wichtig!

Kurz überlegt und entschieden, dass der Deckel 15mm mit dem Filter überlappen soll. Daher die Dicke des Kreisobjekts auf 17mm gesetzt.

Damit habe ich einen Kreiskörper, der den Filter auf jeder Seite um 2mm überlappt. Nächster Schritt: einen weiteren Kreiskörper mit 200mm und 15mm als Vertiefung aus dem ersten Körper ausgespart.
2mm Rand bleiben stehen. Damit haben wir einen Deckel für den Lüfter.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Jetzt einfach noch den Lüfter abmessen – die Öffnung des Lüfters ist 135mm im Durchmesser. Also noch einen Körper erstellt mit 135mm x 17mm und wieder als „Vertiefung“ eingesetzt. damit wird der erste Körper in der Mitte komplett entfernt. Es bleibt ein Körper mit 204mm Durchmesser stehen, mit 2 umlaufendem Rand und 2mm Bodenfläche, in der in der Mitte ein 135mm Loch ausgespart ist.

Letzter Schritt: Die 4 Bohrlöcher abmessen und einzeichnen, auch wieder als Vertiefungen und mit 5mm Durchmesser, passend zu den Lüfterschrauben.

Sieht doch ganz gut aus. Das ganze als STL exportiert und in Cura wieder importiert.
Cura ist ein sogenannter Slicer, eine Software, die aus meiner Konstruktionsdatei eine Druckdatei erstellt. Dabei wird das Objekt in Schichten (Slices) zerlegt, der 3D-Drucker druckt ja Schicht für Schicht übereinander.

Cura hat meine Datei ohne Beanstandung bearbeitet und für meinen 3D-Drucker aufbereitet. Jetzt kommt der spannende Teil: der Druck mit meinem Anycubic i3 Mega 3D-Drucker.

Unheimlich spannend ist das vor allem deshalb, weil der 3D-Druck so langsam ist. Mein erstes Objekt ging dann mit 204mm Durchmesser auch gleich an die Grenze des Machbaren, der Drucker kann bis 210x210mm drucken.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Nach 4 Stunden konnte ich dann das fertige Objekt entnehmen. Es hat auf Anhieb perfekt gepasst. Mit leichtem Druck ließ sich der Deckel auf den Filter stecken und die Passung war so genau, dass man den Filter am gedruckten Deckel anheben konnte. Das war besser, als erwartet.

Damit der Lüfter dicht anliegt, habe ich noch dünne Schaumstoffstreifen aufgeklebt. Danach den Lüfter mit den beiliegenden Schrauben vorsichtig angeschraubt.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Beim Anschrauben muss man auf die Blasrichtung des Lüfters achten, dafür sind auf dem Lüfter immer Pfeile angebracht, die sind aber oft schwer zu erkennen. Bei diesem Projekt soll die Luft unten seitlich in den Filter eingesaugt und nach oben ausgeblasen werden.

Für die Stromversorgung habe ich einfach ein altes 12V-Netzteil verwendet. Davon habe ich noch eine ganze Kiste voll im Keller.

Man kann alternativ natürlich auch 7V-Netzteile verwenden oder eine Lüftersteuerung, damit der Lüfter leiser läuft. Da kann man noch viel optimieren. Mir reicht ein einfacher Lüfter.
Gedruckt habe ich das Objekt mit PETG, das ist haltbarer und stabiler als PLA. Zwar ist es etwas schwieriger zu drucken, gefällt mir aber insgesamt einfach besser.

Materialkosten: 2,50 Euro für den Lüfter, 2,50 Euro für Druck und Druckmaterial, Netzteil gratis aus der Schrottkiste.
Gesamt also um die 5,- Euro. Da kann man nicht meckern.
Der Filter kostet natürlich extra. Die einfachen Modelle sind ab 20,- Euro erhältlich, die besseren mit Aktivkohle kosten um die 35,- Euro.

Serienproduktion

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger


Mit 3 Filtern riecht man beim Betrieb meiner Maschinen nichts mehr.
So gefällt mir das.

Ich habe auch gleich einen Filter in den Vorratsraum im Keller gestellt.
Eigentlich wollte ich Staub und Pilzsporen einsammeln.
Das Haus ist alt, der Keller kämpft mit Luftfeuchte um 60%, da muss man aufpassen, dass nichts schimmelt.

Luftentfeuchter kosten Strom, Lüften ist aufwändig. Der Filter war als zusätzliche Maßnahme gedacht.
Interessanterweise ist die Luftfeuchte auf 50% gefallen, seit der Lüfter im Raum steht. Ich vermute, dass die Luftbewegung einen Luftaustausch mit dem Treppenhaus erzeugt und damit Feuchtigkeit abtransportiert wird.
Mittlerweile habe ich 4 Luftreiniger gedruckt, alle funktionieren perfekt.

Die Filter gibt es in Grün, Blau und Lila, je nachdem, welche Filterstufe man benötigt. Die Lila Filter haben sogar noch eine antibakterielle Beschichtung und töten Viren und Bakterien ab.
So einen stelle ich dann auch noch ins Schlafzimmer.
Die Lüfter haben weniger als 2W Leistungsaufnahme, das lässt sich verkraften.
Die verwendeten Arctic F14 140mm-Lüfer haben einen Luftstrom von 126m³/h. Mit dem vorgebauten Filter natürlich deutlich weniger. Aber wenn noch 50m³/h übrig bleiben, dann reicht das für viele Anwendungen. Ein Raum sollte min 1x pro Stunde umgewälzt werden. Für Produktionsräume habe ich im Internet Angaben von 5x gefunden.
Mein Produktionsraum hat knapp 30qm, bei 2,3m Höhe wären das ungefähr 70m³.
Die benötigte Mindest-Umwälzung wäre damit 70m³/h, optimal 350m³/h.
Mit 3 selbst gebauten Raum-Reinigern liege ich irgendwo zwischen 150m³ und 200m³, also ganz passabel. Zusätzlich arbeitet ja auch noch meine Absauganlage, die die Raumluft über einen Wärmetauscher durch Aussenluft ersetzt.
Wenn die Drucker gearbeitet haben, dann hat man das bisher nach einiger Zeit deutlich riechen können. Die Hersteller behaupten zwar, das sei alles ungiftig, aber so ganz vertraue ich dieser Aussage nicht. Seit die 3 Raumreiniger laufen, ist kein Geruch mehr feststellbar.

Der Lüfteradapter ist problemlos in FreeCAD konstruierbar.
Auf Wunsch stelle ich aber gerne die Dateien zur Verfügung, falls jemand selbst so einen Adapter drucken möchte.

Das erste Projekt ist damit erfolgreich abgeschlossen.
Weitere Projekte folgen natürlich bald.

Update:

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Ich bin auf Arctic P14 Lüfter gewechselt. Die sind besser für den Betrieb mit Filtern geeignet.
Interessant: nach 3 Tagen Betrieb sieht man an der Außenseite des Filters Staub, bei den F14-Lüftern ist der Luftdurchsatz schwächer, da sieht man auch nach 3 Wochen keinen Staub am Filter. Mit P14 hat man also nicht nur einen Luftfilter für Feinstaub, sondern auch gleich einen „Staubsauger“.
Falls jemand noch andere Lüfter empfehlen kann/will, bin ich für weitere Vorschläge offen.

Mich stören die Lüfter im Büro optisch nicht, aber wenn man die Dinger verstecken will, dann kann man einfach einen Gitter-Papiermülleimer von Ikea nehmen. Entweder einfach reinstellen oder den Mülleimer umdrehen, Loch in den Boden schneiden und schon hat man einen stylischen Lüfter 🙂
Früher gab es die Papierkörbe bei Ikea auch in rund, aktuell konnte ich nur einen eckigen finden. Das sieht in Natura aber garnicht so durchscheinend aus, wie auf dem Foto.
Auf dem Foto sieht man die Version im Test mit 2 Lüftern. Mit einem Lüfter passt der Filter perfekt in den Ikea-Papierkorb. Man könnte sich sogar oben noch eine Abdeckung basteln.
Dafür ist mein aktueller 3D-Drucker aber leider zu klein.

Filterparade

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger
Xiaomi Air Purifier Filter in Grün, Blau, Lila und Schwarz

Der Vollständigkeit halber, habe ich hier mal alle Filter zusammengestellt, die es aktuell für den Xioami Air Purifier gibt. Die Teile sind von den Abmessungen identisch und unterscheiden sich nur in der Filterleistung.
Blau = Originalversion, der erste Filter für die Luftreiniger. Mit Aktivkohle-Filter
Grün = Enhanced Version mit verstärktem Filter und Aktivkohle-Schicht
Lila = Antibakterielle Version. Hat zusätzlich noch eine Beschichtung, die Viren und Bakterien abtöten soll.
Grau = mit integriertem Hepa-Filter, wobei ich hier nicht ganz sicher bin, was der Unterschied zu den anderen Filtern ist.
(Der graue ist ganz neu und noch eingetütet. Man soll die erst auspacken, wenn man sie verwendet)
Welchen Filter man verwendet, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wichtig: es gibt auch Fake-Filter, nachgebaute Filter von Drittanbietern. Also aufpassen, ich hatte einen nachgebauten Filter erwischt. Der war als Original angeboten, war aber mangelhaft (seitlich am Rand war der Filter nicht ganz dicht, mein selbstgedruckter Adapter passte auch nicht, weil der Filter etwas dicker war)
Im Zweifelsfall sind die Originale am Besten. Es gibt immer wieder Aktionen, daher auf Schnäppchen warten und zuschlagen, wenn die Originale günstig sind.

Für alle Luftfilter-Selberbastler

Die Druckdatei habe ich bei Thingiverse eingestellt:
https://www.thingiverse.com/thing:4156705

Viel Spass beim Nachbasteln
Würde mich auch über Feedback freuen.

Hilft das Ding gegen Corona / Covid-19, Influenza und anderes Zeug?

Leider muss man in 2020 an solche Dinge denken.
Sicher helfen die Luftfilter nicht gegen eine Ansteckung. Aber generell filtern die Geräte Schadstoffe aus der Luft und die Lila Version soll auch gegen Viren helfen! Wenn die Ansteckung tatsächlich über die Luft erfolgt, dann kann ein Filter immerhin ein bisschen zusätzlichen Schutz bieten.

Leider gibt es zu diesem Thema viele widersprüchlichen Informationen und Halbwahrheiten im Netz. Angeblich benötigt man einen Hepa-Filter der Klasse H13 oder 14, da Viren kleiner als 1µm sind.
Xioami wirbt mit einer guten Filterleistung bis 0,3µm schon beim grünen Filter.
Der graue Filter oder gar der Lila haben eine noch höhere Filterleistung.
Da ich die Dinger sowieso im Büro stehen habe, hoffe ich, dass die Filter auch ein paar Viren aus der Luft filtern können. Im Wohnzimmer steht der Original Xioami Air Purifier, im Schlafzimmer eine selbstgebastelte Version mit Lila Filter.
Ob es was nutzt? Gegen Pollen, Hausstaub, Staubmilben und sonstiges lästiges Zeug auf jeden Fall. Gegen Viren und Bakterien? Keine Ahnung. Der Hersteller behauptet es.


Schaden kann es jedenfalls nicht.

Update 12.2020 – es funktioniert!

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Nach Weihnachten ist das Büro geschlossen, Zeit zum Putzen und aufräumen.
Im Packraum – da, wo ich meine Ware verpacke, stand seit 6 Monaten ein selbstgebastelter Raumluftreiniger mit Xiaomi-Filter.
Durch die Kartonage und Papiere fällt sehr viel Staub an. Der Luftfilter wird hier mit 2x 14cm-Lüfter (übereinander) betrieben. Ganz offensichtlich funktioniert das Teil wunderbar, es wurde extrem viel Staub angesaugt.

Zur besseren Visualisierung habe ich mit dem Staubsauger senkrecht über den Filter eine Linie abgesaugt.

Je nach Raum gibt es verschiedene Anforderungen an die Luftfilter. Im Packraum soll eigentlich nur der Staub eingesaugt werden. Das funktioniert super. Hier kann man die Filter problemlos absaugen und dann nochmal verwenden.
In anderen Räumen werden allerdings Aktivkohle-Filter gegen Ausdünstungen der Drucker (VOC – flüchtige Organische Stoffe) benötigt. Die Aktivkohle verbraucht sich mit der Zeit, da bringt Absaugen nichts.
Im Hobbyraum ist es dann eher Grobstaub, durch Sägen, schleifen und sonstige Basteleien. Da tut es auch ein gebrauchter Filter.

Daher werde ich die Filter zuerst im Druckerraum einsetzen, danach absaugen und im Packraum und dann nochmal absaugen und in der Werkstatt einsetzen. Danach werden die Filter entsorgt.

Für den Druckerraum gibt es mittlerweile etwas neues – mit viel Aktivkohle. Aber das gibt einen extra Beitrag 🙂

3D-Drucker: Anycubic i3 Mega

3D-Drucker: Anycubic i3 Mega

Mein Creality CR-10 3D-Drucker war ein feines Teil.
Vor allem der vergleichsweise große Druckraum hat mir gefallen.
Allerdings hatte das Gerät auch ein paar Nachteile, die mich teilweise ziemlich genervt haben. Durch die Größe und die wackelige Führung war der Druck oft etwas unsauber. Besonders nervig war aber das Druckbett. Dauernd musste man nachjustieren und trotzdem klappte es oft nicht mit der Haftung.

Ganz anders der Anycubic i3 Mega.
Nachdem mir das Gerät empfohlen worden war und ich ein paar Testdrucke davon gesehen hatte, habe ich mir den Drucker einfach bestellt. Wirklich teuer sind die Geräte ja nicht. Für den Anycubic i3 Mega habe ich nur 230,- Euro bezahlt.

Nachteil gegenüber dem Creality CR-10: deutlich kleinerer Druckraum.
Ansonsten ist das Gerät in allen Belangen einfach nur besser.
Die Drucke sind um einiges feiner. Die Führungen laufen besser und die Ultrabase ist (fast) perfekt. Einmal ganz am Anfang nivelliert, seither läuft der Drucker. In über einem Jahr gab es noch keine Druckjobs, bei denen irgendwelche Haftungsprobleme aufgetreten sind.

3D-Drucker: Anycubic i3 Mega

Nach dem Abkühlen des Drucks lassen sich die Objekte einfach von der Druckplatte herunternehmen. Die Konstruktion des Anycubic i3 Mega ist sehr stabil, da wackelt nichts.

Mittlerweile habe ich den Creality CR-10 verkauft und drucke nur noch mit dem Anycubic i3 Mega:
Drucker einschalten, Druckjob starten, kurz schauen, ob der Druck sauber startet und dann nach ein paar Stunden (3D-Drucke dauern leider immer ziemlich lange) kann man das Druckobjekt vom Drucker nehmen.
Anfangs habe ich nur PLA gedruckt, da der Drucker offiziell nicht für PETG freigegeben ist. Irgendwann habe ich es dann aber doch gewagt und kann sagen, dass das Gerät einwandfrei mit PETG funktioniert.
PETG ist deutlich temperaturstabiler als PLA, witterungsbeständiger und sehr UV-beständig.
Es eignet sich daher deutlich besser für Objekte im Außenbereich. Außerdem ist es angeblich lebensmittelecht. Geschirr möchte ich damit zwar nicht drucken, aber diese Eigenschaft könnte für manche Anwendungen durchaus interessant sein.

Angeschlossen ist der Anycubic i3 Mega über USB an einen Raspberry Pi Model 3B, auf dem Octoprint läuft. Das Zusammenspiel funktioniert perfekt.
PETG drucke ich mit 228°C, Druckbett auf 70°C
Das muss aber bei jedem Drucker und bei jedem Filament einzeln eingestellt werden, da gibt es leider ziemliche Schwankungen im Material und bei den Sensoren.

Das größte bisher gedruckte Objekt hatte einen Durchmesser von 202mm, da kommt der Drucker schon nah an seine Grenzen. Die üblicherweise von mir verwendeten Skirt-Linien konnten dabei nicht mehr verwendet werden. Die maximale Druckgröße des Anycubic i3 Mega liegt bei 210x210x205mm.

Wenn man den großen Bauraum des Creality CR-10 nicht benötigt, würde ich auf jeden Fall den Anycubic i3 Mega vorziehen. Das Gerät ist viel zuverlässiger beim Druck, die Druckqualität ist deutlich besser und vor allem die Haftung auf dem Druckbett funktioniert einfach.

Ich hatte für den Creality CR-10 noch eine Ultrabase gekauft, die gibt es auch mit 30x30cm. Damit funktioniert auch der CR-10 recht gut. Aber insgesamt ist der Anycubic i3 Mega einfach zuverlässiger und macht einfach das, was er soll: Drucken.
Beim Creality CR-10 lag das Verhältnis zwischen Wartung und Druck ungefähr bei 50:50, beim Anycubic i3 Mega gab es seit der Inbetriebnahme mit dem ersten Leveln des Druckbetts keinerlei Wartungsbedarf – mit Ausnahme von gelegentlichen Filament-Wechseln.

Man kann mit 3D-Druckern basteln oder einfach nur damit drucken.
Ich bevorzuge das Drucken, daher ist für meine Zwecke der i3 Mega einfach das besser geeignete Gerät.

Nachdem ich Anfangs überwiegend fertige Objekte von Thingiverse.com und anderen Webseiten gedruckt habe, arbeite ich mich mittlerweile in die Erstellung eigener Drucksachen ein. Dazu gibt es natürlich einen weiteren Blogbeitrag auf www.bastel-bastel.de

3D-Drucker – Teil6: Druckjobs für den Nachwuchs

3D-Drucker - Teil6: Druckjobs für den Nachwuchs
So ein 3D-Drucker ist ja ein tolles Gerät. Vor allem wenn man Nachwuchs im Grundschulalter hat.
 
Da tauchen dann schnell Wünsche auf was man so alles drucken könnte. Speziell vor Halloween könnte man wohl 3 Drucker gleichzeitig auslasten.
Passende Vorlagen findet man im Web, z.B. bei thingiverse.com in Hülle und Fülle.
Zuerst sind kleine Spass-Schocker im Druck, eine kleine Spinnenfamilie. Was man damit alles anfangen könnte – dem Nachbarn in den Briefkasten, an Kunden in den Briefumschlag, der Frau aufs Kopfkissen. 🙂
3D-Drucker - Teil6: Druckjobs für den Nachwuchs
Für Spezialeffekte gibt es natürlich auch besondere Filamente für den 3D-Druck.
Die Spinnen in weiß gedruckt sehen auf der Monstera ja ganz nett aus.
3D-Drucker - Teil6: Druckjobs für den Nachwuchs
(die Pflanze heisst tatsächlich so, passt ja zu Halloween – Monstera / Fensterblatt)
Aber erst wenn man das Licht ausmacht gibt es einen besonders coolen Effekt – das Filament ist nämlich luminiszierend!
Es leuchtet also nach, besonders toll wenn man es mit Schwarzlicht anstrahlt.
Die kleinen Spinnen lassen sich prima mit Nylonfäden unsichtbar aufhängen, z.B. vor der Haustür.
Auf die Klingel kommt eine Riesenspinne.
Ich halte von Halloween nichts und dieses nervige Klingeln und gierige Betteln nervt doch ziemlich. Wenn es doch wenigstens etwas originell wäre. Aber hier in Deutschland wurde anscheinend nur der „Klingeln und kassieren“-Teil des Brauchs übernommen.
3D-Drucker - Teil6: Druckjobs für den Nachwuchs
Nach der Riesenspinne gibt es dann noch ein paar Skelette, Totenköpfe und sonstige lustige Dinge.
Leuchtende und im Wind wackelnde Skelette sehen sicher auch recht lustig aus.  Ein Totenkopf als Lampe steht auch noch auf der Liste. Eine „Skull lamp“ im Voronoi Style (Gittermodelle mit viel Hohlraum, das gibt bei Beleuchtung nette Effekte).
Der Druck erfolgt mit PET-G, das gefällt mir deutlich besser als PLA, es ist stabiler und angeblich sogar lebensmittelecht (wobei es da sicher auch auf der Herkunft des Materials ankommt).
Vielleicht drucke ich ja auch noch einen Kürbis. Die Dinger sind aber im Original nicht teuer und der Druck in Originalgröße dauert doch recht lange. Vielleicht gibt es dann nur ein paar lustige „Extensions“ für den Kürbis. Mal sehen.
Gedruckt wird mit meinem Creality CR-10 mit PET-G auf Ikea-Spiegel. Zur besseren Haftung ist das Druckbett mit Transferflolie beklebt (aus dem Werbetechnik-Bereich – wird sonst zum Übertragen von geplotteten Objekten verwendet)

3D-Drucker – Teil5: Drucksache!

3D-Drucker - Teil5: Drucksache!
Seit Teil 4  meines Blog-Beitrags zum Creality 3D-Drucker CR-10 sind schon wieder 2 Monate vergangen.
Ich bin überrascht wie oft die 4 Beiträge bisher aufgerufen wurden – und mittlerweile werde ich sogar gefragt wann es weitergeht. Daher will ich mal loslegen 🙂
 
Geduld3D-Drucker - Teil5: Drucksache!
Das Wichtigste was ich in den letzten Wochen zum 3D-Druck gelernt habe ist Geduld!
Ohne Geduld geht garnichts, denn 3D-Drucker sind vor allem eins – langsam.
Selbst kleinste Druckobjekte rechnet man eher in Stunden denn in Minuten.
Aber wenn man sich die Zeit nimmt und in Ruhe arbeitet, dann kommen auch tolle Dinge zustande.
Mein kleiner Lord Vader hat jetzt endlich ein Lichtschwert bekommen.
Damit ist er jetzt im Dschungel unterwegs und kämpft mit wilden Wassermelonen.
 
Material
Darth ist mit schwarzem PLA gedruckt, dem einfachsten Material und ideal für Einsteiger. Allerdings auch das am wenigsten haltbare.
Da die Temperaturbeständigkeit nicht besonders hoch ist sollten Objekte aus PLA nicht unbedingt im Freien eingesetzt werden. Meine aus PLA gedruckten Stäbe für eine Drahthalterung hat es mit der Zeit alle verbogen.
Das ist natürlich nicht so toll. Da ist man stolz etwas sinnvolles gedruckt zu haben und nach ein paar Wochen ist das Zeug schon wieder defekt. Denn lange bevor das Material schmilzt wird es weich. Und dann ist die Belastbarkeit nur noch minimal. Wirkt dann noch eine mechanische Belastung (Zug durch den Draht), dann verbiegt sich das Objekt eben. Die Drahthalter sind nicht kaputt, sie sehen aus wie frisch gedruckt, nur eben jetzt nicht mehr gerade sondern krumm.
ABS wäre eine Alternative, Aber dafür ist ein geschlossenes Gehäuse nötig und das Zeug stinkt beim Verarbeiten.
Daher habe ich auf PETG umgestellt.
PETG vereint die Vorteile von PLA und ABS:
Es ist relativ einfach zu verarbeiten, fast wie PLA. Aber es hat eine höhere Temperaturbeständigkeit fast wie ABS.
Man benötigt kein Gehäuse, es stinkt nicht beim Drucken, das Material ist ungiftig, angeblich sogar lebensmittelecht (wohl abhängig vom Hersteller). Insofern derzeit mein Lieblingsmaterial.
Allerdings neigt das Material vermehrt zum Stringing, d.h. Fadenbildung beim Druck. (Wenn man druckt und dann der Druckkopf ohne Materialvorschub zum nächsten Druckpunkt fährt bilden sich vermehrt feine Fäden.) Die lassen sich aber später relativ problemlos entfernen.
Da ich zum Anfang einiges PLA gekauft habe (man braucht ja verschiedene Farben) wird das natürlich verdruckt. Aber ansonsten ist PETG mein aktuelles Lieblings-Material.
Das Laserschwert ist dann auch aus PETG gedruckt – Graues PETG für den Griff und rotes, teiltransparentes Material für die Spitze.
3D-Drucker - Teil5: Drucksache!
Den kleinen Vader habe ich übrigens auf Thingiverse.com gefunden, genauso wie diese hübsche kleine Schildkröte die sogar federnde Beine hat.
Und diese Beine haben es in sich – irgendwie laufen die Viecher dauernd davon. Ich musste schon mehrere nachdrucken weil die nach Besuchen von Freunden verschwunden waren (natürlich mit meiner Zustimmung 🙂
 
Tja und dann gibt es ja noch Wood-PLA, Stone-PLA und sonstige exotischen Materialien. Aber alles zu seiner Zeit.
 
 
Druckeinstellung
Überhaupt die Druckeinstellung ist ein schwieriges Thema.
Einfach Werte aus dem Internet übernehmen geht leider nicht, denn Materialien verschiedener Hersteller, selbst verschiedene Lieferungen desselben Herstellers haben unterschiedliche Druckeigenschaften. Und nicht zu vergessen die Toleranz der Geräte. Hat der Temperatursensor nur eine Genauigkeit von +/- 5%, dann bringen Importierte Einstellungen gleich garnichts wenn schon 2-3°C Temperaturänderung deutliche Änderungen im Druckbild bewirken.
Beispiel: Ich drucke PETG mit 238°C mit 0.12mm Layer Height, Wall-Speed 20mm/s, Infill-Speed 40mm/s. Das funktioniert sehr gut.
Im Web habe ich zum gleichen Material andere Einstellungen gefunden. Aber schon 240°C funktionieren bei meiner Maschine nicht mehr richtig. 2°C entscheiden zwischen gutem und schlechtem Druck. Bei 240°C sind aber 5% Toleranz schon 12°C Unterschied zwischen 2 Maschinen! Daher kann man die Angaben anderer Anwender nur als groben Richtwert nehmen und muss sein Gerät und sein Material individuell einmessen.
Wenn man dann seine Einstellung hat und beispielsweise die Layer-Dicke ändern will damit das Gerät schneller druckt (dickere Schicht = schnellerer Druck, dünnere Schicht  = saubererer Druck) oder man ändert die Druckgeschwindigkeit, dann kann man gleich wieder von vorne anfangen.
Denn mehr Materialvorschub heisst anderes Schmelzverhalten, wenn schneller gedruckt wird muss die Düse mehr heizen, also höhere Temperatur. Zu heiss darf es aber auch nicht werden, sonst tropft es, zieht Fäden oder im schlimmsten Fall verbrennt das Material und verstopft die Düse. Da heisst es gleich wieder ausprobieren.
Hat man seine Einstellungen mal gefunden, dann sollte man diese am besten aufschreiben.
Eine optimale Einstellung ist wichtig:
zu geringe Temperatur: die Schichten verbinden sich nicht richtig, das Objekt wird brüchig. Es gibt Aussetzer im Druck weil nicht genug Material nachkommt, d.h. im Druck entstehen Löcher und unschöne Oberflächen.
zu hohe Temperatur: gedruckte Objekte verbiegen sich bevor sie abkühlen, insbesondere bei freitragenden Objekten wie überdruckten Öffnungen, da hängen dann einzelne Materialfäden durch, das sieht häßlich aus und ist auch sonst nicht so gut. Ausserdem kann es zu Tropfen- und Fadenbildung kommen.
 
Druckbett – die erste Schicht ist entscheidend.
3D-Drucker - Teil5: Drucksache!
Für das Gelingen des Drucks ist die erste Schicht die Wchtigste.
Denn ohne guten Halt kann sich das Objekt beim Druck vom Träger lösen, verschieben oder umkippen und damit den Druck zunichte machen. Ganz ärgerlich ist das wenn es erst nach mehreren Stunden Druck passiert.
Im Internet gibt es jede Menge Vorschläge und Ideen für die optimale Haftung.
Beim Creality CR-10 wird eine Glasplatte mit 30x30cm mitgeliefert die leider oft in sich verbogen ist.
Aber auch sonst hält so ein Druckbett nicht ewig. Daher sollte man sich also rechtzeitig Ersatz besorgen.
Nach vielen oft ziemlich frustigen Versuchen hier ein Tipp von mir (der so sonst noch nirgends zu finden ist, aber zumindest bei meiner Maschine hervorragend funktioniert):
Man nehme Ikea-Spiegel 30x30cm, aktuell kosten 4 Stück 6,99 Euro. (ok, der Tipp ist bekannt)
Den Spiegel beklebt man aber mit Transfer-Tape für Beschriftungen (das ist neu und von mir!)
Im Web kursieren viele Tipps zu Maler-Krepp und vor allem zu sündhaft teurem blauen Klebeband.
Fahrzeugbeschriftungen werden meistens geplottet. Und um die geschnittenen Buchstaben auf das Zielobjekt zu transferieren nimmt man Transfer-Tape. Das ist im Prinzip nichts anderes als das besagte Maler-Tape. Nur eben viel billiger und ganz wichtig: es ist in 30cm Breite erhältlich! Man muss also nicht das Druckbett in 5cm-Streifen abkleben sondern kann den ganzen Spiegel am Stück abdecken.. Mein Tape ist das Gronal Rapid Transfertape. Das gibts beim Werbetechniker des Vertrauens. Sollte Bedarf bestehen kann ich das auch in meinen Shop unter www.drucker-onkel.de aufnehmen.

Die Haftung ist perfekt, die Methode ist sehr günstig und wenn sich mal ein Druckobjekt nicht vom Träger löst einfach ins Wasserbad damit. Für die Zwischenzeit hat man ja noch die 3 anderen Spiegel.
 
Und dann wäre da noch das Leveling, also das Einmessen des Abstandes zwischen Druckkopf und Druckbett.
Da kann man 100x messen und beim nächsten Mal ist es trotzdem wieder verstellt.
Ich habe da mittlerweile meine ganz eigene Methode: Skirt-Lines – das sind einfache Linien um das Objekt
Einfach soviel wie man zu brauchen meint – bei großen Objekten weniger, bei kleinen mehr.
Der Drucker wird grob eingemessen, dann geht der Druck los – erst einmal werden diese Skirt-Lines gedruckt.
Und die schaut man sich einfach an – die müssen schön flach, gleichmäßig und sauber gedruckt werden.
Ist die Linie zu flach, dann dreht man den Abstand auf der Seite etwas größer, gibt es eine Wurst oder hängt das Filament in der Luft, dann schnell den Abstand verringern. Mit etwas Übung hat man dann anhand der Skirt-Linien den Drucktisch perfekt ausgelevelt – und danach macht der Drucker direkt mit dem eigentlichen Druckobjekt weiter.