Jochens Energieblog 8.2022

Jochens Energieblog 8.2022

Seit meinem letzten Energieblog ist schon ein Weilchen her.
Was hat sich mittlerweile getan?
Wie geht es weiter?
Hier gebe ich Euch ein paar Informationen und natürlich schreibe ich auch wieder meine Meinung dazu.

Jochens Energieblog 8.2022

Unsere Photovoltaikanlage

17kWp sind installiert. Das reicht im Sommer locker, um autark zu sein.
Gerne würde ich noch mehr installieren, es fehlt allerdings der geeignete Platz.
Klein-Klein lohnt sich nicht und ist durch den Staat uninteressant gemacht – Hier 2 Module an der Garagenwand, dort über dem Brennholzstapel. In Summe könnte man locker noch 2 kWp irgendwo unterbringen.
Die Installation wäre technisch eine Kleinigkeit. Die Bürokratie ist aber unüberschaubar.
Es ist politisch nicht gewollt, vermutlich haben wir doch kein Energieproblem.

Dann wäre allerdings der Spruch „jede Kilowattstunde zählt“ von unserem Energiekatastrophenbewältigungsminister nichts weiter, als heiße Luft (die leider nicht zum Heizen taugt)
Ich weiß es nicht – Wenn immer anders gehandelt wird, als gesagt, dann ist das Politik.

Die eine Anlage auf dem Dach hat 5 kWp und arbeitet mit Volleinspeisung. Problemlos könnte man durch Repowering 12 kWp oder mehr unterbringen, dadurch würde man aber die komplette Vergütung verlieren. 6 cent statt 54 cent pro Kilowattstunde? Ich bin doch nicht blöde!
Für uns reicht es ja auch. Trotzdem schade. Wird auf später verschoben.

Die restlichen 12 kWp sind für den Eigenverbrauch und der Überschuss wird an die Netzbetreiber quasi verschenkt.
Die verkaufen den Strom natürlich zum teuren Tarif weiter und verdienen gut daran.
Am 17.7.22 haben wir über 70 kWh eingespeist – und unsere Anlage ist sehr klein. 70kWh verkauft der Stromkonzern für 40 Cent an unsere Nachbarn, das sind 28,- Euro.
Wieso kann ich nicht direkt an meine Nachbarn verkaufen? Würde den Strom sogar günstiger abgeben.

Nachdem man für seine Photovoltaikanlage jahrelang ausgelacht oder beschimpft wurde, soll man jetzt – der Energiekrise wegen – möglichst alles einspeisen.
Betreiber von Photovoltaikanlagen würden zu viel Eigenstrom verbrauchen und zu sorglos mit der Sonnenenergie umgehen – weil sie sich gekümmert haben und die kostenlose Sonnenenergie selbst nutzen.

Kein Wunder, bei Einspeisetarifen um die 6 Cent pro Kilowattstunde.
Da heizt man lieber den Pool mit Strom.
(Nur ein Beispiel – wir haben keinen beheizten Pool)
Solange noch 70 % der möglichen Dachflächen hier im Ort leer sind, gibt es keine Energiekrise, da muss man auch nichts verschenken!
Macht Euren Strom doch selbst!

Autark durch den Sommer!

Seit April haben wir keinen Strom mehr aus dem Netz bezogen.
Dank Stromspeicher (der hat auch Geld gekostet und rechnet sich angeblich nie), wurde im April, Mai, Juni und Juli bisher der gesamte Stromverbrauch durch Eigenerzeugung abgedeckt – inklusive der Ladung für unser Elektroauto und es wurde sogar Überschuss an andere verteilt!

Das geht, man muss es nur machen!

Mai 22:
PV1 – alles fürs Volk: 761 kWh, PV2 erzeugt 1719 kWh, selbst verbraucht 1145 kWh, eingespeist 574 kWh
Strombezug: 0kWh! Heizung: NIX!
Juni 22:
PV1 – alles fürs Volk: 741 kWh, PV2 erzeugt 1741 kWh, selbst verbraucht 931 kWh, eingespeist 810 kWh
Strombezug: 0kWh! Heizung: NIX!
Juli 22:
PV1 – alles fürs Volk: 809 kWh, PV2 erzeugt 1871 kWh, selbst verbraucht 1041 kWh, eingespeist 830 kWh
Strombezug: 0kWh! Heizung: NIX!

Würde das jeder machen, dann könnte man Gaskraftwerke runterfahren und den Brennstoff für den Winter sparen, oder sogar mit Power2Gas Strom in Gas umwandeln und speichern.

Sind wir unsozial, weil wir das Netz nur im Winter nutzen?

Bullshit – die Grundgebühr für den Stromanschluss zahlen wir auch im Sommer!
Die Grundgebühr sind die Kosten für Stromleitung, Infrastruktur und Bereithaltung der Kraftwerke!

Der selbst produzierte Strom spart jede Menge Kohle und Gas, die man für den Winter zurücklegen kann.
Wenn gerechterweise jeder dieselbe Energiemenge aus dem Netz beziehen darf, dann sparen wir einfach unsere Sommerzuteilung für den Winter.
Man kann alles sofort verprassen oder vorsorgen!

Falls Du das nicht verstehst:
Kaufe 2 Tafeln Schokolade, eine für Dich, eine für einen Freund.
Lass Deinen Freund die Tafel Schokolade essen, wie er will.
Iss Du alternativ einen Apfel (erneuerbare Energie, weil jeden Sommer Äpfel wachsen), spare die Schokolade für den Winter.

Frage: Wer hat im Winter noch Schokolade?
Dein Freund wird vermutlich nichts mehr haben und neidisch bei Dir anklopfen, ob er nicht etwas abhaben kann.
Die Lobbyisten erzählen Dir, dass Du Dich der Solidargemeinschaft entziehst, weil die Schokoladenfirma und der Supermarkt ja auch im Sommer bereitgehalten werden müssen.
Eine Schokoladenfabrik-Bereithalte-Grundgebühr darfst Du aber trotz der Beschimpfung zahlen.

Und sowieso – es gibt ja gar nicht genug Äpfel für alle, nur die Schokolade wächst auf den Bäumen!
Das erzählen Dir die Konzerne, die Dich abhängig halten wollen, denn Äpfel kann jeder selbst im Garten anbauen. Das geht ja gar nicht.
Deswegen gibt es ja auch die Apfel-Selbsterzeuger-Abgabe.
Übrigens – Äpfel kann man sogar für den Winter einlagern.
Die Schokoladen-Fabrikanten erzählen Dir natürlich, dass das nicht geht und auch viel zu aufwändig und teuer ist.

Kein Gas! Nie mehr!

Seit dem Überfall Putins auf sein Nachbarland und auch schon früher (!) sind wir am Überlegen, wie man sich von den Dinofürzen (Gas ist nichts anderes als die Ausgasung vergammelter Pflanzen und toter Urzeittiere) lossagen kann.
Am 10.4.22 ist unser Gasbrenner ausgefallen. Ein paar Tage haben wir kalt geduscht und das für inakzeptabel empfunden. Das sollten die ganzen „Frieren-für-den-Frieden“-Befürworter mal ausprobieren.
8 °C Wassertemperatur sind irgendwie nicht toll.

Was also tun?
Eine Reparatur der 20 Jahre alten Anlage lohnte sich nicht mehr.
Eine neue Gasheizung war keine Option.
Blieb die Anschaffung einer Wärmepumpe.

Also Wärmepumpe bestellt und Gasanschluss abbestellt.
Eigentlich wollten wir nur den Zähler weg (Dafür zahlt man Grundgebühr) und den Gashahn abgedreht.
Die Syna machte aber gleich Nägel mit Köpfen und baggerte die Straße auf, um unseren Gasanschluss komplett abzutrennen. Trotz ungläubiger Nachfrage (… wenn wir doch mal wieder Gas wollen?) – der Gasanschluss wurde abgetrennt.
Immerhin konnten wir verhindern, dass auch noch der Anschluss an der Hauswand ausgegraben wurde.
Das würde man bei der Syna eigentlich immer so machen! Nach ein bisschen Hin und Her wurde darauf verzichtet – Der Hof war neu gepflastert!
Also Gasanschluss abgetrennt und das war es. Der Zähler blieb.
2 Wochen später habe ich dann mal vorsichtig nachgefragt.
Tatsächlich gab es darauf einen Termin und ein Monteur kam vorbei, um den Zähler zu demontieren.
Er öffnete ohne Prüfung auf Restgas die Verschraubung und entfernte den Zähler.
Gut, dass die Leitung wirklich abgetrennt war – wenn der nie prüft, ob noch Gas drauf ist.
Oder ist Gas gar nicht so gefährlich, wie uns immer erzählt wird?

Es blieb ein großes Gasventil, das er sicherheitshalber verplombte.
Auf meine Frage, warum das nicht wegkommt, meinte er: Falls ich mal wieder Gas will !?
Zu meinem Hinweis, dass das an der Straße abgetrennt sei, erwiderte er ungläubig:
Nein, das ist nur abgedreht.
Warum die dann mit Bagger und schwerem Gerät da waren und noch ein Techniker unter dem Sonnenschirm an der Leitung geflext hat, konnte er nicht sagen.
Das könne nicht sein, das würde nie so gemacht.
Er habe auch nur den Auftrag, den Zähler zu entfernen.
Da fühlt man sich doch gleich besser, wenn so eine chaotische Installation nicht mehr im Haus ist.
Da weiß der eine nicht, was der andere macht.
Trotzdem muss ich mal nachfragen, warum dieses Ventil nicht entfernt wird, wenn die Leitung draußen entfernt wurde.

Alles auf Pumpe!

Seit 18.7.22 sind wir jetzt frei vom Gasanschluss und hoffen, dass die Wärmepumpe auch geliefert wird.
Das sei die Letzte, die noch geliefert worden sei, alle anderen hätten wohl jetzt um die 10 Monate Lieferzeit.
Glück gehabt.

Die Pumpe ist da!

Jochens Energieblog 8.2022

Hurra – die Wärmepumpe ist da.
Die muss jetzt nur noch angeschlossen werden. Für die Pumpe gibt es natürlich einen extra Blog-Beitrag.
Ist schon ein ordentlicher Brocken. Bei einem alten Haus muss man auch Kompromisse in Sachen Aufstellung eingehen, aber ich denke, man gewöhnt sich daran.

Im Winter wird es kalt und dunkel!

Ich gehe davon aus, dass das Gas in Deutschland nicht durch den Winter reicht.
Alles Andere würde mich durchaus positiv überraschen.
Wenn dann alle ihre Heizlüfter einstecken, wird es vielleicht auch zu einem bundesweiten Blackout kommen. Die Folgen wären für unser Land verheerend.

Es ist genug Gas da!
Da nach wie vor ganztags 10GW Strom aus Gas erzeugt werden, der eigentlich nicht benötigt wird und fast komplett in den Export geht, kann das mit dem Gasmangel nicht ganz korrekt sein.
Schlauer wäre es sonst, erst mal die Gasspeicher zu füllen.

Nuklearer Zappelstrom? Dampfmaschinen ohne Wasser?
Oder könnte es sein, dass die derzeitige Hitze den AKW in der Schweiz und in Frankreich Probleme bereitet? Fehlt zufällig das nötige Kühlwasser?
Die Fische in den Flüssen, aus denen das Kühlwasser entnommen wird, haben es sicher gerne etwas wärmer. Laufwasserkühlung ist eben auch am billigsten.
So sieht es aktuell im Juli 22 aus:
Die Schweiz drosselt die Kernkraft, Frankreich erhöht die Grenzwerte.
Bisschen wärmer stört nicht. Wer meckert denn da? Die Grenzwerte sind doch eingehalten!
Fische, die Rückenschwimmen üben, sind doch nicht tot. Warum die stinken? Die sollen sich halt mal waschen, das Wasser ist doch warm genug!

Dieser dumme Klimawandel ist sowieso Fake, nächstes Jahr wird es wieder kälter.
Eine kleine Ausnahmegenehmigung für mehr Kühlwasser stört da nicht.
Wenn es schiefläuft, gibt es eben Fischsuppe.
Unabhängig von der Kühlung sind derzeit sowieso über 50% der französischen AKW wegen Gammel vom Netz.
(67% nach aktuellen Angaben!)
Aber die Sicherheit ist natürlich garantiert!

Dummerweise benötigen die anderen Kraftwerke mit Dampfantrieb ebenfalls Kühlwasser – egal ob Kohle oder Gas.
Was beheizt wird, muss gekühlt werden – mit Wasser!
Uns geht das Wasser aus und trotzdem verkochen wir es sinnlos zur Kühlung antiker Kraftwerkstechnik.
Nachtrag August 2022: Ein weiteres Problem der Dampfkraftwerke:
Der Rhein hat zu wenig Wasser, die Frachtkähne haben Probleme, die Kohle zu den Kraftwerken zu transportieren.

Solar und Wind brauchen das nicht, aber wer will das schon.
Das wäre viel zu modern, fortschrittlich und umweltschonend.
Da müsste man ja Speicher bauen, Konzepte entwickeln und nachher könnten sogar einfache Bürger den Konzernen Konkurrenz machen.

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