Akku 2.0 – Kapitel 32

Kapitel 32 – Die Zukunft

2 Jahre später hatte sich die Welt verändert.

Jan und Suzan waren mittlerweile verheiratet und die meiste Zeit auf Vortragsreisen unterwegs.

Erich hatte ein neues Forschungsinstitut gegründet und jedes Land der Erde eingeladen, daran teilzuhaben. Mittlerweile gab es bereits Zweigstellen in über 100 Ländern. Gracia hatte nach ihrer Genesung den Job in der chinesischen Regierung aufgegeben. Wenn sie nicht mit Jan und Suzan unterwegs war, unterstützte sie Erich bei seinen Forschungen.

Viele große Konflikte auf der Welt waren mittlerweile befriedet. Mit dem Akku von Erich und seinen Mitarbeitern konnte genug Energie gespeichert werden, um die ganze Menschheit ausreichend zu versorgen. Wind und Sonne waren im Überfluss verfügbar und mit dieser neuen Technik gab es immer und überall genug Energie.

Jedes Land konnte seine eigenen Speicher bauen. Niemand konnte mehr mit Sanktionen bedroht werden, kein Land konnte mehr ein anderes von der Energieversorgung abschneiden.

In den USA wurde die Regierung gestürzt. Ungefähr ein Drittel aller Minister wurden entlassen, viele auch eingesperrt. Da keine Kriege für Öl mehr nötig waren, wurden auch die Militärausgaben drastisch um über 80 % reduziert.

Ölkonzerne waren die großen Verlierer. Öl wurde kaum noch benötigt. Durch die hohe Energiedichte der neuen Speicher konnten selbst Schiffe und Flugzeuge elektrisch betrieben werden. Umweltfreundliche Alternativen für Öl-Produkte wurden durch drastisch gesunkene Kosten für Energie mit einem Schlag günstiger als fossile Erzeugnisse.

Man erkannte, dass es keinen Mangel an Ressourcen gegeben hatte. Alles war nur durch den Energiemangel begrenzt und Energie war auf einmal im Überfluss vorhanden. Zwar gab es schon längere Zeit die Bestrebung, auf erneuerbare Energien umzusteigen, aber ohne Speicher, war das fast unmöglich. Mit dem neuen Akku änderte sich das auf einen Schlag.

Saudi-Arabien war nach einem kurzen Bürgerkrieg zu einer Demokratie geworden. Die meisten Prinzen und Prinzessinnen hatte man verjagt oder vor Gericht gestellt. Die Türkei zog ihre Truppen aus Syrien zurück und versöhnte sich auch mit Griechenland. Das Gleiche passierte auch in vielen anderen Krisenregionen. Streit um Öl oder Gas war nicht mehr nötig. Auch Kriege um Wasser wurden beendet. Mit ausreichend günstiger Energie war plötzlich auch Wasser für alle verfügbar.

Mit ausreichend Energie konnten auch Verfahren eingesetzt werden, die seither als ineffizient galten. Insbesondere bei der Meerwasserentsalzung gab es große Fortschritte. Die Technik war mit einem Schlag spottbillig.

Wüstengebiete begannen zu blühen, denn dank der unerschöpflichen Energie der Sonne und der neuen Energiespeichermöglichkeit, konnte man das Meerwasser 24 Stunden am Tag zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten entsalzen und in die Wüste pumpen. Klares Süßwasser wurde zur Bewässerung der Wüste verwendet, das Klima dort ermöglichte bis zu 3 Ernten im Jahr. Die Gebiete um die Sahara waren unglaublich fruchtbar.

Das herausgefilterte Meersalz wurde zur Herstellung weiterer Energiespeicher verwendet. Große Solarfelder entstanden in der Sahara. Alte Öltanker wurden umgebaut. Sie transportierten jetzt Batterien. Volle Speicher gingen von Afrika in die ganze Welt und leere kamen zum Nachladen wieder zurück. Die hohe Sonneneinstrahlung in Verbindung mit der großen Speicherdichte der Akkus machte dieses Geschäft möglich.

Indien und Pakistan begruben ihren Streit. Gemeinsam bauten sie Pipelines, die entsalztes Meerwasser ins Landesinnere verteilten.

Natürlich gab es weiterhin Konflikte. Religionen, Meinungsverschiedenheiten, Neid und Missgunst waren nicht verschwunden. Aber die Menschheit war einen großen Schritt weitergekommen in Richtung hin zum Weltfrieden.

Akku 2.0 - Kapitel 32

Ende.