Akku 2.0 – Kapitel 24

Kapitel 24 – Das Verhör

Jan fand diese Wiederholung nicht besonders lustig. Erst in der Kontrolle, dann beim Einstieg ins Flugzeug und jetzt bei der Einreise. Wieso wollte immer irgendjemand etwas von ihnen.

Suzan nickte. Einer der Männer sagte, diesmal auf Englisch „Bitte mitkommen“. Die beiden folgen den 3 Uniformierten, bis sie eine Tür erreichten. Sie wurden in einen kleinen Raum gewiesen, in dem nur zwei Tische und ein paar Stühle standen. In einem Eck des Raumes saß ein Mann auf einem Stuhl. Er sah nicht aus, wie ein Chinese. Jan hatte ein schreckliches Gefühl, das durch die ersten Worte dieses Mannes bestätigt wurde: „Gestatten, mein Name ist Jonathan Smith von Interpol“

Ein Amerikaner. Genau wie Uwe Anderson.
Selbst in China waren sie anscheinend nicht in Sicherheit.

Mr. Smith sprach weiter „Sie beide werden mit internationalem Haftbefehl gesucht. Man beschuldigt sie der Herbeiführung einer Explosion, Unterschlagung, Mord und noch ein paar anderer schlimmer Dinge“.

Jan schaute zu Suzan, die erstaunlich gelassen aussah. Er überlegte kurz, dann dachte er, dass die beste Verteidigung der direkte Angriff wäre „Sie sind nicht von Interpol, Sie sind von einem US-Geheimdienst, Uwe Anderson hat den Anschlag verübt, Sie wollten uns alle töten!“

Jonathan Smith schaute Jan verblüfft an, dann fing er an zu grinsen „Nun, Ihr wisst also Bescheid. Dann können wir wohl ganz offen reden. Wie Ihr vermutlich bereits bemerkt habt, meinen wir es ernst. Ihr habt zusammen mit dem Professor eine Wunderbatterie entwickelt!“

Jan schaute zu Suzan, die jetzt anscheinend auch etwas geschockt war.“Woher wissen Sie das?“

„Nun, die meisten Computersystem und Softwareprogramme, die weltweit eingesetzt werden, bekommen von uns einen kleinen Bonus eingebaut.“ Auf Smiths Gesicht breitete sich ein schmieriges Grinsen aus. „Euer Professor war überaus sorgfältig, was die Absicherung seiner Systeme betrifft. Aber er war zu vertrauensselig, was seine Freunde angeht.

Als er von Uwe Anderson ein neues Handy geschenkt bekam, hat er wohl nicht damit gerechnet, dass wir ihn damit ausspionieren würden. Immerhin haben wir es darüber geschafft, einige Informationen zu Eurem Projekt zu beschaffen, aber leider fehlen uns noch ein paar wichtige Details!“

Jan war wütend, aber ihm fiel gleichzeitig ein Stein vom Herzen. Offenbar hatten sie nur oberflächliche Informationen abgreifen können, aber keine Projektdaten erbeutet. Smiths Grinsen wich einem zornigen Gesichtsausdruck „Leider war es uns nicht möglich, Einzelheiten zu erhalten. Als wir die Polizei in der Villa vorbeigeschickt haben, waren alle Festplatten und Speicher bereits gelöscht. Die Daten hätten wir jetzt gerne von Euch“.

Jan war irritiert „Die Daten hat der Professor! Und der ist verschwunden!“

Smith schüttelte den Kopf „Der ist nicht verschwunden. Wir haben ihm Gastfreundschaft gewährt. Extra für ihn durfte sogar ein Flugzeug zwischenlanden!“

Suzan und Jan blickten sich entsetzt an. Das war die Person, die von der Polizei auf der Trage aus ihrem Flugzeug befördert worden war.
Suzan giftete Mr. Smith an „Sie Monster, was haben Sie mit meinem Vater gemacht?“

Der Agent zeigte erneut sein widerliches Grinsen. „Keine Angst, es geht im gut. Leider behauptet er aber, dass er die Daten nicht hat. Anscheinend haben wir ihn unterschätzt. Daher musste die Aussenstelle in Peking aktiviert werden. Mit Euch haben wir ein schönes kleines Druckmittel. Er will doch sicher nicht, dass seine Tochter gefoltert wird?
Wir haben nur einen Prototyp bei ihm gefunden. Und der ist zu komplex, um ihn zur Untersuchung zu zerlegen.“ Er beugte sich zu Suzan „Du bist seine Tochter – vielleicht weisst Du, wo die Daten sind?“

Suzans Gesicht färbte sich rot vor Zorn „Ich habe keine Daten und wehe Ihr tut meinem Dad irgendetwas an!“

Smith lachte „Ein kleiner Teufel? Das gefällt mir“ Sein Blick glitt zu Jan hinüber. „Ihr wisst, wozu wir fähig sind. Dieser Franco war ja ganz geknickt.“ Suzan schrie auf „Sie Widerling!“
Ungerührt fuhr Smith fort. „Nun die Andrea hat ganz gut auf die fehlenden Bremsen reagiert. Da müssen wir wohl noch einmal ran.“

Suzan sah ihn erschreckt an „Was ist mit Andrea?“ Jan fiel ein, dass er Suzan noch gar nichts von den Nachrichten erzählt hatte, die er im Flugzeug gefunden hatte. Smith schien es zu gefallen, andere Menschen zu quälen. „Nun, sie hatte ein kleines Problem mit den Bremsen. Leider war sie nach Eurem Telefonat zu schnell an ihrem Auto, daher konnten wir unseren Umbau nicht ganz abschließen. Wir wollten Euch eigentlich alle Drei erwischen. Ihr habt ja unvorsichtigerweise mit ihr telefoniert. So wussten wir genau Bescheid“ Suzan erschrak, dann lief ihr Gesicht feuerrot an. Sie zog ihr Handy aus der Tasche und warf es wütend an die Wand.

Jan sah sie besorgt an und Suzan erklärte ihm „Das habe ich von Uwe Anderson zu meinem 26. Geburtstag bekommen! Da war wohl eine Wanze drin, wie bei meinem Dad!“

Jonathan Smih grinste „Das Gerät zu zerstören bringt jetzt leider nichts mehr. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, bei der, nun sagen wir, Optimierung der Bremsanlage von Andreas Auto. Leider war die Zeit zu knapp. Daher habt ihr es bis zum Flughafen geschafft und ich muss mich dummerweise hier in China mit Euch herumschlagen. Bei Andreas Rückfahrt vom Flughafen haben die gelockerten Bremsleitungen dann doch noch nachgegeben.“

„Sie sind ein Monster!“ Suzan sah Smith mit hasserfüllten Augen an.

Wieder dröhnte Smiths schäbiges Lachen durch den Raum. „Das Beste habe ich Euch noch gar nicht gezeigt“ Er holte sein Handy aus der Tasche, tippte darauf herum und legte es vor den Beiden auf den Tisch.

„Was ist das?“ fragte Jan misstrauisch. „Schaut es Euch einfach an“

Auf dem Handy lief ein Video. Ein Raum in einer Wohnung. „Da sitzt Tatjana Sonjakova auf dem Sofa!“ Suzan war außer sich. „Was haben Sie mit ihr gemacht?“

Smith schob das Handy näher zu Suzan „Schaut es Euch einfach an. Diese smarten Geräte sind einfach eine feine Sache“

Suzan sah Jan an „Ich weiß, was das ist. Tatjana hat von Uwe einen Saugroboter zum Geburtstag bekommen.“

Smith klatschte in die Hände „Richtig! Uwe hat unglaublich gerne elektronische Geschenke verteilt. Ein feines Gerät. So praktisch. Das putzt alles weg!“

Auf dem Video sah man, wie der Saugroboter weiter auf das Sofa zufuhr. Plötzlich erschien Tatjanas Gesicht, sie schien erstaunt zu sein, dass das Gerät selbständig losgefahren war. Dann brach plötzlich das Video ab.

Suzan sah erschrocken zu Smith. Der erklärte „So eine kleine Portion Sprengstoff ist um so effizienter, je näher sie am Ziel platziert ist“

Jan und Suzan waren geschockt.

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