Absaugung für 3D-Drucker, UV-Drucker, usw.

Absaugung für 3D-Drucker, UV-Drucker, usw.

3D-Drucker stinken, UV-Drucker auch. (Eco-) Solvent-Drucker sowieso.

Überall werden Druckgeräte aufgestellt, die meisten ohne irgendwelche Absaugung.
Früher waren das Profigeräte mit entsprechender Absaugung, heute kann sich (fast) jeder so eine Kiste in die Wohnung stellen, ohne Rücksicht auf die Gesundheit.
„Riecht halt ein bisschen“.

Ich empfehle dringend, eine Absaugung, einen Filter, oder sonstige Lüftung zu verwenden.
Auf dieser Seite stelle ich Euch ein Projekt vor, in dem ich eine universelle Absaugungsanlage im 3D-Druck erstelle – die Druckdateien gibts natürlich gratis dazu!

Absaugung für 3D-Drucker, UV-Drucker, usw.

Wozu Absaugung?

Im gewerblichen Bereich nutzt man große Filteranlagen mit Aktivkohle, oder gleich mit Anschluss nach draussen (oder beides).
Die VOC (Volatile Organic Componets) riechen nicht nur streng, die sind auch nicht besonders gesund.
Auch wenn die Hersteller bei neuen Geräten mit ECO-Green-Schlagmichtot-Labels werben und behaupten, das sei überhaupt alles total sicher.

Einen Resin-3D-Drucker hatte ich mal zum Test und nach 2 Tagen zurückgesandt.
Viele Menschen haben damit kein Problem, ich fand den Gestank nur abartig.

Beim Filament-Drucker kommt es auf das verwendete Material an.
ABS drucke ich lieber nicht. Zu giftig, zu geruchsintensiv.
Aber auch PLA, PETG und die anderen Materialien dünsten flüchtige Gase aus.
Besser, man lüftet gut.
Noch besser, man saugt die Abluft weg. Idealerweise direkt ins Freie oder alternativ durch einen Aktivkohle-Filter.

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Im Bild meine selbstgedruckten Absaugung im Vergleich mit einem professionellen Luftreiniger, den ich für meine gewerblichen Drucker verwende.
Für 3D-Drucker ist das Profi-Gerät natürlich viel zu teuer, aber „gar nichts“ ist auch nicht gut.

Abgrenzung – Wofür die Absaugung geeignet ist und wofür NICHT
Es handelt sich um ein Hobby-Projekt.
Für gewerbliche Anwendungen, große Geräte und Maschinen taugt das nichts.
Es geht rein um Hobby / Kleingewerbe:
Absaugung / Luftreinigung für 3D-Drucker (Filament, Resin), evtl. für Lötstationen, Hobby-UV-Drucker.
Bastel-Arbeitsplätze, usw.
Achtung – NICHT für Fräsen, nicht für Stäube und Späne geeignet!

Für Hobby-Lasergeräte vielleicht nutzbar, da fehlt mir allerdings ein Erfahrungswert.
Vermutlich ist der Luftdurchsatz zu gering.

Die Absaugung ist primär für Hobbydrucker gedacht, z.B. 3D-Drucker oder die neuerdings aufkommenden UV-Drucker für Hobbyanwender.
Prinzipiell für alles, bei dem eine Absaugung für LUFT benötigt wird.
Für die Absaugung von Staub, Spänen, gefährlicher /entzündlicher Gase ist das Teil NICHT geeignet!

Die Lüfterbox

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Die Lüfterbox ist das Herzstück der Absaugung / des Luftreinigers.
Ich habe das Teil so gestaltet, dass es möglichst flexibel ist.
Die Box hat 4 Einschübe:
Ein Einschub vorne und hinten ist jeweils mit einem Lüfteranschluss für 1 oder 2 Schläuche bestückbar.
Als Schlauch verwende ich Flexrohre mit 75mm Durchmesser. 50mm ist mir zu klein, 100mm zu groß.
Die Teile gibts im Web in verschiedenen Längen. Einfach ausmessen. Ich habe mir 2x 5m zugelegt.
Im ersten Entwurf ist eine Absaugung über einen Wandanschluss geplant.
Der Anschluss von 2 Druckern ist möglich.
Für die Absaugung verwende ich handelsübliche 80mm PC-Lüfter.
Davon habe ich eine ganze Kiste voll herumstehen.
Natürlich haben die Dinger nicht besonders viel Durchsatz.

In Verbindung mit dem 75mm-Schlauch passt es aber ganz gut.
Seitlich an der Box ist eine Buchse für ein 12V-Netzteil. Für den Anschluss mehrerer Lüfter gibt es im Bastelbedarf passende Adapter.
Meine Box ist aktuell für bis zu 5 Lüfter vorbereitet.
Man kann bei Bedarf auch mehrere Boxen hintereinander schalten.
Statt der Lüfter kann man einen Einschub mit Filtervlies oder einen mit Aktivkohle einsetzen.
Hier im Bild ist erst einmal das Basisgerät, damit ein Luftstrom erzeugt wird.

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Nochmal ein Foto von der Lüfterbox im Detail (von oben nach unten):
Einschub für Anschluss von 2 x 75mm-Schlauch
Einschub mit 2 Lüftern.
Einschub leer (evtl. kommen 2 weitere Lüfter rein)
Einschub für 75mm-Abluftschlauch mit Lüfter.
Der Deckel wird einfach geklemmt, fertig ist die Box.

Bild: Die Lüfterbox fertig und in Betrieb.

Der Wandanschluss

Ich habe vor Jahren mal einen Raumlüfter von Meltem eingebaut.
In einem Raum wird frische Luft eingeblasen, die Luft strömt durch den Flur in den Nachbarraum (offene Verbindung) und von dort über ein Rohr durch die Wand wieder zurück. Über einen Wärmetauscher wird die Abluft nach draussen geblasen.

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Dieser Wandanschluss hatte bisher nur ein viereckige Abdeckung mit einem eingeklemmten Grobfilter.
Das Rohr in der Wand ist ein Standard-Flachlüftungs-Kanal mit 110x50mm.
Passend dazu habe ich mir einen Adapter gedruckt, an den ich von unten den Schlauch anschliessen kann.
Die Lüftungsbox pumpt die Luft von den Geräten an den Wandanschluss und von dort geht es nach draussen.
Abluft ist natürlich ideal. Die Umwälzung im Raum über Filter ist nur 2. Wahl, aber man kann ja nicht immer ein Loch in die Wand bohren. Bei temporärem Betrieb kann man auch einfach ein Fenster öffnen und den Schlauch ins Freie hängen.

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Der Wandkanal im Rohzustand. Ohne Abdeckung geht das natürlich garnicht.
Die alten Dübellöcher habe ich natürlich weiterverwendet, damit ich flexibel bin, ist in der Abdeckung einfach ein Schlitz für die Schrauben, dann passt das auf jeden Fall.

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3D-Druck geht immer von unten nach oben und Überhänge sind schwer zu drucken.
Das braucht Stützen und erzeugt oft viel Müll.
Ich bevorzuge daher die Konstruktion so, dass möglichst ohne Stützen gedruckt werden kann.
Daher besteht der Wandanschluss aus 2 Teilen:
Ein Teil, das an die Wand geschraubt wird und den Kanal abdeckt, das andere wird mit 4 Schrauben an diesem Wandanschluss befestigt.
So ist man auch flexibel, wenn man mal was ändern will.
Das gedruckte Rohr passt so genau in das Ablufrohr, dass man die Befestigung an der Wand eigentlich garnicht benötigt. Die Abdeckung hält schon beim Einstecken.
Aber da die Löcher sowieso da waren, habe ich noch 2 Schrauben eingedreht.

Drucker-Anschluss

Der erster Anschluss ist für meinen UV-Drucker.
Auch wenn der Hersteller behauptet, der wäre problemlos und ohne Lüftung direkt im Büro nutzbar.
Ich glaub das nicht ganz. Ein Anschluss für eine Absaugung ist vorbereitet, aber mit Blinddeckel versehen.
Schnell ein Adapter gedruckt und der erste Drucker ist mit Absaugung versehen.
(Es handelt sich dabei für ein Gerät für Kleinanwender / Maker, die Profi-Absaugung auf dem anderen Foto hängt an meinem großen UV-Drucker. Der macht dann auch wirklich deutlich mehr Gestank und sollte auf keinen Fall ohne Absaugung betrieben werden.
Bei der Kiste hier geht es laut Hersteller ohne Absaugung, aber mit Absaugung ist auf jeden Fall besser!

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Fazit:
Das Teil funktioniert sehr gut, ist aber noch in der Entwicklung.
Ich werde noch Anschlüsse für weitere Geräte hinzufügen. Ein stärkerer Radial-Lüfter liegt auch schon hier.
Filterelemente kommen noch dazu. Es wird noch gebastelt!