Schlagwort: Speicher

Batteriespeicher Teil5: 3 Monate in Betrieb

Batteriespeicher Teil5: 3 Monate in Betrieb
Der Storion T10 mit 10kWh

Die Zeit vergeht rasant.
Unser Storion T10 ist jetzt schon 3 Monate in Betrieb.

Zum Speicher gibt es nichts Aufregendes zu berichten.
Das Teil läuft problemlos und unauffällig. Ich schaue täglich die Werte an und freue mich über den Strom aus eigener Erzeugung.
Ausfälle gab es bisher nicht. Nach den ersten 3 Monaten bin ich mit der Maschine sehr zufrieden. Das darf gerne noch 20 Jahre so weitergehen.

Das Web-Portal hat mittlerweile fast wöchentlich Updates erhalten, da wird anscheinend fleissig gebastelt.

Immer wieder gibt es neue Funktionen und Verbesserung. Manchmal fallen die Neuigkeiten erst beim zweiten Blick auf.

Fazit nach 3 Monaten Betrieb des Storion T10

Batteriespeicher Teil5: 3 Monate in Betrieb

Das Gerät funktioniert bisher einwandfrei, unauffällig und zuverlässig.
Der Strombezug ist deutlich gesunken, der Eigenverbrauch gestiegen.

Dank der Logging-Funktionen hat sich mittlerweile auch bestätigt was ich bereits vermutet habe:

Unsere PV-Anlage ist zu klein.
Wir haben insgesamt 11kWp PV-Generatorleistung installiert.
Davon sind allerdings 5kWp aus 2006 mit Volleinspeisung.
Die Vergütung ist doch zu gut um diese umzustellen. Durch eine Umstellung würde die EEG-Vergütung komplett entfallen. Daher stehen diese 5kWp erst ab 2027 zur Verfügung.


Die restlichen 6kWp reichen an schönen Sommertagen problemlos für eine tägliche Speicherfüllung. Bei Herbstwetter bringen die Module aber deutlich zu wenig Leistung um meine Maschinen zu betreiben und gleichzeitig den Speicher zu laden.
Daher habe ich die Installation einer zusätzlichen 6kWp-Anlage geplant.
Damit sollte dann ein weitgehend unabhängiger Betrieb von April bis Oktober machbar sein.
Danach werde ich dann auf 20kWh Speicherkapazität aufrüsten.
Denn mit 600W Grundverbrauch ist der Speicher morgens leer.
Das ist zwar gut für eine hohe Zyklenzahl. Mir geht es aber eher um einen hohen Eigenstromanteil. (Also nicht um hohe Rendite sondern möglichst wenig Strom aus dem Netz)

Messwerte

Natürlich wollen sicher alle meine Verbrauchswerte sehen.
Hier sind die Daten vom 17.7.2019 bis 9.10.2019.
Dabei ist zu beachten daß für einen korrekten Vergleich ganze Jahre oder zumindest Monate verglichen werden sollten.
Dann muss man natürlich noch das Wetter berücksichtigen.
Aber einen ersten Trend kann man schon mal herauslesen.

Daten laut Storion T10 (gerundet):
PV-Erzeugung 1690kWh
Einspeisung 238kWh
Last: 2093kWh
Netzbezug 690kWh
Speicherladung (ECharge): 603kWh
Aus dem Speicher entnommen (EDischarge): 592kWh

Bei den letzten beiden Werten bin ich nicht ganz sicher, das wären 98% Wirkungsgrad und damit richtig gut.

Das heisst von 1690kWh PV-Strom wurden ca. 1450kWh selbst verbraucht.
Ohne Speicher hätten ca. 850kWh direkt verbraucht werden können.
Das ist schon ein deutlicher Unterschied.


Eigenverbrauchsanteil: 86%
D.h. von 17.7. bis 9.10 habe ich 86% des selbst erzeugten PV-Stroms verbraucht und nur 14% eingespeist.

Autarkiegrad: 69,4%
D.h. 69,4% des verbrauchten Stromes konnten mit PV und Speicher gedeckt werden.

Strombezug:
August 2019: 148kWh (August 2018: 411kWh)
September 2019: 258kWh (September 2018: 467kWh)

Der Autarkiegrad gefällt mir noch nicht ganz. Das liegt aber nicht am Speicher sondern an der kleinen PV-Anlage. Wie bereits geschrieben plane ich die Vergrößerung um weitere 6kWp.

Im Winter wird der Eigenverbrauchsanteil sicher gegen 100% gehen. Bei weniger Erzeugung kann das meiste selbst verbraucht oder gespeichert werden.
Dafür wird der Autarkiegrad weiter sinken, ich brauche mehr Solarmodule 🙂

In den ersten 10 Oktobertagen gab es leider fast keinen Sonnenschein. Damit dann auch leider kaum eine Möglichkeit zur Speicherfüllung. Aber immerhin: alles was erzeugt wurde wurde auch selbst verbraucht (bis auf 1,8kWh).

Am Strombezug sieht man deutlich: Der Speicher könnte mehr. Aber wenn die Sonne in der dunklen Jahreszeit nicht so oft scheint und die PV-Anlage zu klein ist wird einfach nicht genug gespeichert.
Mit der geplanten Erweiterung der PV-Anlage um 6kWp (auf dann 12kWp) ist da sicher deutlich mehr drin.

Lohnt es sich?
Finanziell? Frag mich in 20 Jahren wieder. Wenn die reGIERung weiter an der Abgabenschraube dreht, dann vielleicht schneller als viele glauben.

Für die Umwelt? Auf jeden Fall

Für mich selbst? Auf jeden Fall

Aus Renditegründen braucht man keinen Speicher.
Aber wenn man sich das Kasperltheather unserer reGIERung anschaut, der ganze Schwachsinn Gesetze deren Sinn ich nicht verstehe. Da sollte man doch selbst was machen wenn man kann.
Das sind wir unseren Nachkommen schuldig!

CO2-Steuer auf Heizkosten und Stromkosten?
Da kann ich bei unserem Speicher nur sagen: dachte nicht daß so schnell bestätigt wird daß ich das Richtige mache:
Mehr PV, mehr Speicher = mehr Eigenverbrauch und weniger Steuern und Abgaben.
Wobei die reGIERung sicher Wege findet, die Sonne zu besteuern.
Entgegen dem offiziellen Gelaber ist Eigeninitiative in Deutschland NICHT erwünscht. Wo käme man denn hin wenn Privatpersonen sich aus der Abgaben-Sklaverei entziehen wollten.
Ich sag nur: Stammdatenregister (da werden alle Anlagen für erneuerbare Energien erfasst. Wird vermutlich bald für die Erhebung von Abgaben verwendet)

Trotzdem – einen Versuch ist es wert!

Natürlich können wir alleine nicht die Welt retten.
Vermutlich wird sich die Menschheit sowieso über kurz oder lang selbst auslöschen.
Ich will auch nicht über die Dämlichkeit vieler Menschen schimpfen oder irgendjemanden zurechtweisen.
Aber wenn man garnichts macht, dann kann man auch gleich mit Atmen aufhören.

Ich mache einfach das was ich kann, was ich für gut befinde.
Und ich gehe meinen Weg.

Statt Freitags mit dem SUV zur Demo zu fahren und von anderen zu fordern gehe ich in den Garten oder Keller und bastle an meiner eigenen Energiewende.

Es ist einfach ein tolles Gefühl etwas Sinnvolles zu machen!

Backup-Box

Zur Backup-Box kann ich aktuell leider noch nichts schreiben, die hatte Lieferprobleme und kam erst diese Woche an, jetzt warte ich auf einen Termin mit dem Elektriker.
Sobald das Teil eingebaut ist gibt es einen weiteren Blog-Beitrag.
Für die Zombie-Apokalypse wäre aber auch so bereits ein manueller Inselbetrieb möglich:
Die PV-Anlage die derzeit mit eigenem Wechselrichter betrieben wird auf den Storion T10 umstecken, notwendige Verbraucher auf den Backup-Anschluss klemmen und weiter geht es im Inselbetrieb.
Die Backup-Box hat den Vorteil daß die Umschaltung vollautomatisch funktioniert.
Und zwar mit USV-Speed, d.h. ohne Aussetzer beim Umschalten.

Die PV-Anlage kann ich im regulären Betrieb leider nicht umstecken weil sonst die EEG-Abrechnung nicht mehr funktioniert. Daher wird bei mir im Backup-Betrieb derzeit nicht nachgeladen.

D.h.
USV+Backup gibts in Kürze (mit Backup-Box bis der Akku leer ist)
Automatische Umschaltung auf Insel (mit Nachladung von PV) leider erst wenn die EEG-Förderung ausläuft. Alternativ wenn der Strompreis über die EEG-Vergütung steigt, dann kann ich darauf verzichten und umstecken.
Aber alles zu seiner Zeit. Ein Anfang ist gemacht 🙂

Batteriespeicher Teil1: Vorüberlegungen und Auswahl

Batteriespeicher Teil1: Vorüberlegungen und Auswahl

Willkommen bei der Vorstellung unseres Alpha-ESS Storion T10 Stromspeichers.
Hier möchte ich aus eigener Sicht und Erfahrung über einen Stromspeicher berichten, der bei uns im Keller steht.
Es geht hier um den Alpha-ESS Storion T10.
Wie bei allen meinen Projekten gilt:
In diversen Foren wird so viel Quatsch erzählt, da probier ich das lieber selber aus.
Was ich schreibe und erzähle, basiert auf meiner ganz eigenen Erfahrung und Weltanschauung.
Die Informationen können fehlerhaft sein und sind nur meine persönliche Meinung. Andere Menschen können anderer Meinung sein. Also immer alles nochmal hinterfragen.

Batteriespeicher Teil1: Vorüberlegungen und Auswahl

Warum einen Stromspeicher?
Es gibt viele Gründe, einen Stromspeicher zu kaufen.

Das Denken in Geldeinheiten:
Bei der immer weiter sinkenden Einspeisevergütung und teilweise hohen Förderung für Batteriespeicher kann sich so ein Gerät finanziell lohnen.
Meistens tut es das aber noch nicht. Man muss da schon ganz genau rechnen. Das Verhältnis zwischen Größe der PV-Anlage, Speichergröße und persönliches Verbrauchsverhalten muss stimmen.
Geht man von einer Lebensdauer von 15 Jahren aus (so lange läuft meistens die Garantie, daher nehme ich diesen Wert), dann kann ein Speicher bei neuen Anlagen durchaus schon finanziell sinnvoll sein.
Prinzipiell ist es empfehlenswert, immer erst die maximal mögliche Größe der Solaranlage zu installieren. Dach „vollmachen“ ist die Devise. Finanziell rechnet sich das derzeit am meisten. Wenn dann noch Geld da ist, dann kann man einen Speicher installieren.
Eine Nachrüstung bestehender EEG-geförderter Solaranlagen mit einem Speicher rechnet sich finanziell derzeit meistens nicht. Das wird sich bei älteren Anlagen ändern, wenn sie aus der EEG-Förderung fallen. Da ist die Speichernachrüstung dann sehr sinnvoll, da man für den Überschuss-Strom nach der Förderung kaum noch was bekommt.

Es gibt aber auch Menschen, die nicht nur die finanzielle Seite betrachten.
Für einen Speicher gibt es noch weitere mögliche Gründe.
Allein das Gefühl den eigenen Strom zu verbrauchen ist unbezahlbar.

Der Umweltgedanke:
Zugegeben, es ist schwierig den Umweltaspekt eines Speichers zu berechnen. Immerhin muss das Ding hergestellt werden, dafür werden Ressourcen benötigt. Im Betrieb fallen Umwandlungs- und Speicherverluste an (angeblich ca. 15-20%, laut Datenlogger aber bei unserem Alpha-ESS Storion T10 weniger als 10%!).
Allerdings gibt es diese Verluste im Stromnetz auch! Das heißt, wenn ich den überschüssigen Solarstrom einspeise, dann wird der zwar physikalisch in der näheren Umgebung verbraucht.
Den Strom, den ich dann aber nachts beziehe, der muss quer durch das Stromnetz geliefert werden und da gibt es ganz offiziell auch 14% Verlust.
So schlimm ist ein Speicher daher im Vergleich gar nicht.
Im Gegenzug braucht man dann aber ein ganz kleines Eck eines Kohle-Tagebaus weniger oder es wird weniger Atommüll erzeugt, insofern ist ein Speicher gut für die Umwelt.
Außerdem entlasten Speicher das Stromnetz, das ist unser persönlicher Beitrag zur Energiewende.
In der Abwägung aller Vor- und Nachteile ist ein Batteriespeicher bereits 2019 für die Umwelt positiv. Mit jeder Weiterentwicklung am Strommarkt wiegen die Vorteile des Speichers immer schwerer, während die Nachteile sich abschwächen. In ein paar Jahren wird ein Stromspeicher im Keller etwas ganz Normales sein, so wie heute eine Zentralheizungsanlage.

Ökostrom:
Natürlich haben wir einen „grünen“ Stromtarif, Braunkohle und Atom lehne ich ab. Unseren Strom beziehen wir von der EWS-Schönau.
Das ist richtiger Ökostrom, denn für neuen Bedarf wird neue Erzeugungskapazität erstellt und nicht einfach ein 100 Jahre altes Wasserkraftwerk umgelabelt.
Rein rechnerisch bekommen wir von der EWS also 100% erneuerbaren Strom.
Physikalisch allerdings gibt es trotzdem einen Strommix. Den von uns bezahlten Ökostrom bekommt dann vielleicht irgendein Atomkraft-Junkie und wir bekommen weiterhin den Strom aus dem AKW Neckarwestheim gleich um die Ecke.

Der gespeicherte Strom ist aber zu 100% selbst erzeugter Solarstrom, da gibt es keine Kohle-Abgase und keinen Atommüll. Es wird keinerlei CO2 oder sonstiger Dreck im Betrieb erzeugt. Mehr Umweltfreundlichkeit bringt nur der Verzicht auf Energie.
Aber wieso sollte man im Dunkeln sitzen und frieren, wenn man es umweltfreundlich komfortabel haben kann?
Nicht unser Lebensstandard ist das Problem, sondern die Art, wie wir diesen erreichen!
Man muss nicht in die Steinzeit zurück, um die Welt zu retten. Mit etwas Köpfchen und moderner Technik geht Komfort auch umweltfreundlich.

Ich bin Kritiker alter Techniken wie Atom oder Kohle aber kein Gegner, der alles verteufelt.
Das Zeug ist derzeit leider noch nötig.
Ich bin aber der Meinung, dass der Umstieg auf Erneuerbare Energie möglich ist. Statt dem Gebrabbel von Politikern und Experten zu lauschen mache ich meine Energiewende daher einfach selber – im Rahmen unserer Möglichkeiten.
Natürlich ist eine hundertprozentige Autarkie (noch) nicht möglich und vermutlich auch in Zukunft nicht sinnvoll, aber es ist spannend zu sehen was möglich ist. Und daher probieren wir das einfach aus.

Der NERD
Vielleicht ist es einfach nur Spinnerei, vielleicht haben die Speicher-Gegner recht. Aber ich war schon im Internet als es Google, Amazon und Facebook noch nicht gab (O-Ton meiner Eltern: Junge, lerne etwas Anständiges, Computer haben keine Zukunft!)
Wir haben auch eines der ersten Elektroautos am Ort. Bei Installation unserer PV-Anlage hielten mich viele für einen Spinner und Speicher halten ebenfalls viele für sinnlos.
Egal, mögen die Menschen mit ihren Diesel-SUV durch die Gegend brausen, mit Ölheizungen die Wohnung erwärmen und sich freuen, dass die Umweltschäden des Kohleabbaus weit weg geschehen. Ich für meinen Teil kann das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.
Und ich will nichts hören, wenn die Umwelt zurückschlägt.
Von den Kriegen ums Öl gar nicht erst zu reden. (Iran, Venezuela, Libyen, usw.)

Welche Techniken wirklich gut sind sind, wird erst die Zukunft zeigen.

In meinen Augen macht so eine Kiste für mich Sinn und ich bin für Neues offen, also wird das ausprobiert. Schließlich kann man nur drüber reden, wenn man es selbst ausprobiert hat. Meinungen Nachplappern ist nicht so mein Ding, ich möchte lieber über eigene Erfahrungen reden.

Wenn einem die Technologie zu neu ist, einfach mal drüber nachdenken ob 50 Jahre alte Technologie besser ist.
Beispiel:
Das AKW Neckarwestheim wurde in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts geplant, in den 70er-Jahren gebaut und ging 1976 ans Netz (Block II etwas später).
Ganz ehrlich: technische Anlagen die 40-50 Jahre alt sind gehören ins Museum. Vor allem, wenn es sich um Hochrisiko-Technologie handelt.

Autarkie / Notstrom / USV

Wenn man einen Speicher im Keller hat, dann will man natürlich auch eine gewisse Unabhängigkeit vom Stromnetz.
100% Autarkie ist derzeit leider noch nicht möglich (und auch nicht sinnvoll), vor allem im Winter bringt die PV-Anlage kaum Ertrag. Aber im Sommer sollte bereits eine weitgehende Unabhängigkeit möglich sein.
Auch Notstrom ist ein Punkt, den man beachten sollte. Gerade wenn die Gegner der Erneuerbaren Energien von „Zappelstrom“ reden und recht behalten, dann könnte in Zukunft öfter mal der Strom ausfallen.
Derzeit allerdings ist eher das politisch verhunzte Preismodell an der Strombörse ein Problem. Durch Zocker, die mit Wetten auf Stromreserven und Regelstrom das schnelle Geld verdienen wollen stand das Stromnetz dieses Jahr (2019) schon mehrfach vor dem Kollaps.
Die unschlauen Medien schieben das aber lieber auf den Ökostrom, dann versteht es auch jeder Leser und kann fleißig am Stammtisch über „die Ökos“ schimpfen.

Btw.: ich bin in keinster Weise ein Grüner, aber ich mache mir Gedanken um die Umwelt und versuche meinen Beitrag zu leisten, damit auch nachfolgenden Generationen eine Überlebenschance haben.

USV-Funktion

Die USV-Funktion ist für mich persönlich das wichtigste Argument für die Anschaffung eines Speichers.
Die Notstromfunktion ermöglicht bei Stromausfall die manuelle oder automatische Umschaltung auf Batteriestrom. Dadurch ist der Strom allerdings für kurze Zeit weg. Mit Notstromfunktion hat man eine sogenannte Halbinsel. Das heisst bei Netzstrom arbeitet man mit Netzstrom und bei Netzausfall im Inselbetrieb. Das ist für den Katastrophenfall interessant, immer in der Hoffnung, dass der Akku genau dann ausreichend geladen ist oder bei einem System, das im Inselbetrieb mit Solar nachladen kann, auch die Sonne scheint.
Bei der USV-Funktion funktioniert die Umschaltung dagegen ohne Unterbrechnung (<20ms), angeschlossene Verbraucher bekommen von der Umschaltung nichts mit.
Da ich gewerblich einige PC und Produktionsgeräte am Laufen habe bin ich auf eine USV-Lösung angewiesen.
Allein für das Herunterfahren meiner Systeme vor dem Einbau des Speichers habe ich 10 Minuten benötigt. Für den Neustart nach der Installation ca. 20 Minuten. Und das war ein geplanter Termin. Bei einem Stromausfall gehe ich von deutlich mehr Zeit aus, bis alles wieder funktioniert. Außerdem gibt es bei Stromausfällen teuren Ausschuss in meiner Produktion.
Rechnet man mit 2-3 Ausfällen im Jahr, dann macht sich die Anlage bei mir bereits alleine durch vermiedene Ausfälle in 5-6 Jahren bezahlt.

Da die Geräte in mehreren Räumen verteilt sind, ist die Lösung mit kleinen USV-Geräten nicht sinnvoll. Ich bräuchte 5-6 USV-Kisten, die irgendwo in der Ecke stehen, hässlich aussehen, Strom verbrauchen und nach 3-4 Jahre neue Akkus benötigen. Ob das dann auch alles wie gewünscht funktioniert ist die andere Frage.
Eine zentrale Lösung ist daher für meinen Betrieb das Optimum.
Und dadurch war die Entscheidung auch schon klar…

Die Auswahl
Zur Wahl standen der Alpha ESS Storion Smile 5, eine Lösung mit BYD-Speicher und wahlweise SMA oder Kostal-Wechselrichter, E3/DC-Speicher sowie die Speicherlösung von Senec.

Der Alpha ESS Storion Smile 5 hat mir am besten gefallen. Kompaktes System, alles in einer Kiste und USV-fähig!
Aber kennt die Firma irgendwer? In Deutschland ist das System bisher weitgehend unbekannt. Außerdem „Einphasig“.
Über E3/DC habe ich mich in diversen Foren informiert und habe das Teil dann aus meiner Liste gestrichen.
Bei Senec scheint alles auf die Strom-Cloud ausgerichtet. Und genau wie bei Computern mag ich auch beim Strom Cloud-Systeme überhaupt nicht (es sei denn es ist eine eigene Cloud, die ich selbst kontrolliere).
BYD-Speicher sind derzeit sehr hochgelobt. Dazu Wechselrichter von SMA oder Kostal. 3phasige Anbindung, hohe Leistungsfähigkeit, bekannte Marken.
Bei SMA habe ich allerdings gelesen, dass man als Endkunde bei Problemen teils lange warten muss. Ich kann das nicht beurteilen. Aber die Kritiken im Netz gehen derzeit eher zu Gunsten von Kostal aus. Technisch sind die Geräte auf ähnlich hohem Niveau.

Die Entscheidung fiel dann schon fast auf BYD-Speicher mit Kostal Plenticore Wechselrichter.
Allerdings ist das „nur“ ein Speicher. D.h. keine USV-Funktion und auch kein Backup. Also „nur“ eigenen Strom zwischenspeichern und bei Dunkelheit selbst verbrauchen. Nein, die USV-Funktion ist Pflicht.
Und da sich das finanziell als Nachrüstung nicht lohnen würde, wäre es nur eine teure Spielerei.
Da ich das Teil gewerblich für meine Maschinen verwenden will, ist das die Hauptfunktion, die ich an einem Speicher benötige.

Und dann kam der Storion T10.
Den gibt es wohl schon länger, aber er ist erst seit kurzem auf der deutschen Seite von Alpha-ESS zu finden.
Im Prinzip ähnlich wie der Smile 5 aufgebaut, aber 3phasig mit USV-Funktion und einer (optionalen) Umschaltbox die das komplette Haus automatisch und in weniger als 20ms auf Inselbetrieb schalten kann.
Bei einer Leistung von 10kW (bei Vollausbau mit 20kWh Akku, Peak bis 14kW) sollte das in der Regel ausreichen. Soviel Last liegt hier normalerweise nicht an.

Der Alpha ESS Storion T10 scheint genau meine Maschine zu sein.

Aber eine unbekannte Firma?
Interessanterweise liegt der Vertrieb gleich bei mir um die Ecke (zur Not mit Fahrrad erreichbar) und es gibt auch einen Lieferanten, der sich sehr für die Geräte eingesetzt hat, alle meine Fragen schnell und kompetent beantwortete und der dann auch den Zuschlag erhielt.
Ich konnte den Speicher vor Ort anschauen und mit anderen Speichern vergleichen.
Die mechanische Qualität hat mich überzeugt. Das Teil sieht durchgehend hochwertig konstruiert aus.
Die technischen Daten passen genau zu meinen Bedürfnissen.
Der Preis passt. Gekauft!

Bin ich halt wieder einer der Ersten (zumindest in Deutschland, im Rest der Welt scheinen die Kisten schon bekannter zu sein, in Australien ist der Hersteller wohl schon weit verbreitet)

Und damit beginnt das Abenteuer Batteriespeicher Alpha ESS Storion T10.
Über die Installation und den Betrieb berichte ich in folgenden Beiträgen hier in meinem Blog. Viel Spass beim Lesen.